Test / Protektoren: Mit Protektoren am Mountainbike ist es so eine Sache: Prinzipiell spricht nichts dagegen und mehr ist irgendwie dann doch meistens besser – oder zumindest sicherer. In der Praxis sind es dann aber meist ungenügender Komfort, geringe Atmungsaktivität, Einschränkung der Bewegungsfreiheit und auch Optik, die viele Biker dazu veranlassen, die Schoner im Schrank zu lassen, gerade auf der schnellen Feierabendrunde. Genau hier kommen nun die neuen Schoner von Alpina ins Spiel: Erhältlich für Knie und Ellenbogen wollen sie hohen Komfort, Atmungsaktvität, schicke Optik und dennoch gute Schutzwirkung in Einklang bringen.
Auf das erste Highlight stoßen wir noch bevor wir die eigentlichen Schoner erstmalig in der Hand halten: Die Verpackung! Oder eigentlich die Abwesenheit jeglicher Umverpackung. Die Schoner kommen in einem robusten Beutel mit Netzeinsatz und der Aufhänger für den Laden lässt sich als Mudguard verwenden. Top!
Auch die Schoner selbst machen direkt Neugierig, denn Alpina geht auch hier einen eigenen Weg. Der „Strumpf“, der den eigentlichen Schoner umgibt, ist sehr lang, vor allem nach oben hin zum Oberschenkel. Das feine, sehr stretchige Material hat einen recht festen Bund mit Silikoneinsatz auf der Innenseite um hier verrutschen während der Fahrt zu verhindern. Der Schoner selbst besteht aus einem Sas-Tec Pad direkt über dem Knie, das trotz geringer Dicke einen Level 2 Schutz bietet. Zusätzlich sitzen auf der Außenseite EVA-Schaumeinsätze, um kleinere Schläge auch hier absorbieren zu können. Der Sas-Tec Protektor ist herausnehmbar, um die Schoner ordentlich waschen zu können.
Beim Anziehen wird dann schnell klar: Die Alpina Flow Pad Knee fallen ziemlich klein aus. Unsere Testexemplare in der Größe M-L waren zu Beginn bei einem Oberschenkelumfang von 56cm vor allem am Bund sehr eng. Nach ein paar Rides hatte sich das Material etwas gedehnt, aber sie dürften tatsächlich kein Bisschen kleiner sein. Wer also muskulöse Oberschenkel hat, sollte unbedingt zu Größe L-XL greifen.
Das Tragegefühl ist zunächst recht ungewohnt, insbesondere durch den langen Strumpf. Anfängliche Zweifel bezüglich der Atmungsaktivität sind jedoch schnell zerstreut. Das dünne Material ist erstaunlich luftig und überhaupt nicht unangenehm auf der Haut, selbst bei großer Hitze. Auch der Schoner selbst ist während der Fahrt erfreulich schnell vergessen: Selbst bei längeren Tretpassagen behindert er die Bewegung nicht und auch das unangenehme Reiben in der Kniekehle bleibt aus. Was uns während des Tests jedoch auffiel: Während der stramme Bund des Strumpfs auch nach der Ausfahrt noch dort sitzt, wo wir ihn anfangs platziert hatten, verrutscht der Schoner selbst durchaus etwas nach unten. Das liegt unserer Ansicht nach daran, dass das Material des Strumpfs in die Länge eventuell ein klein Wenig zu dehnbar ist. Da kann der Bund noch so gut sitzen, wenn der Strumpf sich so weit dehnt, dass der Schoner nach unten rutscht, ist wenig gewonnen. Das ist jedoch Jammern auf hohem Niveau, denn der Sitz bleibt dennoch hervorragend; unser Gefühl sagt uns, dass jedoch noch ein wenig Luft nach oben ist.
Zur Schutzwirkung selbst können wir (glücklicher Weise) keine besonders fundierten Aussagen machen. Einen wirklich harten Einschlag hatten wir während des Tests nicht, doch die Kombination aus Level 2 Protektor, seitlichem Aufprallschutz und dem Abriebfesten Material versprechen hier einiges.