Spektrum: Hättest du gedacht, dass es im Jahr 1970 unvorstellbare 21.332 Verkehrstote zu beklagen gab – darunter unzählige Radfahrer. Seither hat sich viel getan. Laut Schätzungen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) sinken die Zahlen auch in diesem Jahr. Und das, trotz einer stetig steigenden jährlichen Fahrleistung.
Zahl der Unfälle, Verletzten und Toten nimmt 2020 ab
Kurz vor Jahresende geht die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) davon aus, dass es 2020 rund 2.800 Verkehrstote geben wird. Das entspricht gegenüber dem Vorjahr einer Abnahme von rund 9 Prozent. Noch deutlicher sinkt den Experten zur Folge die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle.
Hier sind es „nur“ noch 2,33 Mio., was einem Rückgang von 13 Prozent gleichkommt. Gleichzeitig liegt die Zahl der Unfälle mit Personenschaden bei nur noch 272.000 und die Zahl der dabei Verletzten bei 342.300. Um die Unfallzahlen des noch laufenden Jahres möglichst präzise zu bestimmen, bedienen sich die Experten komplexer Zeitreihenmodelle der Vorjahre.
Nichtmotorisierter Verkehr hinkt hinterher
Das liest sich auf den ersten Blick gut, oder? Ein tieferer Blick in das Zahlenwerk ist da schon wieder etwas ernüchternder. Bei Fußgängern und Radlern gingen all diese Zahlen ebenfalls zurück oder stagnierten zumindest. Letzteres ist bei den tödlich verunglückten Fußgängern der Fall. Hier sind es laut Schätzungen wie im Vorjahr 417 Fälle.
Die Zahl der getöteten Radfahrer sinkt dagegen von 445 (2019) auf 430. Warum diese Zahl dennoch ein Erfolg ist? Weil der Radverkehr gerade im Corona-Jahr massiv gewachsen ist. In einem solchen Umfeld ist ein Rückgang von 3,3 Prozent zumindest ein positives Signal.