First Ride: Surly Bikes ist bekannt für seine Stahlrahmen. Mit dem Surly Bridge Club hat die Firma mit Sitz in den Vereinigten Staaten ein vielseitiges Tourenrad konstruiert. Das Surly Bridge Club bietet Befestigungsaufnahmen für Gepäckträger vorne und hinten, drei Flaschenhalter und an der Gabel. Dank der breiten Reifen können auch Abenteuer auf nicht asphaltierten Wegen in Angriff genommen werden. Surly Bikes hat sich beim Bridge Club auf Einfachheit konzentriert.
Einfach mal losfahren, wenig Gedanken machen. Aus dem Alltag raus, ins Abenteuer rein, sich dabei aber nicht verschulden? Offroad, aber dennoch auch etwas auf der Straße unterwegs sein? Velomotion hatte die Möglichkeit beim ersten Cosmic Camp in der Fränkischen Schweiz bei einer Gravel Tagestour von ca. 50 Kilometern und 1000 Höhenmetern das Surly Bridge Club zu testen. „Bridge the gap“ – „eine Lücke schließen/eine Brücke schlagen“ so definiert Surly das Bridge Club. Während die meisten Räder von Surly doch eher für einen speziellen Einsatzzweck konstruiert wurden, schert sich das Bridge Club nicht allzu sehr um Schubladen. Mit seinem vergleichsweise günstigen Preis spricht es außerdem auch Einsteiger an.
Rahmen / Geometrie Surly Bridge Club
Rahmen und Gabel sind aus Surly 4130 CroMoly Steel Natch Tubing gefertigt. Am Rahmen und an der Gabel befinden sich Befestigungsaufnahmen für Schutzbleche und Gepäckträger. Um bei längeren Touren genügend Flüssigkeit zu haben, bietet das Surly drei Flaschenhalter an: Zwei am Unterrohr und einen am Sitzrohr. Die Geometrie des Bridge Club ist an das Troll und Ogre Modell angelehnt, aber mit etwas tieferem Tretlager, um auch auf der Straße gut fahrbar zu bleiben. Insgesamt fällt das Bridge Club sehr kurz aus. Mit einem Reach von 443mm bei Größe XL wird eine sehr aufrechte Sitzposition ermöglicht. Zusätzlich wird es dadurch noch verspielter und wendiger. Erhältlich ist das Bridge Club in fünf verschiedenen Größen: XS-XL.
Ausstattung Surly Bridge Club
Das Motto des Bidge Club lautet: „Einfachheit“. So wird es auch ausgestattet. Für 1.299 Euro bekommt man ein sehr solides Komplettbike mit dem sowohl Einsteiger als auch erfahrene Tourenbiker bei Abenteuern ihren Spaß haben dürften. Geschaltet wird am Surly Bridge Club mit einer SRAM X5 2×10 und einem SRAM GX Schaltwerk. Die Bandbreite ermöglicht es dem Fahrer auch steile Anstiege zu meistern oder einfach relaxt auf der Ebene zu cruisen. Die Schaltung ist sehr wartungsarm und bietet eine vernünftige Schaltperformance. Um vollgepackt auch im Offroad zum Stehen zu kommen verpasst Surly dem Bridge Club eine mechanische Promax DSK-300 Scheibenbremse mit jeweils 180 mm Bremsscheiben.
Die Reifen des Surly Bridge Club sind ebenfalls ein besonderes Merkmal. Die WTB BEE LINE 27,5 in 2.2″ Breite bieten ordentlich Komfort, guten Rollwiderstand und ausreichend Grip neben asphaltierten Straßen. Ausgeliefert wird das Bridge Club zwar mit WTB Riddler Comp 27,5×2.4 Reifen, sollen sich aber ähnlich fahren wie die von uns gefahrenen WTB BEE LINE Reifen. Am Cockpit befindet sich ein Salsa Bend 17°.
Rahmen | Surly 4130 CroMoly Steel Natch Tubing |
Federgabel | Surly Bridge Club |
Laufräder | WTB STPi29 |
Reifen | WTB Riddler comp 27.5x2.4" |
Schaltwerk | SRAM GX 10-speed |
Schalthebel | SRAM X5 2x10 |
Kurbel | SRAM Blaze 36/24t |
Umwerfer | SRAM X5w/high direct mount |
Bremse | Promax DSK-300 |
Beleuchtung | |
Sattelstütze | 2 bolt, 27.2mm |
Sattel | WTB Volt |
Vorbau | 4 bolt, 31.8 clamp |
Lenker | Salsa Bend 17° |
Unterwegs mit dem Surly Bridge Club
Ca. 50 Kilometer und 1000 Höhenmeter standen für den zweiten Tag des Cosmic Sports Camp auf dem Plan. Zur Auswahl stand das Surly Bridge Club und ein Gravelbike. Da bei der Tour auch einige Trails anstanden, entschied ich mich für das Bridge Club. Die Satteltasche vollgepackt mit dem Nötigsten, Pedale montiert und den Sattel eingestellt konnte es auch schon losgehen. Unsere Guides Norman und Flo von Bremsspur Bergradsport führten uns durch die atemberaubende Fränkische Schweiz.
Nun zurück zum Surly Bridge Club. Gefahren bin ich das Surly Bridge Club in der Größe XL. Mir persönlich war es etwas zu kurz, da ich sehr groß bin. Dafür sitzt man sehr aufrecht, was bei längeren Touren klar ein Pluspunkt ist. Der erste steile Anstieg war dank der großen Übersetzungsbandbreite der beiden Kettenblätter im Nu gemeistert. Anschließend ging es auf bereits mit Laub bedeckten Waldwegen weiter und der erste leichte Trail stand bevor. Bergab bewegt sich das Surly sehr leichtgängig, lädt schon fast zum Spielen ein. Die Reifen bieten ausreichend Grip und sehr guten Komfort. Passt man den Luftdruck auf den Untergrund an, federt der Reifen auch leichte Unebenheiten weg.
Auch die mechanischen Bremsscheiben packten ordentlich zu. Ich hatte nie das Gefühl, mehr Bremspower zu benötigen. Das kompakte Surly lässt sich leicht durch Kurven zirkeln. Der Salsa Bend Lenker mit seinen 17 Grad soll eine bessere Ergonomie bringen, fühlte sich aber für mich etwas gewöhnungsbedürftig an. Da das Surly Bridge Club so vielseitig einsetzbar ist, würde es sich anbieten eine absenkbare Sattelstütze zu montieren. Diese würde bergab noch mehr Beinfreiheit und Sicherheit bieten. Auch einem simplen Rad wie dem Bridge Club würde eine Variostütze jedenfalls gut zu Gesicht stehen. Zum Ende der Tour fuhren wir noch einen letzten Singletrail – ein richtiges „Schmankerl“. Noch etwas steiler, mehr Wurzeln und Steine. Das Bridge Club fühlte sich hier richtig wohl.
Ein Zwischenstopp mit fränkischen Spezialitäten im Biergarten war eine willkommene Abwechslung der Tour und hat zu netten Gesprächen eingeladen. Nach der Tour durch die fränkische Schweiz durfte natürlich an diesen warmen Sommertag eine Abkühlung im Fluss nicht fehlen. Zum Ausklang des Tages hat Cosmic Sports für uns den Grill angeheizt und verwöhnte uns mit Speis und Trank.
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