Test Woom Up 5: Wenn die Kinderrad-Experten ein E-MTB bauen, kommt wie erwartet etwas Leichtes heraus. Mit abgeregeltem Fazua-Motor ist es kindgerecht ausgestattet, dazu mit hochwertigen Komponenten und Woom-typisch erstklassigen Anbauteilen versehen. Der Antrieb überzeugt und fällt nur im direkten vergleich mit anderen etwas zurück.
Woom nähert sich dem Kinder-E-Bike von einer anderen Seite als die allermeisten anderen Hersteller, die ja stark im E-Bike- und MTB-Segment verwurzelt sind. Denn diese Marke ist auf Kinderräder spezialisiert und bietet vom Laufrad für Kleinkinder bis zum Jugend-Cargobike eine breite Palette sinnvoller und sehr leichter Modelle für den Nachwuchs an. Mountainbikes gehören seit ein paar Jahre ebenfalls zum Sortiment, und auch hier legt Woom viel Wert auf leichtes Material mit kindgerechter Funktion.
Kompakter Mittelmotor, auf 20 km/h abgeregelt
Bei Light-E-Bikes hat sich der Fazua-Mittelmotor eine komfortable Marktposition erarbeitet. Das Aggregat aus München wiegt inklusive Batterie an die 3,2 Kilo; es kann bis auf das Getriebe am Tretlager komplett entnommen werden, sodass aus dem Elektrorad ein Bio-Bike mit Staufach im Unterrohr und nur geringem Mehrgewicht wird. Der Antrieb hat sich etwa am E-Rennrad bewährt, da er oberhalb von gut 24 km/h wirklich keinerlei Widerstand mehr bietet. Dort ist er mit seinen 55 Nm auch drehmomentstark genug und kommt mit 250-Wh-Akku auf angenehm viel Reichweite. Beim Woom ist der Motor ist ab Werk auf 20 km/h begrenzt, was im Straßenverkehr sinnvoll und im Gelände ausreichend ist.
Kein Vertun bei der Größenwahl
Untergebracht ist der Antrieb in einem schlanken Rahmen mit recht geringer Überstandshöhe, auf den laut Hersteller Kinder von 128 bis 145 cm Körpergröße passen. Praktisch: Woom gibt die mini- und maximale Sitzhöhe an, also das Maß vom der Satteloberfläche bis zum Boden (715-850 mm) – so kann man sich bei der Auswahl kaum vertun. Anhand dieser Werte kann man das Up 5 leicht mit einem vorhandenen Kinderrad vergleichen und sicherstellen, dass es die richtige Größe hat. Ist es zu klein, kann man aufs Woom Up 6 mit 26-Zoll-Laufrädern ausweichen.
Hochwertige Ausstattung und etwas weniger Schub
Mit leichter Luftfedergabel, Steckachsen vorne und hinten sowie Elfgang-Schaltung (11-42 Zähne) ist das Woom hochwertig und ambitioniert ausgestattet – mit solch einer Bestückung hat man im Gelände gute Karten. Der Fazua-Antrieb zieht da aber nicht ganz mit: Bergauf unterstützt das Aggregat etwas verhaltener und verlangte unserer Testfahrerin hohe Tretfrequenzen ab. Gegenüber Bosch SX & Co. ist der bayerische Motor damit im Nachteil. Junge Biker, die keine Vergleichsmöglichkeiten hatten, waren freilich sehr angetan vom knapp 16 Kilo leichten Woom.
Ungünstig ist die Platzierung der Bedieneinheit am Oberrohr: Um einen anderen Fahrmodus zu wählen, muss die Hand vom Lenker genommen werden, was im Gelände natürlich schwierig ist. Andererseits kann man angesichts der Antriebsperformance ohnehin immer im stärksten Modus fahren; ein wirklicher Nachteil ist dies also nicht. Auch die Optik des Woom kann gefallen: Der matte Lack lässt die typische Farbgestaltung erwachsener wirken, wobei der farblich abgesetzte, zur Gabel passende Hinterbau den technischen Charakter dieses gelungenen Kinder-E-MTBs betont.
Zum aktuell reduzierten Preis von 2.499 Euro ist das Woom Up 5 sehr günstig zu haben – angesichts der gebotenen Technik ist das Rad damit in Sachen Preis-Leistung kaum zu schlagen. Das 26-Zoll-Modell kostet nur 100 Euro mehr; im Sinne längerer Nutzungsdauer sollte man überprüfen, ob nicht auch dieses Bike schon passt.
Kleine E-MTBs für den Trail und mehr: E-Bikes für Kinder im Test
E-Bikes für Kinder im Test: Bitte nicht aufregen – den Nachwuchs auf Elektrorad zu setzen, kann durchaus Sinn machen. Mama und Papa fahren ja schließlich auch mit Unterstützung, und um Alltag oder beim MTB-Sport kann etwas Extraschub nicht schaden. Velomotion hat sich fünf sehr unterschiedliche Modelle angeschaut. E-Bikes sind längst Mainstream, und etwas gegen sie […]