Focus Atlas 2026: Der Gravel-Allrounder ist als Alu- wie als Carbonrad deutlich aufgefrischt worden. Bikepacking steht zwar nach wie vor im Fokus, doch dank sportlicherer Geometrie kommen nun auch Racer auf ihre Kosten. Die sinken übrigens ganz beträchtlich – je nach Modell sind mehrere Hundert Euro Ersparnis drin.
Von ihren Wurzeln im Cyclocross-Sport hat sich die Marke Focus längst verabschiedet, und auch beim Gravelbike ist die Marschrichtung klar: „Graveln“ heißt hier in erster Linie Bikepacking und Tourenfahren. Ein komplett neues Konzept legt Focus zum Modelljahr 2026 nicht vor; dennoch sind Atlas 8 und Atlas 6, sprich Carbon- und Alu-Modell, so umfassend überarbeitet worden, dass man schon fast von neuen Bikes sprechen kann.
Focus Atlas Carbon: die Highlights
- Neu gestalteter Rahmen mit sportlicherer Geometrie und Staufach im Unterrohr, integrierte Sitzklemme
- UDH-Hinterradaufnahme, Einbaumaß Standard 100/142 mm statt Boost 110/148 mm und BSA-Innenlager statt PressFit
- Systemgewicht von 120 auf 135 kg erhöht
- Reifenfreiheit vorne 53/hinten 45 mm
- Focus Atlas 8.9: SRAM Rival XPLR AXS 1×13 10-46, Laufradsatz Zipp 303 XPLR S, Preis 5.299 Euro, Gewicht ca. 8,6 kg
- Focus Atlas 8.8: SRAM Apex D1/SRAM S1000 Eagle Transmission 1×12 10-52, Laufradsatz DT Swiss G1800, Preis 3.499 Euro, Gewicht ca. 9,5 kg
- Focus Atlas 8.7: Shimano GRX820/610 2×12 46/30 – 11-36, Laufradsatz DT Swiss G540/Naben Alexrims , Preis 2.699 Euro, Gewicht ca. 9,7 kg
Los geht’s mit dem Atlas 8, das jetzt nur noch in drei statt in vier Modellvarianten angeboten wird, außerdem ab sofort zum einem Einstiegspreis von 2.699 Euro. Das Atlas 8.7 ist damit um satte 400 Euro günstiger geworden, ohne dass sich an der Ausstattung Wesentliches geändert hat: Shimano GRX-610/820-Mix und Carbonsattelstütze gibt es nach wie vor, nur der Laufradsatz ist etwas einfacher geworden.

Auch die oberhalb des 8.7 angesiedelten Modelle sind deutlich attraktiver geworden. Das alte Atlas 8.8 für 3.699 Euro war mit GRX-820-Mix und leichterem DT-Swiss-Radsatz bislang ein etwas besseres 8.7; nun verfügt es mit der SRAM Apex AXS und SRAM Eagle Transmission über ein elektronisches Schaltsystem inklusive modernem Full-mount-Wechsler, der die MTB-mäßige 10-52er Kassette bedient. Dieses mit DT Swiss G1800 ausgestattete Bike kostet 3.499 Euro, also etwas weniger als das alte 8.8 und deutlich weniger als das alte Atlas 8.9 mit SRAM Rival AXS 1×12.
Rennmäßiges Gravelbike mit SRAM 1×13 und Zipp-Radsatz
Das neue Focus Atlas 8.9 wiederum bietet für 5.299 Euro eine komplette SRAM Rival AXS 1×13 auf, dazu die aerodynamischen, superbreiten Zipp 303 XPLR S. In diesem sportlichen Trimm ist das Atlas dann doch irgendwie ein Racebike, zumal Focus auch an der Geometrie gearbeitet hat.
Ein kürzeres Steuerrohr und ein steilerer Lenkwinkel ergeben eine etwas sportlichere Sitzposition und ein agileres Handling; auch der Radstand ist ein paar Millimeter knapper geworden. Ein mehrere Zentimeter kürzeres Sitzrohr sorgt durch den längeren Sattelstützenauszug für mehr Komfort. Statt der klassischen Klemmschelle verfügt das Carbon-Atlas nun über eine integrierte Klemmung, außerdem gibt es nun ein Staufach im Unterrohr.
Nach wie vor verfügen Rahmen und Gabel über zahlreiche Montage-Optionen; die Reifenfreiheit liegt bei zwei Zoll an der Gabel und 45 mm am Hinterbau. Mit der neuen Modellgeneration des Atlas ist Focus auf den UDH-Standard umgestiegen; statt eines PressFit-Innenlagers gibt es nun wieder das praktische BSA-System. Und noch eine gute Nachricht: Vom Boost-Standard hat sich die Marke beim Gravelbike verabschiedet; ab sofort können konventionelle Laufradsätze mit 100 bzw. 142 mm Einbaubreite (vorne/hinten) montiert werden.
Bei der Alu-Version des Focus Atlas kann man sich ebenfalls über diverse Neuerungen freuen. Zur leicht veränderten Geometrie kommen Details wie schön geglättete Schweißnähte, eine optimierte interne Leitungsführung ab dem Vorbau sowie auch bei diesem Bike der UDH-Standard. Die Reifenfreiheit liegt bei 53 mm vorne und 48 mm hinten.
Focus Atlas Aluminium: die Highlights
- Neuer Alu-Rahmen mit mit sportlicherer Geometrie, geglätteten Schweißnähten und optimierter Leitungsführung
- UDH-Hinterradaufnahme, Einbaumaß Standard 100/142 mm statt Boost 110/148 mm
- Systemgewicht von 120 auf 135 kg erhöht
- Reifenfreiheit vorne 53/hinten 48 mm
- Focus Atlas 6.9: Shimano GRX820/610 2×12 46/30 – 11-36, Laufradsatz Rodi/Naben Alexrims, Carbon-Sattelstütze, Preis 2.299 Euro, Gewicht ca. 10,3 kg
- Focus Atlas EQP 6.8: Shimano Cues U6030 2×10 46/42 – 11-39, Laufradsatz Rodi/Naben Shutter Precision Dynamo/Alexrims, Lichtanlage, Schutzbleche, Trägersystem, Parkständer, Gewicht ca. 13,2 kg
- Focus Atlas 6.9: Shimano Cues 6030 1×11 11-50, Laufradsatz Rodi/Naben Alexrims, Gewicht ca. 10,6 kg

Auch beim Alu-Atlas hat Focus an der Preisschraube gedreht: Das Einstiegsmodell Atlas 6.7 kommt nun für 1.799 Euro mit Shimano Cues 1×11; das Atlas 6.8 EQP mit Shimano Cues 2×10 sowie Lichtanlage, Träger vorne und hinten plus Schutzblechen und Seitenständer kostet 1.999 Euro – 200 Euro weniger als das entsprechende Vormodell. Dieses Rad rollt übrigens auch auf 45 mm breiten Reifen, wo das alte Schutzblech-Modell mit 37er Pneus auskommen musste. Das beste Alu-Atlas namens 6.9 ist mit 2×12 Shimano-GRX-Mix ausgestattet und hat seinem Vorläufer eine Carbonstütze voraus; dennoch wird es für 2.299 Euro gehandelt, ist also um 200 Euro günstiger geworden.
Höheres Systemgewicht auch ohne Boost-Hinterrad
Alle neuen Atlas-Modelle sind mit einem maximalen Systemgewicht von 135 Kilo um 15 Kilo belastbarer geworden. Um die Ladekapazität voll auszureizen, können diverse Trägersysteme nachgerüstet werden. Auch die neuen Lackierungen sehen gut aus, und so hat das Focus Atlas 2026 in jeder Hinsicht gewonnen. Wünschen könnte man sich höchstens ein Alu-Modell mit SRAM Apex oder Rahmensets zur individuellen Komplettierung.










