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E-MountainbikesKompletträderTests

Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro Sachs E-MTB im Test: Solider Trail-Allrounder mit starkem Motor

16. Juli 2020 by Michael Faiß

Nox Hybrid Enduro 7.1

Test: Das Nox Hybrid Enduro 7.1 ist eines der ersten E-MTBs auf dem Markt, die mit dem neuen Sachs RS Mittelmotor ausgestattet sind. Das bis zu 112Nm starke Kraftpaket wird von einem 651Wh Akku im Unterrohr mit Energie versorgt. Die Wahl der Komponenten macht der Produktbezeichnung „Enduro“ alle Ehre: Das Fox Factory Fahrwerk mit DHX2 Coil Dämpfer mit 180mm Federweg wird von kräftigen Magura MT7 Bremsen gezügelt. Die Sram X01 Eagle Schaltung sorgt für knackige Schaltvorgänge und eine große Bandbreite.

Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro Sachs: Die Fakten

Federweg: 180 mm/180 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Sachs RS
Display / Bedieneinheit: Bloks 14D
Akkukapazität (Testrad): 651Wh
Rahmenmaterial: Alu

Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 25,64kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 130kg
Preis: 7.299 Euro



Rahmen Nox Fram Enduro 2.0
Federgabel RockShox Lyrik Select 180mm
Antrieb Sachs RS
Akku BMZ INside 651Wh
Dämpfer Fox FLoat DHX2 Factory
Laufräder Stan's NoTubes Flow EX3
Reifen VR Continental Baron Projekt 2,4“ Apex
Reifen HR Continental Baron Projekt 2,4“ Apex
Schaltwerk Sram X01 Eagle
Schalthebel Sram X01 Eagle
Kurbel Sram X1
Umwerfer Ohne
Bremse Magura MT7
Bremsscheiben Magura Storm HC 203/180mm
Sattelstütze Fox Transfer Factory 150mm
Sattel Prologo Proxim W650
Vorbau Renthal Apex 35
Lenker Renthal Fatbar 35 800mm
Der neue Sachs RS Motor ist ein imposantes Kraftpaket und stellt vor allem im Antritt die Konkurrenz in den Schatten. In den höheren Unterstützungsstufen ist diese Power nur nach einiger Eingewöhnungszeit zu dosieren.


Im letzten Jahr auf der Eurobike wurde der neue Sachs RS Mittelmotor erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, nun kommen die ersten E-Bikes mit dem 112Nm starken Antrieb auf den Markt – so wie das Nox Hybrid Enduro 7.1. Der Motor ist überraschend kompakt und wurde von Nox auch schön in den Alurahmen integriert. Unsere erste Testfahrt ist dann jedoch fast zu Ende, bevor sie begonnen hat; wir legen die höchste Unterstützungsstufe ein, mittelschwerer Gang, ein kräftiger Antritt und das Nox wirft uns beinahe nach hinten ab. Der Motor hat so viel Punch, dass man quasi aus dem Stand weg, bequem und ohne Gewichtsverlagerung im Wheelie losfahren könnte. So viel Power hatten wir ehrlich gesagt nicht erwartet – der neue Sachs lässt diesbezüglich die Konkurrenz von Bosch, Brose und Shimano klar hinter sich und ist mindestens auf dem Niveau des TQ Mittelmotors.



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Kraftvoller, aber wenig sensibler Motor

So beeindruckend diese Performance im „Parkplatztest“ auch sein mag, in der Alltagspraxis erfordert sie etwas Eingewöhnung. Positiv fällt hier auf, dass der Sachs RS in allen Kadenzen kräftig unterstützt. Selbst steilste Rampen entlocken dem neuen Antrieb nur ein müdes Lächeln, wobei er sich jedoch lautstark bemerkbar macht. Wird das Gelände technischer, zeigt sich ein weniger positives Bild: Das Dosieren der Motorleistung fällt unabhängig von der Unterstützungsstufe schwer und das gesamte Fahrverhalten ist ziemlich unnatürlich. Ebenfalls negativ fällt auf, dass der Motor teilweise sehr lange nachschiebt, was in kniffligen Passagen ein absolutes No-Go ist.



Diese Antriebscharakteristik sorgt auch dafür, dass das Nox Hybrid Enduro ein Kletterer mit zwei Gesichtern ist: Bärenstark wenn es geradeaus oder flowig dahingeht, dann jedoch mit Problemen, sobald es technisch anspruchsvoller wird. Das ist etwas schade, denn die kompakte Geometrie des Nox Hybrid Enduro würde hier eigentlich mehr hergeben – trotz 180mm Federweg.

Der Hinterbau des Nox Hybrid Enduro legt mit dem Coil Dämpfer aus dem Hause Fox eine beeindruckende Performance auf den Trail. Schluckfreudig, aber doch mit einem gewissen Popp war er einer der Lieblinge der Tester.


Nervöses Handling trotz tollem Fahrwerk

Nimmt man in der Abfahrt den Motor aus der Gleichung, offenbart das Nox ziemliche Nehmerqualitäten, auch wenn es keine Highspeed-Ballermaschine ist. Das edle Fox Factory Fahrwerk mit Coil-Dämpfer im Heck ist sehr komfortabel und kommt auch bei harter Gangart nicht an seine Grenzen. Gerade der Hinterbau saugt Unebenheiten regelrecht in sich auf und vermittelt sehr viel Sicherheit. So verleitet das Hybrid Enduro 7.1 auch mal dazu, den Finger vom Bremshebel zu lassen. Sobald das Tempo jedoch höher wird, vermissten wir ein wenig die Laufruhe. Das mag unter anderem auch an dem eher kurzen Hauptrahmen liegen, der so auf dem Trail etwas nervös wirkt. Das Bike ist übrigens auch mit 29 Zoll Laufrädern erhältlich. Wir vermuten ein laufruhigeres Gesamtpaket mit den großen Laufrädern.



Geometrie Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro

SMLXL
Sitzrohr (in mm)405532478529
Oberrohr horizontal (in mm)586599628658
Steuerrohr (in mm)125125135135
Kettenstrebe (in mm)453453453453
Radstand (in mm)1216121212561286
Lenkwinkel (in °)6464.664.664.5
Sitzwinkel (in °)7373.673.673.6
Reach (in mm)403430448478
Stack (in mm)617614624624

Absolut keinen Anlass zur Kritik bieten die verbauten Komponenten: Die Magura MT7 packt immer fest zu und bietet große Reserven, der Sram Eagle Antrieb mit seiner großen Bandbreite jederzeit den passenden Gang. Ungewöhnlich ist die Reifenwahl: Der Continental Baron Projekt ist selten an E-MTBs zu finden, machte seine Sache aber richtig gut.

Bei aller Sportivität gibt’s auch am Nox Hybrid Enduro 7.1 einige Features, die die Alltagstauglichkeit steigern: Dazu gehört die Aufnahme für einen Seitenständer und die werksseitige Vorbereitung für ein ABS System.


Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe

Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.

Unser Testfazit
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Unsere Testkandidaten in der Kategorie High-End: BH AtomX Carbon Lynx 6 Pro-S | Bulls Sonic EVO EN 2 | Cannondale Moterra Neo 1 | Focus Jam² 9.9 Drifter | Giant Reign E+ 0 Pro | Greyp G6.2 | Haibike XDURO Nduro 10.0 | Husqvarna Mountain Cross 8 | KTM Macina Prowler Prestige | M1 Spitzing Evo Bobby Root | Norco Range VLT C2 | Nox Hybrid Enduro 7.1 | Orange Surge RS | Orbea Wild FS M10 | Santa Cruz Heckler CC X01 RSV | Scott Genius eRide 700 Tuned | Simplon Rapcon Pmax | Specialized Turbo Levo Expert Carbon | Storck e:drenalin GTS 500 | Trek Rail 9.9 | YT Decoy Pro Race | YT Decoy Pro 29

Am Kiosk findet ihr zudem das Velomotion E-MTB Testjahrbuch 2020. Dort findet ihr gesammelt alle 57 Einzeltests der Räder, spannende Stories und Ratgeber rund um das Thema E-Mountainbike auf über 160 Seiten.
Hier könnt ihr das E-MTB Jahrbuch 2020 auch direkt bei uns bestellen.

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Fazit: Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro Sachs

Pro

  • Kräftiger Motor
  • Tolles Fahrwerk
  • Gelungene Ausstattung

Contra

  • Antrieb dürfte sensibler sein
  • Bei hohem Tempo recht nervös

Fakten

RahmenmaterialAluminium
Laufradgröße27,5 Zoll
AntriebstypSachs RS
Federweg180/180mm
Gewicht25,61kg
Preis7.299 Euro
Web www.noxcycles.com
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 

Gesamtwertung

71%

Preis-/Leistung

77%
Was für ein Kraftpaket – der neue Sachs RS Mittelmotor im Nox Hybrid Enduro 7.1 hat uns ganz schön aus den Socken gehauen. Er befördert das Bike mit viel Power nach oben, ist dabei jedoch auch ganz schön laut und spürbar weniger sensibel als andere Mittelmotoren. Ansonsten kann das Alu-Bike mit viel Komfort glänzen, lässt bei hohem Tempo jedoch ein wenig die Laufruhe vermissen. Die Komponentenwahl ist sehr hochwertig und dem Preis von etwas über 7.000 Euro angemessen.
Stichworte:Allmountaine-enduroE-MTBemtb20heEnduroNoxSAchs E-MTBSachs RSTrailbike

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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