Radsport: Annemiek van Vleuten ist heute das wohl größte Meisterstück ihrer ohnehin schon ruhmreichen Karriere gelungen. Die Niederländerin attackierte weit vor dem Ziel und zog ihr Solo in einer sagenhaften Manier bis zum Ende durch.
Annemiek van Vleuten geht früh in die Offensive
Vom Start in Bradford bis zum Ziel in Harrogate mussten die Damen in ihrem heutigen Straßenrennen 149,4 Kilometer zurücklegen. Wer zunächst ein Abtasten der favorisierten Nationen erwartet hat, wurde direkt nach dem Start eines Besseren belehrt. Die Niederländerinnen forcierten schon im ersten Anstieg des Tages das Tempo und dezimierten somit das Hauptfeld. Obwohl heute insgesamt knapp 2.400 Höhenmeter zu meistern waren, wagte sich Favoritin Annemiek van Vleuten überraschend früh in die Offensive. Nach der Vorarbeit ihrer Landsfrauen attackierte sie, als noch über 100,0 Kilometer zurückzulegen waren. Der Plan: Durch die frühe Tempoverschärfung wurden die Helferinnen der anderen Nationen bereits abgehängt. Im nun total zersplitterten Peloton war eine rasche Verfolgung somit nur schwer zu organisieren. Gleichzeitig konnten sich die Kolleginnen von Annemiek van Vleuten hinten ausruhen. So kristallisierten sich neun Verfolger heraus, darunter die natürlich defensiv fahrende Niederländerin Anna van der Breggen.
Chloe Dygert kämpft und bricht ein
Bei über 100 zu fahrenden Kilometern wussten wir bereits, dass dieses WM-Straßenrennen der Damen in die Geschichte eingehen wird. Chloe Dygert versuchte zwar, die Lücke zu Annemiek van Vleuten noch zu schließen, doch dabei übernahm sich die Weltmeisterin des Zeitfahrens sichtlich. Die Australierin Amanda Spratt schloss die Lücke mit der Niederländerin Anna van der Breggen am Hinterrad. So konnten die Niederländerinnen ihre Karten perfekt ausspielen. Annemiek van Vleuten gewinnt nach einem unglaublichen Solo Gold vor ihrer Landsfraue Anna van der Breggen und der Australierin Amanda Spratt. Lisa Brennauer wurde als beste Deutsche Neunte.