Test: Tom Ritchey fährt ungefähr 16.000 km pro Jahr, die meisten davon im Gelände oder auf Schotter. In Kombination mit seiner mehr als 40-jährigen Erfahrung im Sachen Entwicklung von Rädern und Anbauteilen kann dabei nur etwas besonderes entstehen. Kein Wunder, dass sich das Ritchey Outback 2 besonders an die Schotter- und Adventure-Biker richtet und mit so manchem Feature überzeugen kann. Wir haben das Outback Gravelbike für euch getestet.
Das Ritchey Outback 2 wurde wie die Zwei im Namen schon erahnen lässt für die Radsportsaison 2020 aktualisiert und überarbeitet, wodurch das Gravelbike nun noch praktischer und anpassungsfähiger sein soll. Somit soll es noch unbegrenztere Fahrerlebnisse für Gravel-, Touren- und Adventurebiker bieten. Was dran ist erfahrt ihr hier!
Schon auf dem ersten Blick macht das Ritchey Outback 2 Spaß, denn die cremegrüne Lackierung verleiht dem ansonsten recht klassisch gehaltenen Stahlrahmen einen modernen Look, welcher ideal für Ausfahrten ins Grüne passen dürfte. Der Outback-Rahmen ist sorgfältig mit einem proprietären dreifach konifizierten Ritchey Logic-Stahlrohr geschweißt. Hierdurch erhält der Outback Rahmen auch seinen traditionellen Stahlrahmen-Look, welcher besonders auch Liebhaber erfreuen dürfte. Die neue Ritchey Adventure-Gabel aus Carbon ergänzt den Stahlrenner.
Die Zugführung am Ritchey Outback ist demnach auch nicht wie bei aktuellen Rädern komplett integriert, sondern wird schön klassisch am Unterrohr entlang zu den jeweiligen Komponenten geführt. Mit durchdachten Details bringt man aber zugleich aktuelle Features mit, wie beispielsweise Montagemöglichkeiten für Gepäckträger und Schutzbleche, welche nicht nur Bikepackern und Mehrtagesfahrern das Leben leichter machen dürfte, sondern auch Pendler und alle die sich nicht einschränken lassen wollen glücklich machen dürfte.
Beim Thema Vielseitigkeit muss man natürlich auch die Reifenfreiheit genauer unter die Lupe nehmen. Dies war ein Hauptansatzpunkt für die aktualisierte Version des Outbacks. So wollte man hier dem Trend der breiten Reifen folgen, um ein breiteres Einsatzspektrum zu ermöglichen und mehr Flexibilität zu bieten. Reifen bis zu 700 x 48C bzw. 650 x 51B sind am Ritchey Outback 2 möglich. Netter Nebeneffekt der breiten Gravel-Pneus ist natürlich neben besserem Grip und Abfahrtsperformance auch ein deutlich angenehmerer Fahrkomfort.
In Sachen Fahrkomfort spielt aber die Geometrie eine ebenso wichtige Rolle. Das Ritchey Outback 2 ist hier recht deutlich auf die Langstrecke ausgelegt und überzeugt mit einer angenehmen Laufruhe. Diese wird durch den langen Radstand ermöglicht, welcher in erster Linie durch die langen Kettenstreben mit 453 mm Länge entsteht. Außerdem verfügt das Outback 2 über einen recht flachen Lenkwinkel, was das Bike noch ruhiger macht. Die Stack und Reachwerte orientieren sich an denen der ausgewogenen und entspannten Rennräder und macht dafür bewusst einige Abstriche in Sachen Agilität.
Beim Thema Ausstattung ist eigentlich beim Namen Ritchey schon klar was kommt. Bis auf die Schaltgruppe ist alles aus eigenem Hause und passt beim Outback 2 wie die Faust aufs Auge. Mit ergonomisch angenehmem Lenker, leicht flexender Sattelstütze und robusten wie gut rollenden Laufrädern weiß unser vollausgestattetes Testbike auf jeder Ebene zu überzeugen. Die Anbauteile in Kombination mit der mechanischen Shimano GRX Gravelgruppe und einer Praxis Works Kurbel folgen weiter dem Konzept klassische Ansätze mit modernen Einflüssen zu mischen.
Das Ritchey Outback 2 im Test
Beim Ritchey Outback 2 trifft nicht nur auf optischer sondern auch auf technischer Seite Tradition auf Moderne. Auch die Fahreigenschaften sind klassisch angehaucht, können jedoch mit modernen Kniffen auch mit den aktuellsten Gravelbikes mithalten. Besonders beeindruckt waren wir von den sehr entspannten und angenehmen Fahreigenschaften des Outbacks. Auf der Ebene weiß das Bike mit ordentlichem Vortrieb zu überzeugen und lässt sich dank der guten Laufruhe durch kaum etwas aus der Ruhe bringen. Die ausgewogene Sitzposition ermöglicht es uns auch lange Stunden im Sattel zu verbringen. Hier spielt jedoch auch der gute Komfort des Ritchey Outback 2 mitrein. Der Stahlrahmen mit seiner Geometrie in Kombination mit den guten Reifen und der Sattelstütze stecken auch auf unruhigem Untergrund genügend weg, sodass wir auch hier genießen konnten. Die Ritchey Adventure-Gabel aus Carbon sorgt hier ebenfalls für guten Komfort an der Front und bietet zudem trotz des flachen Lenkwinkels ein direktes Handling. Unserer Meinung nach kann der Ritchey Stahlrahmen definitiv mit diversen Carbon-Gravlern mithalten, wenn es um die Fahrperformance geht.
Natürlich ist da das Thema Gewicht, welches man nicht ganz außer Acht lassen sollte. Mit einem Rahmengewicht von gut 2,7 Kilo zählt das Outback nämlich sicher nicht zu den Leichtgewichten, was aber auch nicht primäres Ziel des vielseitigen Abenteurers sein dürfte. Für uns ist ganz klar der Fokus auf entspanntes, vielseitiges Fahren zu erkennen. Die hauseigene Ausstattung und die Shimano bzw. Praxis Anbauteile runden ein gelungenes Gesamtpaket ab, welches durch seine Bikepacking-Features für viele schöne Tage, Erkundungsfahrten und Stunden im Sattel sorgen dürfte. Das Ritchey Outback 2 ist der perfekte Begleiter für Fahrten und Erkundungstouren aller Art.