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Radsport

Radsport: Zwei britische Siege bei Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne

2. März 2015 by Michael Faiß

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Radsport: An diesem Wochenende begann mit dem Omloop Net Nieuwsblad und Kuurne-Brüssel-Kuurne die belgische Klassikersaison. Ian Stannard und Mark Cavendish heißen die beiden Gewinner nach einem wirklich dramatischen Schlagabtausch.

Schlitzohr Stannard gewinnt Omloop Net Niewusblad

Beim Omloop Net Nieuwsblad am Samstag lief eigentlich von Beginn an alles nach Plan für das Heimteam Etixx Quick-Step. Das Team unter Führung von Tom Boonen agierte taktisch Klug über die 200,2km rund um Gent – Boonen, Terpstra und co. überließen anderen Teams wie Sky und BMC den großen Teil der Arbeit, blieben aber dennoch über die zahlreichen knackigen Anstiege immer in Schlagdistanz.



Etwa 35km vor dem Ziel war es jedoch eine vierköpfige Gruppe, die sich schließlich vom Peloton absetzen konnte: In die belgische Phalanx aus Tom Boonen, Niki Terpstra und Stijn Vandenbergh (alle Etixx Quick-Step) drängte sich jedoch auch noch der Brite Ian Stannard von Sky. Der 27-jährige nutzte seine Situation clever aus – er wusste, dass das Etixx-Trio bis zum Schluss Druck machen musste, um das starke Peloton auf Distanz zu halten und so lauerte er auf den einen entscheidenden Moment.

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Vier Kilometer vor dem Ziel setzte Boonen zu einem Sprint an und für kurze Zeit schien Stannard geschlagen – doch er kämpfte sich wiederholt an die Spitzengruppe heran und schaffte es sogar, sich selbst nach vorne abzusetzen. Boonen und Vandenbergh mussten abreißen lassen und nur Niki Terpstra blieb Stannard auf den Fersen. Der Niederländer leistete sich dann im Schlusssprint den entscheidenden Fehler: Zu früh setzte er an, Stannard nutzte dies aus um Terpstra schließlich auf den finalen Metern noch zu schlagen.



Für Etixx Quick-Step kam dieser Ausgang natürlich einer Demütigung gleich – sie hatten sich von Ian Stannard fast ein wenig vorführen lassen. Entsprechend bedient waren die Fahrer, so analysierte Boonen: „Wir haben den Fehler gemacht, unbedingt dafür sorgen zu wollen, dass einer von uns alleine ins Ziel kommt. Wir wären besser zusammengeblieben. Als ich meine Attacke fuhr hätte ich nicht damit gerechnet, dass Stannard es schafft, nochmal zurückzukommen. Niki hat im Finale dann den Fehler gemacht und ist zu früh in den Sprint gegangen.“ Des einen Freud, des anderen Leid: Ian Stannard berichtete nach Rennende genüsslich von seiner Siegertaktik: „Klar, es war viel Spekulation dabei. Allerdings war mir klar, dass meine drei Konkurrenten unbedingt den Sieg wollten und somit ließ ich sie die Arbeit machen und habe mich auf die Lauer gelegt.“

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Etixx Quick-Step schlägt bei Kuurne-Brüssel-Kuurne zurück

Zwei der momentan vielleicht formstärksten Fahrer machten den Sieg bei Kuurne-Brüssel-Kuurne unter sich aus: Im Schlusssprint konnte sich Mark Cavendish (Etixx Quick-Step) gegen Alexander Kristoff (Katusha) durchsetzen und so die Enttäuschung beim Omloop Net Nieuwsblad zumindest zum Teil vergessen machen. Als der 29-jährige Brite in der westflämischen Kleinstadt Kuurne schließlich als erster über die Ziellinie fuhr, lagen 196 abwechslungsreiche und höchst unterhaltsame Kilometer hinter ihm. Der deutsche Mitfavorit André Greipel musste krankheitsbedingt leider passen.



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Nachdem eine achtköpfige Ausreißergruppe bis ca. 100km vor der Ziellinie an der Spitze fuhr, waren es danach die Tagesfavoriten, die sich einen heißen Schlagabtausch an der Spitze lieferten, dessen Ausgang bis kurz vor dem Ziel völlig offen war. Vor allem Tom Boonen erwischte einen Sahnetag – vielleicht auch mit etwas Wut im Bauch nach der Enttäuschung vom Vortag. Der Belgier dominierte nicht nur über die beinahe gesamte Distanz das Tempo im Peloton, sondern läutete am Oude Kwaremont auch das dramatische Finale ein.

Etixx Quick-Step, BMC, Katusha, Sky und MTN-Qhubeka lieferten sich dann auf den finalen 50km einen packenden Kampf um die Spitze. Nachdem lange Katusha das Tempo vorgab, wurde der Zug knapp einen Kilometer vor dem Ziel vom Feld eingeholt – Kristoff setzte sodann zum Sprint an, zu früh wie sich herausstellen sollte: Bei Gegenwind hängte Cavendish sich an das Hinterrad des norwegischen Katusha-Kapitäns und sprintete im letzten Moment zum Sieg. Damit gab es für das belgische Team doch noch ein versöhnliches Ende an diesem Wochenende.



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Stichworte:CavendishNewsTicker

Über Michael Faiß

Michael Faiß hat in München Englisch und Geschichte studiert. Nach einem einjährigen Aufenthalt in England arbeitete er als Übersetzer unter anderem für das Magazin Procycling und das Degen Mediahouse. Außerdem ist er seit der Kindheit passionierter Radfahrer und –schrauber und fühlt sich vor allem abseits der asphaltierten Wege zuhause.

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