Radsport: Auch am sechsten Tag der Tour de France sind die Fahrer in der Bretagne unterwegs. Wie in einem Mehrteiler kommt es morgen zum großen Finale. Denn die Mûr-de-Bretagne ist die erste kleine – sehr kleine – Bergankunft der diesjährigen Frankreich-Rundfahrt. Wer von diesem kurzen Anstieg profitieren kann, betrachten wir in unserer täglichen Tour de France Vorschau.
2 x Mûr-de-Bretagne
Feuer frei für die Puncheur und Bergfahrer! Auch wenn es bereits heute über mehrere Bergwertungen ging, wird morgen der Kampf der Klassementfahrer beginnen. Nach dem Start in Brest und einer zehn Kilometer langen Neutralisation fahren die Profis über 181,0 Kilometer Richtung Osten ins Landesinnere. Dort warten auf sie die Côte de Ploudiry (3. Kategorie / 1,5 km à 7,0 %) und die Côte de Roc’h Trévézel (4. Kategorie / 2,5 km à 3,5 %). Nach der Sprintwertung in Plouguernével wird das Tempo vermutlich nicht mehr langsamer. Denn bereits 16 Kilometer vor dem Ziel muss die Mûr-de-Bretagne (3. Kategorie / 2,0 km à 6,9 %) zum ersten Mal überquert werden. Drei Kilometer später steht der Bonussprint auf dem Programm, ehe es erneut die gefürchtete Mûr-de-Bretagne hinauf geht. Zwischen 17 und 18 Uhr werden die Fahrer im Ziel erwartet. Durchaus möglich, dass wir dann auch im Hinblick auf das Gelbe Trikot etwas schlauer sind als am Tag zuvor.
Die Mûr-de-Bretagne kann für Abstände sorgen
Auch wenn die Mûr-de-Bretagne nicht besonders lang und nicht besonders steil ist, kann sie durchaus für kleine Zeitabstände sorgen. Bereits in den Jahren 2011 und 2015 wurde dort eine Zielankunft der Tour de France ausgetragen. Damals verloren zum Beispiel Vincenzo Nibali und Andy Schleck wertvolle Sekunden auf ihre Kontrahenten. Die Sieger hießen Alexis Vuillermoz und Cadel Evans. Auch in dieser Saison ist damit zu rechnen, dass sich die Puncheur und die Kletterer einen Kampf um den Tagessieg liefern werden. Wir tippen in unserer Tour de France Vorschau zur sechsten Etappe auf einen harten Kampf bekannter Profis.
Velomotion-Prognose: Alaphilippe, Valverde und Yates in der Favoritenrolle
Die Mûr-de-Bretagne darf sicherlich nicht unterschätzt werden, doch für große Zeitabstände zwischen den Favoriten ist sie einfach zu kurz und zu leicht. Die ein oder andere Lücke wird aufgehen und es wird morgen Gewinner und Verlierer geben, doch an einen Schlagabtausch der Top-Favoriten glauben wir nicht. Viel eher wird es für sie darum gehen, keine Zeit auf die Konkurrenz zu verlieren. Den Etappensieg holen können sich ohnehin nur die Ausreißer oder starke Puncheur. Hier fallen uns zuerst Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors) und Alejandro Valverde (Movistar) ein, welche sich bereits beim Flèche Wallonne duelliert haben. Das Terrain ist für sie ebenso perfekt, wie für den Briten Adam Yates (Mitchelton-Scott). Doch auch Peter Sagan (Bora-hansgrohe) ist zuzutrauen, bis zum Ende mitzuhalten. Selbst Greg Van Avermaet (BMC) dürfen wir nicht abschreiben. Da Alexis Vuillermoz (AG2R La Mondiale) schon 2015 an der Mûr-de-Bretagne siegreich war, wird auch er sich morgen einiges erhoffen. Wir tippen in unserer Tour de France Vorschau auf Julian Alaphilippe, womit die Erfolgsgeschichte von Quick-Step Floors bei den Grand Tours weitergeht.
*** Julian Alaphilippe
** Alejandro Valverde, Adam Yates
* Peter Sagan, Philippe Gilbert, Alexis Vuillermoz