Lenkergriffe, die gut in der Hand liegen sollen und dabei schön und langlebig sind? So etwas gibt es von Brooks, gehalten in der klassisch-funktionellen Optik der Cambium-Sättel. Nach mehrwöchigem Praxistest ist das Fazit positiv.
Fahrradfreundinnen und -freunde mögen schöne Materialien. Ein schlanker, sauber verarbeiteter Stahlrahmen oder vielleicht Reifen mit crèmefarbener Seitenwand lassen ihr Herz aufgehen, doch an vielen Stellen geht es eigentlich nur um Funktion. Bei den Lenkergriffen zum Beispiel, die im günstigsten Fall ergonomisch geformt sind, ansonsten aber aus Kunststoff und Gummi bestehen. Das ist nicht sonderlich schön und manchmal gerade auf längere Sicht auch haptisch kein Vergnügen, wenn das Gummi altert und klebrig wird.
Lenkergriff im Cambium-Look
Einen Satz Griffe, die ebenso schön wie angenehm zu greifen und langlebig sind, gibt es von Brooks. Die Briten unter italienischem Dach, seit Jahrzehnten bekannt für ihre Ledersättel, sorgten vor Jahren mit der „Cambium“-Reihe für Aufsehen: Sättel im klassischen Look, gefertigt aus einer dicken Schicht Naturkautschuk und mit einer aufvulkanisierten textilen Oberfläche versehen. Letztere besteht inzwischen bei den meisten Modellen aus wasserfestem Nylon, sodass ein Cambium-Sattel auch in dauerhaft feuchter Umgebung genutzt werden kann. Und aus genau diesem Material bestehen die hier gezeigten Griffe.
Erst einmal fühlen sich die „Ergomonic Rubber Grips“ ziemlich hart an. Klar, den Hängematten-Komfort eines Brooks-Sattels können sie nicht bieten; unter der besagten textilen Oberfläche des Griffs befindet sich aber auch keinerlei Polsterung. Die Stoffschicht fügt sich säuberlich in den Hartgummikorpus des Griffs ein; letzterer ist an der Unterseite mit feinen Lamellen versehen. Dazu kommt noch etwas „Hardware“: Der Griff klemmt mit einer eloxierten Aluminiumschelle, außerdem gibt’s eine „Endstöpsel-Niete“ (wie Brooks das nennt) aus dem Leichtmetall mit eingeprägtem Brooks-Logo.
Unterschiedliche Varianten
Ein Griff plus ein Stöpsel wiegen zusammen genau 100 Gramm, bezogen auf 130 mm Länge – die Griffe sind nämlich auch in 100 mm verfügbar sowie halb/halb mit kurzem Griff rechts für Bikes mit Drehgriffschaltung. Das Ganze ist schnell montiert, wobei der Stopfen mit recht viel Kraft in den Lenker gedrückt werden muss, dort aber auch sicher hält.
Wie gesagt, hart sind die Griffe – doch daran hat man sich schnell gewöhnt. Das Ergonomische an der Konstruktion ist ja vor allem die große Auflagefläche für den Handballen, die unangenehmen Druck verhindert. Die Textiloberfläche ist rau, aber hautfreundlich, die Gummilamellen unten bieten den Fingern beim Umfassen guten Halt. Ohnehin sind die Griffe nicht glatt, anders als beispielsweise solche aus Holz (gibt’s wirklich – nicht so zu empfehlen). Auch der schnörkellose Look gefällt, der prima zu den typischen, schwarz eloxierten oder lackierten Cockpit-Bauteilen moderner Fahrräder passt – und besonders gut natürlich zu einem Cambium-Sattel.
Preiswertes Greif-Vergnügen
Während letzterer je nach Modell 110 Euro aufwärts kostet, sind die Griffe bereits für 45 Euro zu haben – und damit ja vielleicht ein passendes Weihnachtsgeschenk für eine Fahrradfreundin oder einen Fahrradfreund. Vor allem für solche mit einem Faible für schöne Materialien.