Radsport: Strade Bianche ist erst elf Jahre alt. Das Eintagesrennen wirkt wie ein Kleinkind im Vergleich zu den Klassikern im Radsport. Mailand-Sanremo ist 111, Paris-Roubaix gar 122 Jahre alt. Dennoch freuen sich die Fans dieser Sportart genauso sehr auf Strade Bianche – eben wie ein Kleinkind. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, ob er sich dieses Rennen am Samstag anschauen möchte, dem geben wir die Highlights der vergangenen drei Jahre als unschlagbares Pro-Argument mit an die Hand.
Strade Bianche 2015: Stybar siegt wider aller Erwartungen
Die neunte Ausgabe von Strade Bianche fand am 7. März 2015 statt. Als Favoriten gingen Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) und Fabian Cancellara (Trek) ins Rennen. Am Ende sollten es beide nicht einmal in die Top Ten schaffen. Am Monte Sante Marie wurden die Ausreißer gestellt und eine Gruppe mit allen Top-Favoriten löste sich. Danach kam es zu einer knallharten Selektion. Sektor um Sektor wurde die Gruppe kleiner. Schließlich blieben nur noch drei Profis übrig. Wegen dem Schlussanstieg in der Altstadt Sienas galt Alejandro Valverde (Movistar) als Favorit auf den Sieg, doch Zdenek Stybar (Etixx-Quick-Step) schüttelte ihn zusammen mit Greg Van Avermaet (BMC) ab. Dann ließ er im kurvigen Siena auch den Belgier stehen.
Strade Bianche 2016: Cancellara bestraft den Fehler von Quick-Step
Am 5. März 2016 sollte Fabian Cancellara (Trek-Segafredo) Strade Bianche zum dritten und letzten Mal gewinnen. Der Schweizer galt vor dem Start natürlich wieder als einer der Favoriten – und die Experten behielten Recht. In einem von Etixx-Quick-Step dominierten Rennen setzte er sich vor Vorjahressieger Zdenek Stybar und dessen Teamkollegen Gianluca Brambilla durch. Dabei sah der Italiener schon wie der sichere Sieger aus, da er mit einem Vorsprung in den Schlussanstieg ging. Doch dann attackierte Stybar, Cancellara konterte und die Lücke wurde geschlossen. Weltmeister Peter Sagan verlor den Anschluss. Cancellara gewann den Sprint.
Strade Bianche 2017: Kwiatkowski hält das Trio auf Distanz
Im Jahr 2017 durfte Michal Kwiatkowski (Sky) schon kurz vor der Ziellinie ausgelassen jubeln. Vor einer riesigen Zuschauermenge vor Ort und vor den TV-Bildschirmen kam er 15 Sekunden vor Greg Van Avermaet (BMC) ins Ziel, 17 vor Tim Wellens (Lotto Soudal) und 23 vor Zdenek Stybar. Alle vier bestimmten das letzte Viertel des Rennens, ehe sich der Pole als Solist aus dem Staub machte. Das Verfolgertrio war nicht in der Lage, den Abstand entscheidend zu verringern. So lieb Van Avermaet erneut nur Rang zwei. Genauso wie Peter Sagan wartet er noch immer auf seinen ersten Sieg bei Strade Bianche. Kwiatkowski könnte 2018 zum dritten Mal gewinnen und mit Radsport Legende Cancellara gleichziehen.