Radsport: Tour Down Under 2016: Strecke, Startliste, Favoriten und Streams

Datum: Sonntag, 17. Januar 2016
Länge: 51km

Sportlich ist der Prolog der Tour Down Under, bzw. der Down Under Classic zwar ohne großen Wert, doch hier geht es Fahrern und Teams vor allem darum, möglichst optimal in die Saison zu starten. Ein Sieg kann hier auch mental von großer Bedeutung sein und den Weg in die anstehende Saison ebnen. Dass das Ergebnis jedoch nicht immer ein zuverlässiger Indikator für das Jahr ist, hat man im vergangenen Jahr gesehen, als hier Marcel Kittel gewann – es sollte eines der ganz wenigen Highlights in seiner verkorksten Saison bleiben. Der 51km lange Rundkurs ist perfekte Beute für die Sprinter im Feld, die sich um den Tagessieg streiten werden.

Datum: Dienstag, 19. Januar 2016
Länge: 131km

Wie schon beim Prolog wird auch die erste reguläre Etappe der Tour Down Under 2016 ein Fall für die Sprinter. 130 größtenteils flache Kilometer führen das Feld von Prospect in Richtung Norden, wo ein drei Mal zu absolvierender Rundkurs das Etappenfinale bildet.

Datum: Mittwoch, 20. Januar 2016
Länge: 132km

Die zweite Etappe nach Stirling bietet zwei mögliche Szenarien: Entweder die sicherlich früh davonziehende Fluchtgruppe schafft es, ihren Vorsprung über das wellige Profil zu verteidigen und macht den Sieg unter sich aus, oder aber das Feld kommt im Laufe der 132km wieder zusammen und die Entscheidung fällt auf dem Anstieg hinauf zum Etappenziel. Das Profil und das Finish ist sicherlich ein Fall für die Puncheure im Peloton – Simon Gerrans ist ein heißer Anwärter auf den Tagessieg, doch auch Diego Ulissi könnte in Stirling triumphieren.

Datum: Donnerstag, 21. Januar 2016
Länge: 139km

Eine sehr interessante Etappe erwartet uns am dritten Tag der Tour Down Under 2016. Die ersten 120km sind zwar nicht sonderlich spektakulär mit einigen Höhenmetern und vielleicht einer starken Ausreißergruppe, die das Rennen dominiert, doch die Entscheidung wird erst kurz vor dem Ziel in Campbelltown fallen. Denn etwas mehr als 10km vor dem Zielstrich wartet der ‚Corkscrew Climb‘, ein recht kurzer, dafür aber umso steilerer Anstieg. Vom Gipfel zum Ziel sind es nochmals einige Kilometer schnelle Abfahrt. Die Etappe ist definitiv ein Fall für die Kletterer im Feld – unser Tipp: Sergio Henao macht’s.

Datum: Freitag, 22. Januar 2016
Länge: 138km

Der Verlauf der vierten Etappe wird zu einem großen Teil vom Wetter – genauer gesagt vom Wind abhängen. Für sich genommen, wäre der Tagessieg in Victor Harbor wieder eine Angelegenheit für die sprintstarken Fahrer, doch der Wind auf den finalen 50km an der Küste könnte den einen oder anderen Plan durchkreuzen.

Datum: Samstag, 23. Januar 2016
Länge: 152km

Am vorletzten Tag wartet die Königsetappe – Der Anstieg nach Willunga Hill hat bereits in den vergangenen Jahren mehrmals über Sieg oder Niederlage bei der Tour Down Under entschieden und es wäre keine allzu große Überraschung, sollte das auch 2016 wieder so sein. In den vergangenen zwei Jahren gewann hier Richie Porte, der jedoch noch mitten in der Vorbereitung steckt und noch nicht in Form zu sein scheint. Dennoch wird der Tagessieg wohl an einen Kletterer gehen: Sergio Henao ist ein Kandidat, aber auch Domenico Pozzovivo oder Rafael Valls könnten hier ein Wörtchen mitreden.

Datum: Sonntag, 24. Januar 2016
Länge: 90km

Der Rundkurs in der Innenstadt von Adelaide ist wieder einfache Beute für die Sprinter. Doch sollte die Entscheidung in der Gesamtwertung noch nicht gefallen sein, könnten die Bonussekunden des Zwischensprints das berühmt-berüchtigte Zünglein an der Waage sein.

Rohan Dennis (BMC Racing)

Hinter der Form des Titelverteidigers Rohan Dennis steht noch ein kleines Fragezeichen. Bei den Australischen Meisterschaften vor zwei Wochen zeigte er zwar gute Ansätze, jedoch wurde auch klar, dass Dennis noch nicht in der überragenden Form der letzten Saison ist. Zwar holte er recht ungefährdet die Goldmedaille im Zeitfahren, doch offenbarte er beim Straßenrennen noch einige Probleme. Der BMC-Profi startete stark, arbeitete viel und sah aus wie ein sicherer Kandidat für das Podium, bis ihm zwei Runden vor Ende schlicht die Power ausging und er völlig entkräftet aufgeben musste. Ob er also schon die Beine für eine mehrtägige Rundfahrt hat? Wir werden es sehen.

Sergio Henao (Team Sky)

Der Kolumbianer Sergio Henao hat eine kräftezehrende Saison 2015 hinter sich. Der 28-jährige kämpfte sich von einer 2014 erlittenen, schweren Knieverletzung zurück und zeigte wieder die Kletterqualitäten, mit denen er sich vor allem 2013 ins Rampenlicht gefahren hatte. Als Kolumbianer hat er außerdem den Vorteil, mit der australischen Hitze wohl besser zurecht zu kommen als viele andere Profis. Wenn er bei den beiden Kletteretappen jeweils einen guten Tag erwischt, könnte Henao ein Kandidat für den Gesamtsieg sein.

Simon Gerrans (Orica GreenEDGE)

Simon Gerrans ist der einzige Profi, der die Tour Down Under bereits drei Mal gewinnen konnte und natürlich möchte der 35-jährige in diesem Jahr auch noch einen vierten Erfolg hinzufügen. Auch wenn Gerrans ein wichtiger Mann für Orica während des Frühjahrs und des Sommers ist, hatte er in der Vergangenheit immer wieder betont, dass er bereits zur Tour Down Under in guter Verfassung sein möchte – ob ihm das in diesem Jahr gelingt? Strecke und Profile kommen dem Australier jedenfalls entgegen.

Geraint Thomas (Team Sky)

Auf dem Papier geht Geraint Thomas als Kapitän des Sky-Aufgebots ins Rennen. Es wird sich wohl jedoch – abhängig vom Rennverlauf – während der ersten Tage entscheiden, ob das Team auf ihn oder aber seinen kolumbianischen Teamkollegen Henao setzen wird. Die Qualität um die Gesamtwertung zu gewinnen hat der Waliser zweifellos, es wird jedoch abzuwarten sein, ob er bereits in der nötigen Verfassung ist, mehrere Tage Höchstleistungen abrufen zu können.

Diego Ulissi (Lampre-Merida)

Diego Ulissi hat – ähnlich wie Sergio Henao – eine insgesamt eher enttäuschende Saison 2015 hinter sich, doch dass der Italiener große Qualitäten besitzt hat man 2014 gesehen, als er beim Giro überragende Leistungen zeigte. Er konnte im letzten Jahr bereits bei der Tour Down Under einen seiner wenigen Saisonsiege feiern und als Kletterer mit guten Qualitäten im Finish ist das Rennen wie für ihn gemacht. Jedoch steht – wie bei allen Europäern – auch hinter Ulissis Form noch ein dickes Fragezeichen.