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E-MountainbikesKompletträderTests

Stevens E-Pordoi E-MTB im Test: Knalliges Trailbike mit praktischen Features

13. Juli 2020 by Michael Große-Hering

Stevens E-Pordoi

Test: Das Stevens E-Pordoi bietet eine spannende Mischung aus moderner Geometrie, potenten Komponenten und eher touren-orientierten Features wie beispielsweise dem Bosch Smartphone Hub. Trotz unserer anfänglichen Skepsis konnte uns dieser ungewöhnliche Ansatz in der Praxis überzeugen.

Stevens E-Pordoi: Die Fakten

Federweg: 140mm/140mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Bosch Performance CX
Display / Bedieneinheit: Bosch Smartphone Hub
Akkukapazität (Testrad): 625Wh
Rahmenmaterial: Alu

Gewicht Komplettad (Größe L ohne Pedale): 25,59kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 140kg
Preis: 4.999 Euro



Momentan wird zu jedem E-MTB Test 2020 ein eigenes Testvideo produziert und in den kommenden Tagen und Wochen an dieser Stelle ergänzt.

Rahmen Aluminium 6061 DB
Federgabel Fox 34 Rhythm
Antrieb Bosch Performance CX
Akku Bosch Powertube 625
Dämpfer Fox Float DPS Performance
Laufräder Shimano SLX Naben / SUNringlé Düroc TR35 Felgen
Reifen VR Schwalbe Eddy Current 2,6"
Reifen HR Schwalbe Eddy Current 2,6"
Schaltwerk Shimano XT M8100
Schalthebel Shimano XT M8100
Kurbel e*thirteen e*spec Plus
Umwerfer Ohne
Bremse Shimano MT520
Bremsscheiben Shimano RT64 203/203mm
Sattelstütze Kind Shock LEV-SI
Sattel Osygen Roccia
Vorbau Oxygen E-Scorpo
Lenker Oxygen E-Scorpo
Als einziges Rad im Test ist das E-Pordoi mit dem Smartphone Hub von Bosch ausgestattet. So lässt sich das Handy als Bedienzentrale, Display oder Navigationsgerät nutzen. Wer das Smartphone zuhause lässt, kann das Ersatzdisplay nutzen, das bei Sonne aber schlecht ablesbar ist.


Sämtliche Schaltungskomponenten kommen aus Shimanos aktueller XT Reihe.
Die 75Nm des Bosch CX Motors befördern das E-Pordoi auch problemlos steile Anstiege nach oben.

Auf den ersten Blick verwundert das Stevens E-Pordoi mit einem eigenwilligen Komponentenmix, der uns jedoch direkt neugierig machen konnte. Die bullige Optik mit dicken Reifen und einer augenscheinlich modernen Geometrie schreit durchaus nach einem potenten Trailbike. Dagegen sprechen dann jedoch die eher schmächtige Gabel und der Smartphone Hub von Bosch am Lenker.

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Gesamtkonzept geht auf

Mit 140mm Federweg bietet das Stevens E-MTB genügend Federweg, um auch mal einen anspruchsvollen Trail unter die Reifen zu nehmen, aber nicht so viel, als dass sich das Rad auf einfachen Forstwegen zu träge anfühlt.

In der Praxis bestätigt sich unser Gefühl dann doch zu weiten Teilen und es zeigt sich jedoch auch, dass das Konzept insgesamt wirklich gut aufgeht. Die Geometrie ist sportlich, nicht zu tourenlastig, aber zwingt die Fahrer auch in keine allzu extreme Sitzposition. So lassen sich längere Ausfahrten in gemäßigtem Gelände oder auf Radwegen ebenso bewältigen wie ein Ausflug in den Bikepark. Das generelle Fahrgefühl ist natürlich geprägt vom neuen Bosch CX Motor, der auch am E-Pordoi eine hervorragende Figur macht. Wirklich schön gelöst ist die Integration des 625Wh Akkus im Unterrohr, der sich sehr einfach entnehmen lässt und beim Fahren nur wenig klappert.



Geometrie Stevens E-Pordoi

16182022
Sitzrohr (in mm)406457508559
Oberrohr horizontal (in mm)587611634658
Steuerrohr (in mm)130130140150
Kettenstrebe (in mm)470470470470
Radstand (in mm)1204122912681293
Lenkwinkel (in °)66666666
Sitzwinkel (in °)74747474
Reach (in mm)409433453474
Stack (in mm)622622631640

Nimmt man einen Trail unter die Räder, müssen die verbauten Komponenten zeigen, was in ihnen steckt. Der verbaute Eddy Current Reifen von Schwalbe ist einer der pannensichersten, griffigsten und generell besten Reifen für ein modernes E-MTB – leider ist er auch sehr schwer. Das hat zwei Auswirkungen: Einerseits kann man sich auf den unbändigen Grip verlassen, selbst bei schwierigen Bodenverhältnissen. Andererseits raubt das hohe Gewicht dem E-Pordoi ein wenig die Spritzigkeit – ohnehin ist es mit über 25,5kg nicht besonders leicht.



Im Gelände gut – wenn das Tempo stimmt

Das Fox Fahrwerk mit DPS Performance Dämpfer und 34er Float Rythm Gabel an der Front ist insgesamt eher straff abgestimmt, bietet aber dennoch auch genügend Komfort für eine gemütlichere Gangart. Nimmt man in anspruchsvollem Gelände auch mal etwas Tempo auf, hält der Hinterbau gut mit, die Gabel gerät dann aber doch etwas an ihre Grenzen – sowohl die recht einfache Dämpfung als auch die durchschnittliche Steifigkeit der 34er Standrohre bremsen schnelle Fahrer etwas aus. Top funktionieren hingegen die gruppenlosen 4-Kolben Bremsen von Shimano, die die Hamburger mit großen 203mm Scheiben vorn und hinten kombinieren.

Anstiege bewältigt das E-Pordoi dank des kräftigen Motors meist ohne große Mühen. Wer sich mit seinem E-MTB auch gerne mal in technische Kletterpassagen wagt, der findet mit dem Stevens einen treuen Begleiter. Der griffige Hinterreifen sorgt gemeinsam mit den recht langen Kettenstreben für ausreichend Traktion am Hinterrad. Dank des kompakten Hauptrahmens hat man zudem auch im Sitzen immer viel Druck auf dem Vorderrad, das auch an steilen Rampen nicht den Kontakt zum Boden verliert.
Etwas unentschlossen sind wir bezüglich des verbauten Smartphone Hubs von Bosch: Die ansonsten sehr aufgeräumte Optik am Cockpit leidet darunter, das Ersatzdisplay ohne montiertes Handy ist in der Sonne nur schwer ablesbar. Tourenfahrer dürften sich über die Montageoption für’s Smartphone freuen, wir hatten mit dem E-Pordoi jedoch so viel Spaß auf den Trails, dass das Handy lieber sicher verstaut im Rucksack bleiben durfte.



Der große Velomotion E-MTB Test 2020: Testfelder, Einzeltests und Hintergründe

Wir haben uns der gewaltigen Aufgabe gestellt, 57 E-Mountainbikes gewissenhaft und objektiv zu testen. Mit unseren beiden großen Testfeldern „Highend“ und „Bestseller“ hatten wir eine riesige Bandbreite an unterschiedlichen Rädern.

Unser Testfazit
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Unsere Testkandidaten in der Kategorie Bestseller: BH AtomX Lynx 6 Pro | BMC Trailfox AMP SX two | Bottechia Proton | Bulls E-Stream Evo AM 3 | Canyon Neuron:ON 9.0 | Centurion No Pogo E R2600i | Corratec E-Power RS 160 Pro | Cube Stereo Hybrid 140 HPC TM | Ducati MIG-S | Flyer Uproc 3 6.50 | Focus Jam² 6.8 Nine | Fuji Blackhill Evo 27,5+ 1.3 | Ghost Hybride ASX 6.7+ | Giant Stance E Pro 0 | GT Force AMP | Haibike XDURO AllMtn 3.5 | Hercules Nos Pro FS 1.1 | Kettler Scarpia FS 2.0 | Kona Remote CTRL | KTM Macina Chacana 291 | Lapierre Overvolt AM 7.6 | Nox Hybrid All-MTN 5.9 Comp Sachs | Radon Render 8.0 | R Rayom FullRay E-Seven 9.0 | Scott Strike eRide 910 | Specialized Turbo Levo | Stevens E-Pordoi | Stevens E-Sledge ES | Thok Mig 2.0 | Trek Rail 7

Am Kiosk findet ihr zudem das Velomotion E-MTB Testjahrbuch 2020. Dort findet ihr gesammelt alle 57 Einzeltests der Räder, spannende Stories und Ratgeber rund um das Thema E-Mountainbike auf über 160 Seiten.
Hier könnt ihr das E-MTB Jahrbuch 2020 auch direkt bei uns bestellen.

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Fazit: Stevens E-Pordoi

Pro

  • Ausgewogenes Handling
  • Gelungene Ausstattung
  • Überzeugender Antrieb

Contra

  • Gabel dürfte steifer sein

Fakten

RahmenmaterialAluminium
Laufradgröße27,5 Zoll
AntriebstypBosch CX 4. Gen
Federweg140/140mm
Gewicht25,59kg
Preis4.999 Euro
Web www.stevensbikes.de
DownhillUphill
 
LaufruhigAgil
 

Gesamtwertung

81%

Preis-/Leistung

86%
Über ein Rad wie das Stevens E-Pordoi freut man sich als Tester: Es geht seinen eigenen Weg, ohne dabei dann jedoch zu speziell zu sein. Die Mischung aus den enorm potenten Reifen, moderner Geometrie, einem recht straffen 140mm Fahrwerk und soliden Komponenten geht in der Praxis sehr gut auf. Der Smartphone Hub von Bosch als Bedien- bzw. Displayeinheit ist ungewöhnlich, wird aber gewiss seine Fans finden. Wäre noch eine etwas potentere Gabel verbaut, würde das E-MTB der Hamburger auf dem Trail noch deutlich mehr Spaß machen.
Stichworte:Bosch CXE-MTBemtb20bsSMartphone HubStevensTrailbike

Über Michael Große-Hering

Michael Große-Hering hat Wirtschaftsingenieurwesen mit Schwerpunkt Automobiltechnik studiert. Der passionierte (E)-Mountainbiker war nach dem Studium bei einem großen deutschen Hersteller als Produktmanager für E-Mountainbikes tätig. Sein fundiertes Wissen und seine Leidenschaft für Fahrräder bringt er nun bei Velomotion ein.

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