Test Dynamics Vulcano: Das E-Hardtail der bekannten Marke Dynamics, die sich exklusiv in den 21 Filialen der Zweiradcenter Stadler findet, wird zum günstigen Tarif angeboten, kann aber funktionell rundum überzeugen. Porträt eines E-Mountainbikes, das auch im Alltag gute Dienste leistet.
In mancher Hinsicht hat man es mit der Beurteilung eines E-Bikes leichter. Der Antrieb ist das bestimmende Element, und wenn der Radhersteller hier auf namhafte Zulieferer setzt, kann man sich ziemlich sicher sein, ein Rad zu erwerben, das da, wo es am meisten zählt, hochwertig ausgestattet ist. So ist es auch beim Dynamics Vulcano: Die Eigenmarke von Zweirad-Center Stadler stellt mit diesem Modell ein E-Hardtail mit Bosch-Motor vor, was unbesehen solide, harmonische Antriebseigenschaften garantiert – beim Pedelec natürlich die wichtigste Disziplin. Mit der Performance-Variante des Mittelmotors, der 65 Nm Drehmoment liefert und hier mit einem 500-Wattstunden-Akku kombiniert wird, ist dieses MTB ausgewogen-sportlich ausgestattet – spritzig im Antritt und bergauf, aber nicht übertrieben vortriebsstark. Um dieses Bike auf Offroad-Pisten im Zaum zu halten, bedarf es keiner besonderen Erfahrung; dafür birgt es gerade für Einsteiger ins Offroad-Vergnügen oder Biker, die auf ein E-Modell umsteigen, jede Menge Fahrspaß.
Das Dynamics Vulcano fühlt sich in fast jedem Terrain zu Hause
Dabei ist das Vulcano eher auf Touren abgestimmt als auf schweres Gelände. Wald- und Feldwege, ab und zu mal ein richtiger Trail, dazu Asphalt- wie Naturstraßen sind das Terrain des Dynamics, das sich damit ausgesprochen vielseitig zeigt. Das, was in schwerem Gelände für Sicherheit und Bodenhaftung sorgt – die Gabel mit 120 mm Federweg und die breiten 27,5-Zoll-Reifen mit ihrem kräftigen Profil –, ist in weniger anspruchsvollen Fahrsituationen für den hohen Fahrkomfort verantwortlich, mit dem das sportliche Modell gefällt. Die Sitzposition ist ausgewogen und kommt auch Einsteigern entgegen, wobei der kurze Lenkervorbau einerseits für eine angenehme Körperhaltung sorgt, andererseits aber für eine handliche, agile Lenkung – etwas, das auch im Gelände Pluspunkte bringt. Wer an der Motorsteuerung den E-MTB-Modus wählt, muss quasi nur noch die Beine fallen lassen und lenken – die Elektronik regelt die Unterstützung so feinfühlig, dass man immer mit satter Traktion unterwegs ist, und die langhubige Federgabel, die sich leicht ans Fahrergewicht anpassen lässt, sorgt zusammen mit der voluminösen Bereifung auch über Steine und Wurzeln für Komfort und Bodenhaftung.
Monkey-Link-Beleuchtung und Platz für Gepäckträger oder Schutzbleche
Diese Eigenschaften kommen dem Fahrer des Vulcano natürlich auch bei anderen Nutzungsformen zugute. Wer das Bike als flottes Alltagsrad einsetzt, kann den Federungskomfort auf schlechtem Asphalt und an Bordsteinkanten genießen; der schubstarke Motor ist für Ampelstarts ebenso gut wie auf Offroad-Passagen. Dass der Hersteller eine derartige Nutzung durchaus im Sinn hatte, zeigen die Gewindebohrungen am Hinterbau – hier lässt sich etwa ein Gepäckträger anbringen, dazu ein fest montiertes Schutzblech. Steckplätze an Sattelklemme und Vorbau erlauben die sichere Anbringung spezieller Akkuleuchten.
Wenig Überraschendes bietet die Komplettierung des Dynamics: Neungang-Kettenschaltung und Tektro-Scheibenbremsen sind in dieser Preisklasse üblich und funktionieren sehr solide. Aktuell sind 1×12-Schaltungen angesagt, doch am E-Mountainbike ist deren großer Übersetzungsumfang gar nicht nötig – dank des starken Motors kann auf extrem leichte Berggänge und den einen oder anderen Zwischenschritt verzichtet werden. Beide Laufräder werden mit klassischen Schnellspannern befestigt statt mit Steckachsen, was freilich kein wirklicher Nachteil ist – die Scheibenbremsen sind dennoch schleiffrei und von starken Bremsmanövern zeigt sich die Gabel gänzlich unbeeindruckt. Diese ist mit einem Lockout ausgestattet, mit der man die Gabel etwa im Wiegetritt blockieren kann; in der Praxis benötigt man dieses Funktionsmerkmal am E-MTB jedoch kaum. Eine „Fernbedienung“ mit Blockierhebel am Lenker ist daher auch nicht nötig.
Ein teilintegrierter Akku hat durchaus Vorteile
Ein weiteres Feature, das viele hochpreisige E-MTBs aufweisen, ist am Dynamics ebenfalls nicht vorhanden und wird ebenfalls nicht vermisst: der vollintegrierte Akku. Die hier favorisierte Lösung der Teilintegration ist ebenso elegant wie praktisch – der mit 500 Wattstunden durchaus reichweitenstarke Akku lässt sich sehr leicht entnehmen und wirkt keinesfalls wie ein Fremdkörper am Rad.
Auch diese Bauweise trägt dazu bei, dass das Vulcano ausgesprochen günstig angeboten werden kann: Knapp 2.200 Euro für ein hochwertig und stark motorisiertes, solide ausgestattetes E-MTB sind verlockend, gerade in Anbetracht der Option, das Rad auf Touren und als Alltags-Bike einzusetzen. Klar gibt es leichtere, besser ausgestattete Offroader mit stärkerer Motorisierung – doch für alle, die moderat sportliche Touren in moderatem Gelände unternehmen wollen, ist dieses Modell gerade richtig.