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Dylan Groenewegen: „Ans Sprinten zu denken ist gerade sehr weit weg“

9. August 2020 by Michael Behringer

Groenewegen Dylan Sturz Polen Jakobsen Interview

Radsport: Dylan Groenewegen hat vor wenigen Tagen einen heftigen Unfall verursacht. Dadurch hat sich Fabio Jakobsen schwer verletzt. Jetzt sprach der Schuldige erstmals über den Vorfall und seine Gedanken und Gefühle.

Groenewegen von Jumbo – Visma suspendiert

Es war DIE Schrecksekunde dieser Radsport-Saison. Fabio Jakobsen (Deceuninck – Quick-Step) kam auf der ersten Etappe der Polen-Rundfahrt zu Fall. Doch der Sturz in Katowice war kein gewöhnlicher Sturz. Der Niederländische Meister wurde von seinem Landsmann Dylan Groenewegen (Jumbo – Visma) in die Absperrgitter gedrängt und verletzte sich schwer. Nachdem er ins künstliche Koma versetzt wurde und sich schwere Kopfverletzungen zuzog, schwebt er laut der behandelnden Ärzte nicht mehr in Lebensgefahr. Direkt nach dem Unfall kündigte Quick-Step-Teamchef Patrick Lefevere an, rechtliche Schritte gegen Groenewegen einleiten zu wollen. Auch die UCI und die Staatsanwaltschaft begannen die Ermittlungen. Die Mannschaft Jumbo – Visma hat ihren Fahrer bis auf Weiteres suspendiert. Er selbst brach sie beim Sturz das Schlüsselbein.

„Das war eindeutig meine Schuld“

Im niederländischen Fernsehen hat Dylan Groenewegen dem Sender NOS ein Interview gegeben. Darin zu sehen ist ein äußerst geschockter und reumütiger 27-Jähriger. Mit zittriger Stimme gesteht er seine Schuld ein und lässt die Zuseher tief in sein Seelenleben blicken.



Dylan Groenewegen:
„Ich möchte klarstellen, dass ich niemals beabsichtigt habe, andere Fahrer zu gefährden. Aber das war eindeutig meine Schuld. Ich bin von meiner Linie abgewichen und das ist nicht erlaubt. Ich werde in den kommenden Monaten nicht ein einziges Mal ans Radfahren denken. Und dann werden wir sehen, wie es danach weitergeht. Ans Sprinten zu denken … das ist gerade sehr weit weg.“

Wie viel Schuld tragen die Streckenplaner?

Direkt nach dem Sturz wurde nicht nur die Kritik an Groenewegen laut. Zahlreiche Fahrer – unter anderem auch Simon Geschke – kritisierten die Streckenführung. Denn zum wiederholten Male endete bei der Polen-Rundfahrt eine Etappe auf einer abschüssigen Straße. Dadurch erreichen die Profis Geschwindigkeiten über 80 Stundenkilometer. Auch die Tatsache, dass die Absperrgitter nicht hielten und nach dem Crash auf die Strecke geschleudert wurden, entspricht sicher nicht der allgemeinen Vorstellung.

Dylan Groenewegen:
„Ich habe nur an Fabio und seine Familie gedacht und hoffe, dass er sich bald erholt. Du siehst ein großes Chaos und hörst viele unschöne Dinge. Ich habe sofort erkannt, dass es nicht gut war. Und dann siehst du seine Teamkollegen dort herumstehen und erkennst eigentlich gleich, dass das kein gutes Zeichen ist. Und dann kannst du nur noch auf das Beste hoffen.“



Twee dagen na de vreselijke valpartij van Fabio Jakobsen doet Dylan Groenewegen, die van zijn lijn afweek in de sprint, voor het eerst zijn verhaal.

Meer → https://t.co/RSyGfGnHCR pic.twitter.com/dceV2aBx19

— NOS Sport (@NOSsport) August 7, 2020



Stichworte:Dylan GroenewegenFabio JakobsenInterviewNewsTour de Pologne

Über Michael Behringer

Radsport mit all seinen Taktiken, Etappenanalysen, Platzierungen und Prognosen sind die große Leidenschaft von Michael Behringer. Im Jahr 1996 hat er seine erste Tour de France verfolgt. Seitdem beobachtet er nahezu jedes Rennen. Seine Passion Radsport begleitet ihn also seit über zwei Jahrzehnten. Ein Ende ist nicht in Sicht.

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