Radsport: Magnus Cort hat die zehnte Etappe der Tour de France aus einer großen Ausreißergruppe heraus gewonnen. In dieser befand sich auch Lennard Kämna. Der Deutsche fuhr ein starkes Rennen und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf den zweiten Platz. Simon Geschke darf das Bergtrikot auch morgen tragen.
Kämna fehlen nur elf Sekunden für Gelb
Fast hätte sich Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) zum ersten Mal in seiner Karriere über das Gelbe Trikot der Tour de France freuen dürfen. Der Deutsche war Teil einer 25 Mann starken Ausreißergruppe, die den Etappensieg nach 148,1 Kilometern in Megève unter sich ausmachen durfte. Diesen sicherte sich schließlich der Däne Magnus Cort (EF Education – EasyPost) in einem packenden Sprint auf dem Flugfeld vor dem Australier Nick Schultz (BikeExchange – Jayco). Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux) wurde starker Sechster, Lennard Kämna Zehnter. Im Jahr 2020 gewann er hier eine Etappe des Criterium du Dauphiné. Doch heute fuhr er den Schlussanstieg mit dem Wissen hinauf, dass es für das Gelbe Trikot reichen könnte. Dementsprechend bemühte sich Lennard Kämna mehr um ein gleichmäßiges Tempo, als um den Etappensieg. Am Ende sollte es jedoch auch knapp nicht für die Gesamtführung reichen. Das Peloton erreichte – ohne Angriffe der Favoriten – 8:32 hinter dem Deutschen das Ziel und damit elf Sekunden zu früh.
Klima-Aktivisten stoppen die Tour de France
Wie erwartet mussten heute viele Kilometer absolviert werden, bis die Gruppe des Tages stand. 25 Mann gelang es schließlich, Teil der Fluchtgruppe zu sein, darunter so namhafte Fahrer, wie Philippe Gilbert (Lotto – Soudal), Filippo Ganna (Ineos Grenadiers), Mads Pedersen (Trek – Segafredo) und Magnus Cort (EF Education – EasyPost). Aus deutscher Sicht waren natürlich vor allem Lennard Kämna (Bora – hansgrohe) und Georg Zimmermann (Intermarché – Wanty – Gobert Matériaux) interessant. Schnell war klar: Diese riesige Ausreißergruppe wird den Tagessieg heute unter sich ausmachen. Gestoppt wurde sie aber zwischenzeitlich ebenso, wie später das Hauptfeld. Denn wenige Kilometer bevor es in den Schlussanstieg hineinging, besetzten Klima-Aktivisten die Straße. Die französische Polizei regelte die Situation friedlich und die Tour de France konnte mit den zuvor gemessenen Zeitabständen fortgeführt werden.
Zwei positive Coronatests
Am Sonntagabend wurden glücklicherweise alle Profis der Tour de France negativ auf den Coronavirus getestet. Als sich Luke Durbridge (BikeExchange – Jayco) und George Bennett (UAE) jedoch nicht wohlfühlten, unterzogen sie sich am gestrigen Ruhetag einem weiteren Test. Diese waren positiv, so dass der Australier und der Neuseeländer die Frankreich-Rundfahrt nicht fortführen können. Ebenfalls nicht mehr an den Start ging Ben O’Connor (Ag2r – Citröen). Der Australier quälte sich an den vergangenen Tagen von Etappe zu Etappe, musste nun aber einsehen, dass seine Verletzungen zu schwerwiegend sind, um die Grand Boucle erst in Paris zu beenden.Vierter und letzter Nicht-Starter dieser zehnten Etappe ist Alexis Vuillermoz (TotalEnergies). Der Franzose litt am Ruhetag an Fieber und sah sich daher nicht in der Lage, die heutige Etappe in Angriff zu nehmen.
Tadej Pogacar, vor dem Start über das Aus seine Teamkollegen:
„Das ist eine sehr schwierige Situation. Wir sind jeden Tag gemeinsam gefahren, aber im Hotel versuchen wir, uns so gut es geht, aus dem Weg zu gehen. Ich hoffe, dass sich sonst keiner angesteckt hat.“
La victoire d’étape pour Magnus Cort Nielsen ! Le Danois jette son vélo pour devancer d’un souffle Nicholas Schultz à Megève #TDF2022 #LesRP pic.twitter.com/bWLyIdZN1h
— Eurosport France (@Eurosport_FR) July 12, 2022
Blockade bei der #TourDeFrance, vermutlich „Letzte Generation“. So sehr wir den Sport lieben so sehr ist er auch eine unerträgliche Greenwashingplatform für Ölkonzerne wie Total, Gazprom, UnoX & Co. pic.twitter.com/yPjNVMG26Q
— ibu‘ibu (@ibuibu_nk) July 12, 2022