Radsport: Was war das für ein sensationeller Tour-Auftakt in Rimini? Morgen geht es bei der Tour de France mit weniger Höhenmetern weiter – aber Spannung ist dennoch garantiert.
Wieder nix für die reinen Sprinter?
Auch die zweite Etappe der Tour de France 2024 hat es in sich und ist keine Angelegenheit für die klassischen Sprinter. Auf dem 199,2 Kilometer langen Parcours von Cesenatico nach Bologna stellen sich den Radprofis sechs Bergwertungen in den Weg. Alle davon zählen zur dritten oder vierten Kategorie, weshalb die Anstiege eher als Hügel, statt als Berge zu bezeichnen sind. Dennoch werden sie dafür sorgen, dass der Tagessieger am Ende eben kein klassischer Sprinter ist.
Wer attackiert an der Côte de San Luca?
Während die Côte de Monticino, die Côte de Gallisterna, die Côte de Botteghino di Zocca und die Côte de Montecalvo noch keinen rennentscheidenden Einfluss nehmen werden, wird das spätestens bei der Côte de San Luca (1,9 km mit 10,4 %) der Fall sein. Gleich zweimal wird dieser Hügel befahren. Mit seiner Länge von knapp zwei Kilometern und der durchschnittlichen Steigung von über zehn Prozent wird sich hier die Spreu vom Weizen trennen. Selbst hügelfeste Sprinter wie Jasper Philipsen, Arnaud de Lie und Mads Pedersen werden nur an einem sehr guten Tag den Anschluss halten können. Attacken von starken Puncheuren sind 12,5 Kilometer vor dem Ziel garantiert.
Velomotion-Prognose: Van der Poel siegt als Solist
Die morgige Tour-Etappe ist wie gemacht für die Klassiker-Jäger. Jemand, der Mailand-Sanremo gewinnen kann, den sollten wir auch für morgen auf der Rechnung haben. Mathieu van der Poel ist wie gemacht für dieses Teilstück. Der Niederländer konnte heute seine Kräfte schonen, um nun topfit zu sein. Er könnte im letzten Anstieg attackieren und allen davon fahren. Doch die Liste seiner Kontrahenten ist groß. Im Sprint könnte er es mit Wout van Aert zu tun bekommen. Aber auch Mads Pedersen, Arnaud de Lie und sein Teamkollege Jasper Philipsen sollten wir nicht abschreiben.
* * * Mathieu van der Poel (Alpecin – Deceuninck)
* * Wout van Aert (Visma – LaB), Mads Pedersen (Lidl – Trek)
* Jasper Philipsen (Alpecin – Deceuninck), Arnaud de Lie (Lotto – Dstny), Tom Pidcock (Ineos Grenadiers)