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Radsport: Amstel Gold Race: Van der Poel gewinnt das Rennen des Jahres

21. April 2019 by Michael Behringer

Van der Poel Amstel Gold Race

Radsport: Mathieu van der Poel (Corendon – Circus) hat das Amstel Gold Race gewonnen. In einem unglaublich spannenden Rennen sah der Niederländische Meister bereits geschlagen aus. Auf Grund taktischer Fehler der Führenden und einer beeindruckenden Willensstärke rollte er das Feld von hinten auf.

Van der Poel Amstel Gold Race

Schär & Meisen in der Ausreißergruppe

Das 54. Amstel Gold Race forderte den 175 Teilnehmern heute von Maastricht nach Berg en Terblijt 265,7 Kilometer ab. Dabei ging es – wie für die Ardennen-Klassiker üblich – ständig auf und ab. Für gute Laune sorgte an diesem Ostersonntag jedoch das tolle Wetter. Bei weit über 20 Grad waren einige Profis stellenweise sogar mit offenen Trikots unterwegs. Nach 25 Kilometern lösten sich elf Fahrer vom Peloton und bildeten die erste Spitzengruppe des Bierrennens. Vor sich hatten sie nun über 30 Anstiege. Kein Wunder, dass nach und nach Fahrer zurückfielen und das Hauptfeld, sowie die Ausreißergruppe, immer kleiner wurde. Vorn mit dabei waren unter anderem der Schweizer Michael Schär (CCC) und der Deutsche Marcel Meisen (Corendon – Circus). Trotz eines Vorsprungs von zwischenzeitlich über acht Minuten, sank der Abstand relativ rasant auf unter eine Minute. Hauptverantwortlich dafür zeigte sich das Team Astana.



Van der Poel & Alaphilippe attackieren früh

Als es rund 44 Kilometer vor dem Ziel den Gulperberg hinaufging, attackierte Mathieu van der Poel (Corendon – Circus). Der Niederländische Meister ist bekannt dafür, unruhig zu sein und früh attackieren zu wollen. Doch so weit vom Ziel entfernt schien sein Angriff fast schon aussichtslos zu sein. An sein Hinterrad klemmte sich der Spanische Meister Gorka Izagirre (Astana). Gemeinsam wurden sie jedoch nur wenige Kilometer später wieder eingeholt, ebenso wie die Ausreißergruppe um Marcel Meisen und Michael Schär. Sofort im Anschluss ging Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) am Kruisberg. Die gescheiterte Attacke von Mathieu van der Poel kurz zuvor schien den Franzosen nicht davon abzuhalten, ebenso sehr früh in die Offensive zu gehen. Zusammen mit Jakob Fuglsang (Astana) bildete er nun das neue Spitzenduo. Dahinter formierte sich mit Michael Woods (EF Education First), Matteo Trentin (Mitchelton – Scott) und Michal Kwiatkowski (Sky) ein starkes Verfolgertrio.

💪 ¡¡Ataque descomunal de @mathieuvdpoel!! 😲 ¡A 43 KILÓMETROS!

😀 Comienza el espectáculo en la #AmstelGoldRace



Sigue la @Amstelgoldrace en @Eurosport_ES 1 y https://t.co/fLW7LTy0zL pic.twitter.com/lLAG9PCnCq

— Eurosport.es (@Eurosport_ES) 21. April 2019



Schachmann bekommt freie Fahrt

Durch das hohe Tempo in den Anstiegen bekam Peter Sagan (Bora – hansgrohe) Probleme. Der dreimalige Weltmeister verlor den Kontakt zum immer kleiner werdenden Peloton und stieg wenig später sogar aus. Ganz anders Teamkollege Maximilian Schachmann (Bora – hansgrohe). Der Deutsche bekam nun freie Fahrt und nutzte diese prompt für eine Attacke. Zwar konnte sich der in starker Form befindliche Allrounder nicht lösen, doch durch seine Tempoverschärfung wurde der vorn schwächelnde Michael Woods zurückgeholt. Derweil harmonierte das Spitzenduo um Julian Alaphilippe und Jakob Fuglsang prächtig. 20 Kilometer vor dem Ziel hatten sie einen Vorsprung von knapp 15 Sekunden auf Matteo Trentin und Michal Kwiatkowski. Das Peloton lag bereits eine Minute zurück. Obwohl die Verfolger am Cauberg Blickkontakt zur Spitze hatten, gelang der Zusammenschluss nur um wenige Meter nicht. Auch das Hauptfeld musste erkennen, dass jeglicher Versuch nun zu spät kam. Dennoch startete Maximilian Schachmann einen weiteren Versuch und verfolgte die beiden Duos.

Van der Poel versetzt die Radsportwelt in Staunen

Durch die fehlenden Helfer entstanden mehrere Solisten, Zweier- oder Dreiergruppen. Die weitsichtigen Straßen sorgten dafür, dass sich die einzelnen Grüppchen immer sehen konnten. Doch die Abstände wurden tendenziell eher größer. Rund zehn Kilometer vor dem Ziel begann das Spitzenduo mit einem Vorsprung von über 40 Sekunden zu taktieren. Jakob Fuglsang attackierte mehrfach und verweigerte nun die Tempoarbeit. Als deutlich schwächerer Sprinter setzte er Julian Alaphilippe nun die Pistole auf die Brust. Der Franzose musste die Führung jetzt widerwillig allein erledigen. Dadurch schlief das Tempo immer wieder ein – und die Verfolger kamen näher. Zuerst gelang es Michal Kwiatkowski im Solo den Kontakt wiederherzustellen. Auf der Zielgeraden setzte in der Gruppe dahinter Mathieu van der Poel alles auf eine Karte und fuhr von vorn. Er schloss auf das Trio auf und sprintete mit einem enormen Geschwindigkeitsüberschuss an allen vorbei. Niemand konnte dem Niederländischen Meister mehr die Stirn bieten. Ungläubig schlug auch er selbst seine linke Hand an den Kopf. Wie sein Vater Adrie van der Poel im Jahr 1990 kann sich nun auch er in die Siegerliste eintragen. Maximilian Schachmann darf sich über Rang fünf freuen.

El chico de oro, como llaman a Matthieu Van Der Poel 🚴 Neerlandés bicampeón mundial de ciclocross, en una espectacular carrera ganó la #AmstelGoldRace con el equipo continental Corendon-Circus 👏👏 #cycling #ciclismo #DomingoDetremuraSDV @PubliCiclismo2 pic.twitter.com/wG6AyU4sUo



— Juan Carlos Ponce Figueroa (@Juancponcef) 21. April 2019



Amstel Gold Race Ladies: Niewiadoma ärgert die Niederländerinnen

Noch bevor die Herren auf die Strecke fuhren, trugen die Damen zum sechsten Mal das Amstel Gold Race aus. 126,8 Kilometer galt es von Maastricht nach Berg en Terblijt zurückzulegen. Die Polin Katarzyna Niewiadoma (Canyon SRAM Racing) gewann vor den Niederländerinnen Annemiek van Vleuten (Mitchelton – Scott) und Marianne Vos (CCC – Liv). Die entscheidende Attacke konnte Niewiadoma am legendären Cauberg setzen. Ihr gelang es sofort, eine große Lücke zu reißen. Erst auf den letzten Metern schloss van Vleuten zu ihr auf, konnte jedoch nicht mehr überholen.

Stichworte:Amstel Gold RaceMathieu Van Der PoelMaximilian SchachmannNews

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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