Radsport: Cesare Benedetti hat dem deutschen Rennstall Bora – hansgrohe den nächsten Tagessieg beim Giro d’Italia beschert. Aus einer Ausreißergruppe heraus gewann der Italiener das zwölfte Teilstück. Auch dahinter war es spannend: Valerio Conti (UAE Team Emirates) verlor das Leadertrikot an Teamkamerad Jan Polanc. Außerdem kam es auch zu Zeitabständen unter den Favoriten …
22 Fahrer in der Flucht
Endlich: Der Giro d’Italia 2019 hat die Berge erreicht! Auf der heutigen zwölften Etappe musste das Peloton auf dem Weg von Cuneo nach Pinerolo 158,0 Kilometer zurücklegen. 32,1 Kilometer vor dem Ziel war der Montoso (8,8 km à 9,5 %) zu überqueren. Nicht weniger als 22 Fahrer waren Teil der Spitzengruppe, darunter die Deutschen Jasha Sütterlin (Movistar), Christian Knees (Ineos) und Roger Kluge (Lotto – Soudal), sowie der Österreicher Marco Haller (Katusha – Alpecin) und der Schweizer Danilo Wyss (Dimension Data). Da der aktuelle Gesamtführende Valerio Conti (UAE Team Emirates) in Person von Jan Polanc einen Teamkollegen mit nach vorn geschickt hat, musste seine Mannschaft heute keine Nachführarbeit leisten. Dafür verantwortlich sahen sich die beiden Teams Bahrain – Merida und Jumbo – Visma für ihre Kapitäne Vincenzo Nibali bzw. Primoz Roglic. Dennoch konnte die Fluchtgruppe zunächst einen Vorsprung von über 15 Minuten herausfahren.
Cesare Benedetti sichert sich den Etappensieg
Durch den großen Vorsprung war schnell klar, dass der Etappensieg an einen Fahrer aus der Spitzengruppe gehen wird. Im Anstieg Montoso kam es zu einer ersten Selektion. Die schwächeren Bergfahrer hatten keine Chance. Im Flachstück danach wurde die Spitzengruppe jedoch wieder etwas größer, so dass die Entscheidung vertagt wurde. 2,5 Kilometer vor dem Ziel stellte sich den Fahrern die steile Mauer nach San Maurizio in den Weg. Hier nahm erneut Gianluca Brambilla (Trek – Segafredo) das Heft in die Hand. Ihm konnte zunächst nur Eros Capecchi (Deceuninck – Quick-Step) folgen. Auf Grund der Uneinigkeit gelang es Cesare Benedetti (Bora – hansgrohe), Damiano Caruso (Bahrain – Merida) und Eddie Dunbar (Ineos), den Anschluss wiederherzustellen. Zu fünft kämpften sie in Pinerolo um den Etappensieg. Dabei hatte Cesare Benedetti die besten Beine. Von vorn sprintete der Italiener zum nächsten Sieg für das Team Bora – hansgrohe!
Kein Abwarten unter den Favoriten
Anders als vermutet, tat sich auch unter den Favoriten im Anstieg Montoso einiges. So attackierten beispielsweise Rafal Majka (Bora – hansgrohe) und Vincenzo Nibali (Bahrain – Merida). Durch die Tempoverschärfung flog unter anderem der Gesamtführende Valerio Conti (UAE Team Emirates) zurück. Wirklich absetzen konnten sich aus der – zwischenzeitlich nur noch rund 15 Mann starken Favoritengruppe – jedoch nur Miguel Angel Lopez (Astana) und Mikel Landa (Movistar). Prompt ließen sich zu deren Unterstützung im Flachstück Manuele Boaro (Astana) und Jasha Sütterlin (Movistar) zurückfallen. Gemeinsam konnten sie auf ihre Konkurrenten bis zum Ziel einige wertvolle Sekunden herausfahren. Dahinter machte sich etwas Unmut breit, da Primoz Roglic (Jumbo – Visma) nicht zur Mitarbeit bereit war. Besonders positiv stach Rafal Majka hervor, der äußerst offensiv und engagiert fuhr. Allgemein scheint es in der deutschen Mannschaft Bora – hansgrohe also auch beim Giro d’Italia sehr gut zu laufen.
Jan Polanc übernimmt das Rosa Trikot
Neben dem Kampf um den Etappensieg und dem Fight der Favoriten wurde schließlich auch noch um das Rosa Trikot gefahren. Dieses verlor heute der Italiener Valerio Conti (UAE Team Emirates) an seinen Teamkollegen Jan Polanc. Damit ging der Plan der Mannschaft perfekt auf. Die Helfer mussten wenig Arbeit verrichten und das Trikot wurde – wenn auch nun auf anderen Schultern – erfolgreich verteidigt.
💥🇮🇹 12ª etapa del Giro de Italia
💥 Cesare Benedetti culmina la escapada y se lleva la etapa
💥 Mikel Landa y Superman López, muy valientes, aventajan en 29” al resto de favoritos
💥 Polanc, en la fuga, nueva maglia rosa
— COPEdaleando (@Copedaleando) 23. Mai 2019