Spektrum: Die Kidical Mass ist eine weltweite Bewegung, die sich seit 2017 auch in Deutschland für kinder- und fahrradfreundliche Städte und Gemeinden einsetzt. Am kommenden Wochenende, dem 24. und 25. September, ruft das Bündnis zu bundesweiten Fahrraddemos auf. Die Forderung: Mehr Sicherheit im Straßenverkehr!
Damit die Politik die Forderung nach mehr Sicherheit endlich umsetzt, werden nächstes Wochenende zehntausende Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Fahrrädern, Laufrädern und Rollern in mehr als 160 großen Städten und kleinen Orten auf die Straße gehen. Dieses Mal bleibt es allerdings nicht nur bei der Demonstration vor Ort. Politisch Verantwortliche erhalten in zahlreichen Orten die Unterschriften einer Petition für ein kinderfreundliches Straßenverkehrsrecht. Nach Angaben der Organisatoren haben bereits 81.000 Menschen diese Petition unterschrieben. Zahlreiche Bürgermeister, Beigeordnete und Mitglieder des Verkehrsausschusses des Bundestages sollen für eine Übergabe dabei sein.
Kidical Mass Bündnis fordert Umkremplung des Straßenverkehrsrechts
Das Aktionsbündnis fordert, dass das Straßenverkehrsrecht komplett umgekrempelt wird. Alle sollen sich sicher und selbstständig mit dem Fahrrad, dem Roller und zu Fuß auf den Straßen bewegen können. Das gelte nicht nur in den Städten, sondern auch auf dem Land. Die Kidical Mass-Organisatorin Simone Kraus sagt: „Wir passen unsere Kinder an eine Umwelt mit immer mehr Autos an und stecken sie in Warnwesten, anstatt die Infrastruktur zu verbessern. Dabei hat ein kindgerechtes Verkehrssystem zahlreiche positive Effekte: Es schützt nicht nur unsere Kinder, sondern auch die immer größer werdende Gruppe der Älteren. Es hilft Mobilitätseingeschränkten, dem Klima und unser aller Gesundheit.“
Städte und Gemeinden dürften nicht warten, bis das neue Verkehrsrecht steht
Die Forderungen sind klar definiert: Verkehrsminister Wissing müsse umgehend die Reform des Straßenverkehrsrechts auf den Weg bringen, so wie es der Koalitionsvertrag vorsehe. Das neue Verkehrsrecht müsse Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts ebenso ermöglichen, wie den unkomplizierten Bau von breiten, baulich getrennten Radwegen. Die Sicherheit von Kindern und der Klimaschutz müsse in dem reformierten Straßenverkehrsrecht Vorrang vor dem Autoverkehr bekommen. Das Kidical Mass Bündnis fordert weiter, dass Städte und Gemeinden nicht warten dürften, bis das neue Verkehrsrecht steht – der aktuell mögliche Handlungsspielraum müsse bereits jetzt voll ausgeschöpft werden!