Test: Das Nox Hybrid Enduro 7.1 ist eines der ersten E-MTBs auf dem Markt, die mit dem neuen Sachs RS Mittelmotor ausgestattet sind. Das bis zu 112Nm starke Kraftpaket wird von einem 651Wh Akku im Unterrohr mit Energie versorgt. Die Wahl der Komponenten macht der Produktbezeichnung „Enduro“ alle Ehre: Das Fox Factory Fahrwerk mit DHX2 Coil Dämpfer mit 180mm Federweg wird von kräftigen Magura MT7 Bremsen gezügelt. Die Sram X01 Eagle Schaltung sorgt für knackige Schaltvorgänge und eine große Bandbreite.
Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro Sachs: Die Fakten
Federweg: 180 mm/180 mm
Laufradgröße: 27,5 Zoll
Antrieb: Sachs RS
Display / Bedieneinheit: Bloks 14D
Akkukapazität (Testrad): 651Wh
Rahmenmaterial: Alu
Gewicht Komplettad (Größe M ohne Pedale): 25,64kg
Zulässiges Gesamtgewicht: 130kg
Preis: 7.299 Euro
Rahmen | Nox Fram Enduro 2.0 |
Federgabel | RockShox Lyrik Select 180mm |
Antrieb | Sachs RS |
Akku | BMZ INside 651Wh |
Dämpfer | Fox FLoat DHX2 Factory |
Laufräder | Stan's NoTubes Flow EX3 |
Reifen VR | Continental Baron Projekt 2,4“ Apex |
Reifen HR | Continental Baron Projekt 2,4“ Apex |
Schaltwerk | Sram X01 Eagle |
Schalthebel | Sram X01 Eagle |
Kurbel | Sram X1 |
Umwerfer | Ohne |
Bremse | Magura MT7 |
Bremsscheiben | Magura Storm HC 203/180mm |
Sattelstütze | Fox Transfer Factory 150mm |
Sattel | Prologo Proxim W650 |
Vorbau | Renthal Apex 35 |
Lenker | Renthal Fatbar 35 800mm |
Im letzten Jahr auf der Eurobike wurde der neue Sachs RS Mittelmotor erstmals der Öffentlichkeit präsentiert, nun kommen die ersten E-Bikes mit dem 112Nm starken Antrieb auf den Markt – so wie das Nox Hybrid Enduro 7.1. Der Motor ist überraschend kompakt und wurde von Nox auch schön in den Alurahmen integriert. Unsere erste Testfahrt ist dann jedoch fast zu Ende, bevor sie begonnen hat; wir legen die höchste Unterstützungsstufe ein, mittelschwerer Gang, ein kräftiger Antritt und das Nox wirft uns beinahe nach hinten ab. Der Motor hat so viel Punch, dass man quasi aus dem Stand weg, bequem und ohne Gewichtsverlagerung im Wheelie losfahren könnte. So viel Power hatten wir ehrlich gesagt nicht erwartet – der neue Sachs lässt diesbezüglich die Konkurrenz von Bosch, Brose und Shimano klar hinter sich und ist mindestens auf dem Niveau des TQ Mittelmotors.
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Kraftvoller, aber wenig sensibler Motor
So beeindruckend diese Performance im „Parkplatztest“ auch sein mag, in der Alltagspraxis erfordert sie etwas Eingewöhnung. Positiv fällt hier auf, dass der Sachs RS in allen Kadenzen kräftig unterstützt. Selbst steilste Rampen entlocken dem neuen Antrieb nur ein müdes Lächeln, wobei er sich jedoch lautstark bemerkbar macht. Wird das Gelände technischer, zeigt sich ein weniger positives Bild: Das Dosieren der Motorleistung fällt unabhängig von der Unterstützungsstufe schwer und das gesamte Fahrverhalten ist ziemlich unnatürlich. Ebenfalls negativ fällt auf, dass der Motor teilweise sehr lange nachschiebt, was in kniffligen Passagen ein absolutes No-Go ist.
Diese Antriebscharakteristik sorgt auch dafür, dass das Nox Hybrid Enduro ein Kletterer mit zwei Gesichtern ist: Bärenstark wenn es geradeaus oder flowig dahingeht, dann jedoch mit Problemen, sobald es technisch anspruchsvoller wird. Das ist etwas schade, denn die kompakte Geometrie des Nox Hybrid Enduro würde hier eigentlich mehr hergeben – trotz 180mm Federweg.
Nervöses Handling trotz tollem Fahrwerk
Nimmt man in der Abfahrt den Motor aus der Gleichung, offenbart das Nox ziemliche Nehmerqualitäten, auch wenn es keine Highspeed-Ballermaschine ist. Das edle Fox Factory Fahrwerk mit Coil-Dämpfer im Heck ist sehr komfortabel und kommt auch bei harter Gangart nicht an seine Grenzen. Gerade der Hinterbau saugt Unebenheiten regelrecht in sich auf und vermittelt sehr viel Sicherheit. So verleitet das Hybrid Enduro 7.1 auch mal dazu, den Finger vom Bremshebel zu lassen. Sobald das Tempo jedoch höher wird, vermissten wir ein wenig die Laufruhe. Das mag unter anderem auch an dem eher kurzen Hauptrahmen liegen, der so auf dem Trail etwas nervös wirkt. Das Bike ist übrigens auch mit 29 Zoll Laufrädern erhältlich. Wir vermuten ein laufruhigeres Gesamtpaket mit den großen Laufrädern.
Geometrie Nox Hybrid Enduro 7.1 Pro
S | M | L | XL | |
---|---|---|---|---|
Sitzrohr (in mm) | 405 | 532 | 478 | 529 |
Oberrohr horizontal (in mm) | 586 | 599 | 628 | 658 |
Steuerrohr (in mm) | 125 | 125 | 135 | 135 |
Kettenstrebe (in mm) | 453 | 453 | 453 | 453 |
Radstand (in mm) | 1216 | 1212 | 1256 | 1286 |
Lenkwinkel (in °) | 64 | 64.6 | 64.6 | 64.5 |
Sitzwinkel (in °) | 73 | 73.6 | 73.6 | 73.6 |
Reach (in mm) | 403 | 430 | 448 | 478 |
Stack (in mm) | 617 | 614 | 624 | 624 |
Absolut keinen Anlass zur Kritik bieten die verbauten Komponenten: Die Magura MT7 packt immer fest zu und bietet große Reserven, der Sram Eagle Antrieb mit seiner großen Bandbreite jederzeit den passenden Gang. Ungewöhnlich ist die Reifenwahl: Der Continental Baron Projekt ist selten an E-MTBs zu finden, machte seine Sache aber richtig gut.
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