Test: Mit der BikeYoke Revive Variostütze mischte der einstmals kleine Hersteller aus Deutschland im Jahr 2017 den Dropper-Post Markt auf. Damals noch ein Geheimtipp (und noch immer unsere Nummer Eins Variostütze), findet man die Revive inzwischen auch an zahlreichen Kompletträdern wie Propain, Nicolai, Drössiger oder BH. Mit der Divine SL präsentierte man nun im vergangenen Jahr eine weitere Dropper Post, die mit ’nur‘ 80mm Hub, einer extrem leichten, kürzbaren Konstruktion und dem bewährten Innenleben insbesondere XC-Racer anspricht.
BikeYoke Divine SL: Technische Daten
Durchmesser: 30,9 / 31,6mm
Hub: 80mm
Ansteuerung: Intern
Remote: Zug
Innenleben: Hydraulik
Preis: 379€
BikeYoke Divine SL: Abmessungen Teststütze
Effektiver Hub: 81mm
Minimale Einstecktiefe: 80mm
Maximal nutzbare Länge: 321mm
Sitzhöhe eingefahren: 39mm
Gewicht: 480g (150cm Leitung)
BikeYoke Divine SL: Montage
Bevor wir im Detail zur Montage der Divine SL kommen, müssen wir einige Bemerkungen zur doch etwas besonderen Konstruktion der neuen BikeYoke Stütze voranstellen. Wie bereits eingangs erwähnt wurde die Stütze speziell für XC Racer bzw. Marathonisti und deren Räder konzipiert: Kurzer Hub, geringes Gewicht, kompakte Abmessungen. Eine weitere Besonderheit, die die Stütze derzeit sogar einzigartig auf dem Markt macht: Sie ist kürzbar! Richtig gehört – eine kürzbare Variostütze. Weshalb? Nun, zum einen spart man bei maximaler Kürzung (knapp 120mm) über 30g an Gewicht. Andererseits bekommt man damit eine insgesamt sehr kurze Stütze, was gerade bei Rahmenkonstruktionen mit Drehpunkt im Sattelrohr interessant sein dürfte.
Betrachtet man traditionelle Dropper Post Konstruktionen, wird klar, weshalb die Divine SL anders aufgebaut sein muss: Würde man nämlich jede andere Variostütze kürzen, fiele dieser Aktion nicht nur ein Teil des Innenlebens, sondern auch der Anschluss für den Betätigungszug zum Opfer. Um diesem Problem vorzubeugen, sitzt das gesamte Innenleben der neuen BikeYoke inklusive der Zugklemmung im oberen Teil der Stütze – unten bleibt dann ’nur‘ ein hohles Rohr, das sich problemlos kürzen lässt.
Der nach oben versetzte Anschluss bedeutet jedoch auch, dass er bei der Montage der Stütze nicht mehr mit den Händen bzw. Fingern erreichbar ist. Deshalb liegt jeder Stütze ein spezielles Werkzeug aus Kunststoff bei – eine Art Verlängerung – mit der sich der Zug bzw. die darauf befestigte Mutter an der Stütze festschrauben lässt. Folgt man den Anweisungen in der sehr guten Anleitung ist die Montage auch für wenig versierte Schrauber problemlos zu bewerkstelligen, auch wenn sie vielleicht ein paar Minuten länger dauert und etwas mehr Fingerspitzengefühl erfordert.
BikeYoke Divine SL: Verarbeitung
Die Verarbeitung von Stütze und dem neuen Triggy X Hebel ist auf einem extrem hohen Niveau. Perfekte Passungen und hochwertige Materialien wie die Titanschrauben, mit denen die geschmiedeten Sattelklemmplatten die Streben halten. Der Triggy X Hebel macht den bewährten, eigentlich fast schon perfekten, Triggy Hebel noch etwas besser: Mit einer zusätzlichen Madenschraube lässt sich der Betätigungshebel selbst nun etwas in seiner Position nach Innen oder Außen schieben. So lässt sich die Ergonomie abhängig von Vorlieben und Cockpit noch weiter feintunen. Wer mit einem Umwerfer unterwegs ist, bekommt die Divine SL auch mit einem zusätzlich zum linken Trigger montierbaren Remote Hebel.
BikeYoke Divine SL: Funktion
Wie schlägt sich die neue Divine SL in der Praxis? Mit einem Wort: Tadellos! Der angesprochene Triggy X Hebel lässt sich perfekt auf die eigenen Ergonomiewünsche anpassen. Sram-Fahrer können ihn direkt an der Matchmaker Schelle anschrauben. Die Ausfahrgeschwindigkeit der Stütze ist perfekt: Schnell genug, um im Stress des Rennens rechtzeitig bereit zu sein, aber nicht so schnell, dass jedes Ausfahren die Familienplanung gefährdet. Die für die Betätigung notwendigen Handkräfte sind völlig in Ordnung, auch wenn es inzwischen andere Produkte gibt, die sich noch etwas leichter Bedienen lassen. Dafür kann die Divine SL ein angenehmes Feedback auf der Haben-Seite verbuchen: Man spürt sofort, wenn der Mechanismus betätigt wurde und nimmt akustisch wahr, wenn die Stütze in ihrer Endposition angekommen ist.
Ist man mit der Divine SL unterwegs, erfährt man schon auf dem ersten Trailstück eines der weiteren Features der Stütze: Arretiert man diese nämlich irgendwo im Verstellbereich, gibt sie bei Stößen leicht nach und verbessert den Komfort damit erheblich. Das Gefühl ist jedoch deutlich straffer als man es beispielsweise von klassischen Federstützen oder schlecht entlüfteten Variostützen kennt. Ist die Stütze komplett ausgefahren, ist sie fest: Kein Nachgeben, kein Federn – klar, hier steht die maximale Effizienz im Vordergrund.