Test: Der Syncros AM Lock-On ist ein Griff, der auf den ersten Blick nicht viele Emotionen weckt. Unscheinbar in der Optik, durchschnittlich in den Abmessungen. Doch unter seiner zurückhaltenden Fassade verbirgt sich ein klarer Charakter: Dieser Griff ist eine Komfort-Maschine. Sein extrem weicher Gummi will Vibrationen eliminieren, fordert dafür aber einen spürbaren Kompromiss bei der Präzision.
Abmessungen und Form
- Gewicht: 124 g
- Durchmesser: 33 mm (Auch in 31 mm erhältlich)
- Länge: 138,5 mm
- Preis: 27,95 €
- Farben: Schwarz (und 6 weitere Farben erhältlich)
Mit einem Durchmesser von 33 mm sortiert sich der Syncros AM Lock-On im soliden Mittelfeld ein und passt damit für eine breite Masse an Händen. Auffälliger ist die großzügige Länge von fast 139 mm, die auch Fahrern mit sehr großen Händen ausreichend Platz bietet. Das Gewicht von 124 g ist für einen Griff mit einer Klemmschelle absolut in Ordnung. Wer lieber einen Griff mit geringerem Durchmesser fährt, findet den Syncros AM Lock-On auch in einer kleineren Größe mit 31 mm Durchmesser.
Die Verarbeitungsqualität ist solide und dem Preis von knapp 28 € angemessen. Die Klemmschelle aus Metall ist sauber gefertigt und setzt – typisch für die Scott-Tochter Syncros – auf eine Torx-Schraube. Das ist ein erfreuliches Detail, da Torx-Köpfe bei den kleinen Schraubengrößen deutlich unempfindlicher gegen Runddrehen sind als der übliche Inbus. Im Lieferumfang befinden sich zudem Lenkerendstopfen aus Kunststoff, die den Griff bei Bodenkontakt schützen – eine sinnvolle Ergänzung.
Auf dem Trail: Unsere Testeindrücke
Der erste Kontakt auf dem Trail macht sofort klar, worum es beim Syncros AM geht: Komfort. Der Griff ist extrem weich. Die beworbene „Triple Density“-Gummimischung sorgt in Kombination mit den Querlamellen im Handballenbereich und dem dichteren Muster an den Fingerkuppen für eine herausragende Vibrationsdämpfung. Kleine Schläge und hochfrequente Vibrationen werden wirkungsvoll weggefiltert, was die Hände auf langen Touren spürbar entlastet.
Auch beim Grip gibt sich der weiche Gummi keine Blöße. Er klebt förmlich an den Händen und bietet selbst bei Nässe ein sehr hohes Maß an Sicherheit. Man hat nie das Gefühl, den Kontakt zu verlieren.
Diese extreme Weichheit ist aber auch die größte Schwäche des Griffs. Das Fahrgefühl ist merklich „schwammig“ und indirekt. Wer ein maximal direktes Feedback vom Untergrund sucht und jede Nuance des Trails spüren möchte, wird hier nicht glücklich. Der Griff entkoppelt den Fahrer regelrecht vom Vorderrad. Das ist eine klare Geschmacksfrage: Was für den Tourenfahrer ein Segen ist, ist für den Racer ein Fluch. Aber: Für jene, die direkteres Feedback wünschen, gibt es den Griff auch in einer dünneren Ausführung mit weniger stark ausgeprägter Dämpfung.
Da der Griff eine klassisch runde Form ohne ergonomische Ausformung hat, ist die Montage unkompliziert und er passt sich vielen Handformen gut an.



