Radsport: Auf der sechsten Etappe der Tour de France wartet auf die Fahrer die erste Bergankunft. La Planche des Belles Filles wird Abstände in der Gesamtwertung provozieren. Vielleicht wechselt sogar das Gelbe Trikot die Schultern.
7 Bergwertungen werden abgenommen
Morgen wird die Tour de France La Planche des Belles Filles erklimmen. Für einige von ihnen zerschellen an diesem insgesamt 1.148 Meter hohen Berg in den Vogesen erste Träume. Denn in der Gesamtwertung müssen die Profis nun Farbe bekennen. Es gilt der Spruch: „Morgen kannst du die Tour nicht gewinnen, aber du kannst sie verlieren.“ Wer seinen Formaufbau für die dritte Woche optimiert hat, wird morgen vielleicht Zeit verlieren. Aber wer morgen bereits Topform hat, kann diese vielleicht nicht bis zur 20. Etappe halten. Es gilt daher genau hinzusehen, welche Profis einen guten Eindruck hinterlassen. Attacken der Klassementfahrer werden trotzdem erst im Schlussanstieg erwartet. Die „Planke der schönen Mädchen“ ist kurz, hat aber Abschnitte von weit über 11,0 Prozent zu bieten. Eine Tempoverschärfung durch Teamkameraden wird es jedoch schon am Col des Chevrères geben. Im Mittelteil steigt die Straße hier um 18,0 Prozent an.
Schlüsselmomente der 6. Etappe
- Sprintwertung in Linthal (131,5 km +)
- Le Markstein (Bergwertung der 1. Kategorie / 10,8 km à 5,4 % / 117,0 km +)
- Grand Ballon (Bergwertung der 3. Kategorie / 1,3 km à 9,0 % / 110,0 km +)
- Col du Hundsruck (Bergwertung der 2. Kategorie / 5,3 km à 6,9 % / 86,5 km +)
- Ballon d’Alsace (Bergwertung der 1. Kategorie / 11,0 km à 5,8 % / 55,5 km +)
- Col des Croix (Bergwertung der 3. Kategorie / 3,3 km à 6,1 % / 37,0 km +)
- Col des Chevrères (Bergwertung der 2. Kategorie & Bonussprint / 3,5 km à 9,5 % / 19,0 km +)
- La Planche des Belles Filles (Bergwertung der 1. Kategorie & Zielankunft / 7,0 km à 8,7 %)
Velomotion-Prognose: Pinot lässt die Franzosen hoffen
Die erste Bergwertung der Tour de France wurde seit dem Ende der Ära Armstrong bei der Tour de France selten richtig hart gefahren. Einige Anwärter auf das Treppchen müssen morgen aber schon in die Offensive gehen. Sie können nicht mehr abwartend fahren. Dazu zählt sicherlich Romain Bardet (AG2R La Mondiale), auf Grund seines Rückstands durch das Teamzeitfahren. Auch Movistar hat sich im Kampf gegen die Uhr sicher mehr erhofft. Die drei Karten, Alejandro Valverde, Nairo Quintana und Mikel Landa, sollten daher frühzeitig gespielt werden. Leader Julian Alaphilippe (Deceuninck – Quick-Step) hingegen wird ausnahmsweise defensiv fahren müssen, um sein Gelbes Trikot erfolgreich verteidigen zu können. Aber eigentlich ist das Profil für den Franzosen zu anspruchsvoll. Spannend wird Ineos zu beobachten sein. Darf Egan Bernal seinem Kapitän Geraint Thomas davonfahren, oder muss er warten? Sicher ist: Thibaut Pinot (Groupama – FDJ) darf – und er macht bislang einen sehr starken Eindruck.
☆☆☆ Thibaut Pinot (Groupama – FDJ)
* * Enric Mas (Deceuninck – Quick-Step), Adam Yates (Mitchelton – Scott)
* Steven Kruijswijk (Jumbo – Visma), Egan Bernal (Ineos), Daniel Martin (UAE Team Emirates)