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E-MountainbikesKompletträderTests

Giant Reign E+ 0 Pro E-MTB im Test: Tolles Gesamtpaket mit starker Trail-Performance

9. Juli 2020 by Michael Faiß

Giant Reign E+ 0 Pro

Test: Das Topmodell Giant Reign E bringt für 7.700 Euro eine überaus hochwertige Ausstattung mit: Nicht nur bei den Fahrwerksspezialisten von Fox hat man sich mit 36er Float Gabel und X2 Dämpfer – je in der Factory Variante – im obersten Regal bedient; auch die kabellose Sram AXS Schaltung zählt zum edelsten und teuersten, was man derzeit kaufen kann. Last but not least: Die Felgen des hauseigenen Laufradsatzes bestehen aus Carbon. Im Herzen des Alurahmens steckt ein SyncDrive Pro Motor, der seine Energie von einem 625Wh Akku im Unterrohr bekommt. Mit dem optional erhältlichen Range Extender lässt sich die Gesamtkapazität auf 875Wh erhöhen.

Giant Reign E+ 0 Pro: Die Fakten

Federweg: 170 mm/160 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Giant SyncDrive Pro
Display / Bedieneinheit: Giant RideControl ONE
Akkukapazität (Testrad): 625Wh
Rahmenmaterial: Alu

Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 24,29kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 156kg
Preis: 7.699 Euro



Rahmen AluXX SL Aluminium
Federgabel Fox 36 Factory Grip2
Antrieb Giant SyncDrive Pro
Akku Giant 625Wh
Dämpfer Fox Float X2 Factory
Laufräder Giant e-TRX 27.5 Carbon
Reifen VR Maxxis Minion DHF Exo+ 2,6"
Reifen HR Maxxis High Roller II Double Down 2,6"
Schaltwerk Sram X01 Eagle AXS
Schalthebel Sram X01 Eagle AXS
Kurbel Praxis e-Carbon 36t
Umwerfer Ohne
Bremse Sram Code R
Bremsscheiben Sram Centerline 220/200mm
Sattelstütze Sram Reverb AXS
Sattel Giant Contact SL Neutral
Vorbau Giant Contact SL 35
Lenker Giant Contact SL 35 Trail 800mm

Ihren Ruf als gemütliche Tourenräder für tretfaule Biker haben E-MTBs zum Glück schon eine ganze Weile abgelegt. Dass sich ein modernes Mountainbike mit E-Motor auch vorzüglich als ernstzunehmendes Sportgerät einsetzen lässt, zeigt das Giant Reign E+ 0 Pro. Um es vorweg zu nehmen: Das edel ausgestattete Rad verlangt nach einem versierten Fahrer, um ihm sein ganzes Potential zu entlocken. Seine ausgesprochen progressive Geometrie mit langem Hauptrahmen und flachem Lenkwinkel kommt vor allem denjenigen entgegen, die nicht davor zurückschrecken, auch bei hohem Tempo aktiv durch Kurven und Anlieger zu drücken.



Die Sram Code Bremse kommt zwar mit großen Scheiben, bietet aber während längerer Abfahrten dennoch nicht allzu viele Reserven und ist einer der wenigen kleinen Kritikpunkte am Reign E.
Die Ergonomie der kabellosen Sram AXS Schalt-Controller ist anfangs gewöhnungsbedürftig, geht aber nach kurzer Zeit in Fleisch und Blut über. Der nicht vorhandene Hebelweg verkürzt die Schaltzeiten spürbar.

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Tolles Fahrwerk und Carbonlaufräder

Bereits ein Blick auf die Ausstattungsliste zeigt, dass das neue 160mm Fully auch für harte Tage in den Alpen oder im Bikepark ausgelegt ist: Das Fox Factory Fahrwerk mit Grip2 Dämpfung bei der Gabel will sorgfältig abgestimmt werden, ist dann jedoch ein Genuss: Sensibel, aber mit ordentlich Gegendruck, damit auch bei missglückten Landungen keine Durchschläge drohen. Apropos Durchschläge; damit man sich diesbezüglich bei den Reifen bzw. bei den Carbonfelgen keine Sorgen machen muss, spendiert Giant einen Hinterreifen mit mächtiger DoubleDown Karkasse, die ansonsten eigentlich eher an Downhill-Bikes zuhause ist.

Geometrie Giant Reign E+

SMLXL
Sitzrohr (in mm)406445482507
Oberrohr horizontal (in mm)595620645670
Steuerrohr (in mm)100110120130
Kettenstrebe (in mm)469.5469.5469.5469.5
Radstand (in mm)1223124912761303
Lenkwinkel (in °)65656565
Sitzwinkel (in °)76767676
Reach (in mm)430452475497
Stack (in mm)592602611620


Eine gute Wahl seitens Giant sind die 2,6 Zoll breiten Maxxis Reifen mit Exo+ Karkasse vorn und Double Down hinten. Dass man sich für klassische 27,5 Zoll Laufräder entscheidet, geht etwas zu Lasten der Laufruhe, fördert jedoch die Agilität.
Die große Bandbreite der Eagle Schaltung schöpft man dank des kräftigen Motors nur selten aus.
Die Giant RideControl ONE Remote ist intuitiv, die kleinen LEDs jedoch nicht immer gut erkennbar.

Die Abfahrtsperformance des Reign E ist entsprechend sehr gut, doch wird auf hohem Niveau etwas ausgebremst. Verglichen mit den 29ern oder Mullet-Bikes im Testfeld geht dem Rad ein wenig die Laufruhe ab. Dank der kleinen Laufräder lässt es sich zwar gut um Kurven zirkeln, doch wir finden, ein 29er – zumindest am Vorderrad – würde besser zum Vollgas-Charakter des Bikes passen. Ebenso fehlt den Code R Bremsen trotz großer 220mm Scheibe am Vorderrad ein wenig der Biss bei längeren Abfahrten. Diese beiden kleinen Kritikpunkte ändern jedoch nichts an der Tatsache, dass das Reign E+ 0 Pro ein unglaublich schnelles und spaßiges E-MTB auf dem Trail ist.



SyncDrive Motor mit Option auf Range Extender

Der SyncDrive Pro Antrieb mit Yamaha Motor ist unauffällig, kann bei Dynamik und Power jedoch nicht ganz mit den Top-Motoren von Bosch oder Brose mithalten. Erfreulich ist seine angenehm geringe Geräuschkulisse. Im Unterrohr des Alurahmens steckte bei unserem Testrad ein 625Wh Akku (das Bike ist auch mit 500Wh erhältlich), der für gute Reichweiten sorgt. Wem das noch immer nicht ausreicht, kann einen Range Extender auf dem Unterrohr montieren und die Gesamtkapazität so auf insgesamt 875Wh erhöhen. Anstelle des Zusatzakkus findet hier natürlich auch ein Flaschenhalter samt ausgewachsener Trinkflasche Platz.



Generell ist das Reign E im Uphill ein unauffälliges Rad, das den Job erledigt, ohne jedoch hier groß zu glänzen; eine Wonne ist die Sram AXS Schaltung, deren Ergonomie für einige Meter ungewohnt ist, dann jedoch viel Freude bereitet. Zudem sorgen die kabellosen Bedienhebel für Schaltwerk und Variostütze für ein aufgeräumtes Cockpit. Hier sticht jedoch das etwas klobige Bedienteil für den Antrieb ins Auge, das auch bei Bedienung und Ablesbarkeit nur mittelmäßig abschneidet.

Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe

Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.



Unser Testfazit
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Unsere Testkandidaten in der Kategorie High-End: BH AtomX Carbon Lynx 6 Pro-S | Bulls Sonic EVO EN 2 | Cannondale Moterra Neo 1 | Focus Jam² 9.9 Drifter | Giant Reign E+ 0 Pro | Greyp G6.2 | Haibike XDURO Nduro 10.0 | Husqvarna Mountain Cross 8 | KTM Macina Prowler Prestige | M1 Spitzing Evo Bobby Root | Norco Range VLT C2 | Nox Hybrid Enduro 7.1 | Orange Surge RS | Orbea Wild FS M10 | Santa Cruz Heckler CC X01 RSV | Scott Genius eRide 700 Tuned | Simplon Rapcon Pmax | Specialized Turbo Levo Expert Carbon | Storck e:drenalin GTS 500 | Trek Rail 9.9 | YT Decoy Pro Race | YT Decoy Pro 29



Am Kiosk findet ihr zudem das Velomotion E-MTB Testjahrbuch 2020. Dort findet ihr gesammelt alle 57 Einzeltests der Räder, spannende Stories und Ratgeber rund um das Thema E-Mountainbike auf über 160 Seiten.
Hier könnt ihr das E-MTB Jahrbuch 2020 auch direkt bei uns bestellen.

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Fazit: Giant Reign E+ 0 Pro

Pro

  • Tolle Ausstattung
  • Konsequent auf Abfahrt getrimmt
  • Hohes zulässiges Gesamtgewicht

Contra

  • Verlangt aktiven Fahrstil
  • Motor lässt etwas Feinfühligkeit vermissen

Fakten

RahmenmaterialAluminium
Laufradgröße27,5 Zoll
AntriebstypGIant SyncDrive Pro
Federweg170/160mm
Gewicht24,29kg
Preis7.699 Euro
Web www.giant-bicycles.com
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 

Gesamtwertung

77%

Preis-/Leistung

80%
Das Giant Reign E+ 0 Pro ist ein echtes Vollgas-Bike. Die edlen und potenten Komponenten geben dem Rad auf dem Trail so richtig die Sporen – insbesondere das Fahrwerk und der Hinterbau überzeugen. Der Abwärtsdrang und die sehr moderne Geometrie wollen jedoch auch von einem erfahrenen Piloten in Zaum gehalten werden. Ein 29er Laufrad vorn für etwas mehr Laufruhe wäre für uns noch das i-Tüpfelchen. Der SyncDrive Antrieb ist angenehm leise, kann in puncto Power und Dynamik jedoch nicht ganz mit den Top-Motoren der Konkurrenz mithalten.
Stichworte:axse-enduroE-MTBemtb20heEnduroGiantTrailYamaha

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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