Test: Das Bottechia Proton ist mit seinem verhältnismäßig günstigen Preis von unter 4.500 Euro auf den ersten Blick durchaus interessant. Leider wird es von einer insgesamt inkonsequenten Ausstattung und dem etwas schwächelnden Motor ausgebremst.
Bottechia Proton: Die Fakten
Federweg: 150/150mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Shimano E7000
Display / Bedieneinheit: Shimano E7000
Akkukapazität (Testrad): 504Wh
Rahmenmaterial: Alu
Gewicht Komplettad (Größe L ohne Pedale): 25,51kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 120kg
Preis: 4.399 Euro
Momentan wird zu jedem E-MTB Test 2020 ein eigenes Testvideo produziert und in den kommenden Tagen und Wochen an dieser Stelle ergänzt.
Rahmen | Alu MTB |
Federgabel | RockShox Recon |
Antrieb | Shimano E7000 |
Akku | 504Wh |
Dämpfer | RockShox Monarch RL |
Laufräder | Raxe TL40 |
Reifen VR | Vittoria Barzo 2,6" |
Reifen HR | Vittoria Barzo 2,6" |
Schaltwerk | Sram NX |
Schalthebel | Sram NX |
Kurbel | Shimano E7000 |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Shimano M500 |
Bremsscheiben | Shimano RT32 203/180mm |
Sattelstütze | Raxe 125mm |
Sattel | Selle Italia |
Vorbau | Bottechia Alu 90mm |
Lenker | Bottechia Alu Riser |
Mit knapp 4.400 Euro zählt das Bottechia Proton zu den günstigeren Rädern in unserem Testfeld. Wie einige andere Testkandidaten zeigen, müssen sich clevere Einsparungen bei der Ausstattung jedoch nicht immer negativ auf die Gesamtperformance des E-MTBs auswirken. Leider ist Bottechia dieses Kunststück mit dem Proton nicht gelungen.
In der Ebene macht das bullige Bike mit integriertem 504Wh Akku zunächst einen soliden Eindruck. Das Cockpit wirkt zwar etwas unaufgeräumt, profitiert aber auch durch die sehr gute Bedieneinheit für den Shimano Motor und das jederzeit bestens ablesbare Display neben dem Vorbau. Die Sitzposition ist ziemlich aufrecht, was aber gut zu dem angepeilten Einsatzgebiet des Proton passen dürfte.
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Steile Anstiege werden zum Kraftakt
Sobald der Weg nach oben jedoch etwas steiler wird, kommt der Shimano E7000 Motor im Bottechia ganz schön ins Schwitzen. Selbst in der höchsten Unterstützungsstufe muss man noch ordentlich in die Pedale treten, um etwa Steilrampen zu bewältigen. Leider erweist sich hier die begrenzte Bandbreite der 11-fach Sram NX1 Schaltung als zusätzlicher Bremsklotz. Eine breiter abgestufte Kassette würde die Kletterqualitäten deutlich verbessern. Immerhin: Der Motor zählt zu den leisesten in unserem Testfeld und kann auch bei Dynamik und Natürlichkeit überzeugen.
Auch die Sitzposition kann im Uphill nicht wirklich überzeugen: Trotz des langen Vorbaus muss man sein Gewicht weit nach vorn verlagern, um das Vorderrad in Steilstücken am Steigen zu hindern. Insgesamt sitzt man außerdem ziemlich hecklastig, was aber immerhin für viel Grip am Hinterrad sorgt. In schnell wechselndem Gelände verhindert die unglückliche Montage des Bedienhebels für die Variostütze, selbige ohne Umgreifen ein- und ausfahren zu können.
Zu langer Vorbau und schwache Bremsen
In der Abfahrt macht das Proton dann eine insgesamt etwas bessere Figur. Der Hinterbau erweist sich als überraschend schluckfreudig und funktioniert selbst bei höherem Tempo oder anspruchsvollen Trails ziemlich gut. Leider kann die Rockshox Recon Gabel an der Front damit nicht mithalten. Zwar ist sie trotz ihrer schmächtigen 32mm Standrohre überraschend steif, aber die Dämpfung gerät schon bei gemäßigtem Tempo an ihre Grenzen. Ähnlich verhält es sich mit den Bremsen: Die Shimano MT500 ist gerade am Vorderrad bei längeren Abfahrten überfordert, trotz großer Bremsscheibe. Immerhin wissen die dicken Vittoria Reifen mit Komfort und in gemäßigtem Gelände auch mit viel Grip zu überzeugen.
Die Geometrie des nur in zwei Größen erhältlichen Bottechia Proton ist insgesamt durchaus gelungen. Insgesamt fühlt sich das Bike modern an und auch Tourenfahrer sollten wunderbar damit zurechtkommen. Was wir jedoch nicht verstehen: Der mit 90mm(!) viel zu lange Vorbau. Er ist maßgeblich für das sperrige und wenig direkte Fahrverhalten verantwortlich. Wir sind uns sicher, dass hier eine kürzere Variante mit 50mm das Handling erheblich verbessern würde.
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Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.
Unser Testfazit
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