Radsport: Egan Bernal (Sky) hat das nächste Ausrufezeichen gesetzt. Der erst 21-jährige Kolumbianer gewann das schwere Bergzeitfahren der Tour de Romandie und hat sich zum größten Konkurrenten von Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo) gefahren. Damit meldet Bernal große Ambitionen an und rückt immer mehr in den Fokus der Radsportwelt. Mit Rang neun bleibt auch Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) im Rennen um eine Top-Platzierung.
9,9 Kilometer Bergzeitfahren
Heute durften sich die Favoriten auf den Gesamtsieg der Tour de Romandie nicht verstecken. Beim 9,9 Kilometer langen Zeitfahren ging es von Ollon nach Villars nämlich steil bergauf. Das Profil war keine Angelegenheit für die klassischen Zeitfahrer, sondern eher etwas für die starken Bergfahrer. Michael Storer (Sunweb) setzte die erste Richtzeit. Der 21-jährige Australier war als 28. gestartet und freute sich im Interview nach seiner Zielankunft über seine starke Zeit. Er wusste aber auch, dass die stärksten Profis noch kommen und ihn unterbieten werden. So sollte es dann auch sein. Schon Matteo Fabbro (Katusha-Alpecin) war um 25 Sekunden schneller. Danach ging es Schlag auf Schlag und die Bestzeiten purzelten fast minütlich. Der erste Profi, welcher die 27 Minuten-Marke knacken konnte, war der Däne Jakob Fuglsang (Astana). Danach unterbot Steven Kruijswijk (LottoNL-Jumbo) sogar die 26 Minuten. Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) war zwar über 40 Sekunden langsamer, aber dennoch weiterhin gut mit dabei.
Bernal fährt sich in die Favoritenrolle
Nach 25 Minuten und 28 Sekunden stoppte die Zeit bei Richie Porte (BMC). Der Australier gewann bereits im Vorjahr die Tour de Romandie und meldete mit dieser Leistung auch 2018 seinen Anspruch auf den Titel an. An ihm bissen sich alle Mitfavoriten die Zähne an der Bestzeit aus. Schon bei der Zwischenzeit nach etwas mehr als vier Kilometern lagen die meisten Herausforderer weit zurück. Nur ein Profi sollte Porte noch von Rang eins verdrängen können: Egan Bernal (Sky) unterstrich einmal mehr sein riesiges Talent und unterbot die Bestzeit von Porte noch um 18 Sekunden. Gefährlich werden konnte dem Sky-Piloten nur noch Primoz Roglic (LottoNL-Jumbo). Doch der Mann in Gelb war knapp vier Sekunden langsamer, verteidigte damit aber die Führung in der Gesamtwertung. Der große Sieger heißt jedoch Egan Bernal. Der junge Kolumbianer fuhr sich mit dieser herausragenden Leistung nicht nur in eine Favoritenrolle für den Gesamtsieg bei dieser Rundfahrt, sondern dürfte nun auch in den Fokus für größere Aufgaben gerückt sein …
Etwas ausdenken muss sich in Zukunft nicht nur die Konkurrenz von Egan Bernal, sondern auch die Organisation der Tour de Romandie. Durch die großen Zeitabstände haben heute nämlich keine 100 Fahrer die Karenzzeit geschafft. Ob die Veranstalter nun tatsächlich eine solche Vielzahl an namhaften Fahrern ausschließen werden, oder ob sie beide Augen zudrücken, wird noch entschieden.
¡¡Egan Bernal mejor a Porte en 17″!! ¡BRUTAL! Además a doblado a Castroviejo #TDR2018 pic.twitter.com/r7Izh0ZUFh
— Alpe d’Huez B&T (@Alpe__dHuez) 27. April 2018