Radsport: Auf Platz 6 des UCI WorldTour Rankings 2021 steht ein Team, welches gar nicht über eine WorldTour-Lizenz verfügt: Alpecin – Fenix. Die belgische Equipe musste bei großen Rennen stets auf eine Wildcard hoffen. Zurückgezahlt haben die Fahrer dieses Vertrauen dann mit starken Leistungen.
Alpecin – Fenix 2021: Drei Siegfahrer im Team
Wenn wir im Straßenradsport an Alpecin – Fenix denken, dann denken wir in erster Linie an Mathieu van der Poel. Der Niederländer ist der wohl beste Crosser aller Zeiten und hat sich auch auf der Straße in kürzester Zeit zu den spektakulärsten Fahrern entwickelt. 2021 gewann er Strade Bianche und unter anderem Etappen bei Tirreno – Adriatico, der Tour de Suisse und der Tour de France. Paris – Roubaix beendete er auf Rang drei. Doch er war nicht der einzige Punkte- und Siegelieferant seiner Mannschaft. Jasper Philipsen gewann Etappen bei der Türkei-Rundfahrt und der Vuelta a Espana, sowie die Eintagesrennen Eschborn – Frankfurt und den Scheldeprijs. Damit ist der Belgier zu einem der stärksten Sprinter aufgestiegen. Gleiches gilt für seinen Landsmann Tim Merlier. Mit Tagessiegen bei der Tour de France, dem Giro d’Italia und der Benelux-Tour, sowie Erfolgen bei Le Samyn, der Ronde van Limburg und der Bredene Koksijde Classic stellte er unter Beweis, dass er nicht nur ein reiner Sprinter ist. Allgemein war und ist das Team Alpecin – Fenix sehr stark im Sprint und bei harten Eintagesrennen.
Alpecin – Fenix 2022: Wie entwickelt sich Ballerstedt?
Mit Mathieu van der Poel im Team wird die Mannschaft Alpecin – Fenix auch in der kommenden Saison bei vielen Rennen vorn mitmischen. Auch Tim Merlier und Jasper Philipsen sollten die Konkurrenten in Massensprints weiterhin ernst nehmen. Doch dahinter klafft eine große Lücke. Über zehn Fahrer haben das Team verlassen. Ersetzt hat man sie mehr durch Klasse statt Masse. Der Belgier Guillaume Van Keirsbulck ist zwar kein Siegfahrer, passt aber mit seiner Erfahrung bei Klassikern perfekt ins Profil des Teams. Er wird ebenso wichtige Helferdienste leisten können, wie der Italiener Stefano Oldani und der Österreicher Michael Gogl. Die Transferperiode lieft gut für Alpecin – Fenix, aber weitere Siegfahrer konnte man nicht wirklich verpflichten. Viel eher hat die Teamleitung dafür gesorgt, dass den drei vorhandenen Stars noch stärkere Helfer zur Seite gestellt werden. Spannend zu verfolgen sein wird die Entwicklung von Maurice Ballerstedt. Der erst 20-jährige Deutsche hat in den vergangenen zwei Jahren gezeigt, wie viel Talent in ihm steckt.