Radsport: Nairo Quintana (Movistar) zeigt sich während seiner Vorbereitung auf die Tour de France in guter Verfassung. Der Kolumbianer hat durch seinen Sieg im 13,4 km langen Zeitfahren der Route du Sud das Gelbe Trikot von Bryan Coquard (Direct Energie) übernommen.
Nairo Quintana schlägt Sylvain Chavanel
Das 13,4 km lange Zeitfahren in Albi wurde heute Nachmittag ausgetragen, nachdem am Vormittag bereits eine kurze Flachetappe absolviert wurde. Diese gewann wie bereits am gestrigen Tage Bryan Coquard. Im Zeitfahren lieferte der Franzose dann wenige Stunden später erneut eine achtbare Leistung ab, indem er auf Rang fünf fuhr. Keiner hatte jedoch eine Chance gegen Nairo Quintana, dem die beiden Anstiege in der ersten Hälfte der Strecke sichtlich entgegen kamen. Lediglich Sylvain Chavanel (Direct Energie) konnte mit sechs Sekunden Rückstand einigermaßen mithalten. Der Drittplatzierte Imanol Erviti Ollo (Movistar) lag bereits 17 Sekunden hinter dem Tagessieger. Da Bryan Coquard 22 Sekunden verlor, musste er nach der Etappe auch sein Gelbes Trikot an Nairo Quintana abtreten und er fiel in der Gesamtwertung hinter Sylvain Chavanel auf den dritten Rang zurück.
Nairo Quintana beschenkt seine Frau
Nach seinem Sieg und der Übernahme des Gelben Trikots äußerte sich Nairo Quintana zuversichtlich:
„Nach meinem Fluchtversuch gestern war ich etwas müde, aber die Beine waren richtig gut. Außerdem hat mich mein neues Rad perfekt unterstützt. Eigentlich habe ich gar nicht so viel für das Zeitfahren trainiert, aber genug, um für die beiden Zeitfahren bei der Tour de France gewappnet zu sein“
Bei der Tour de France kommt es im Juli zu zwei Zeitfahren über insgesamt rund 55 km. In dieser Disziplin sehen die Experten Chris Froome stärker als Nairo Quintana. Am heutigen Tag jedoch war niemand stärker als Nairo Quintana. Der Kolumbianer schenkte den Sieg seiner Frau, da diese heute Geburtstag feiert, und bezeichnete sie im Interview nach dem Erfolg als seine „Superwoman“. Während sich seine größten Konkurrenten um den Toursieg, Chris Froome, Alberto Contador und Richie Porte, beim Critérium du Dauphiné vorbereiteten und viele weitere Fahrer gerade bei der Tour de Suisse aktiv sind, genießt Nairo Quintana das eher ruhigere Etappenrennen Route du Sud. Bei seinen beiden bisherigen Teilnahmen landete er am Ende auf den Rängen eins und zwei. Morgen steht eine schwere Bergankunft bevor, wo er ebenfalls als Favorit am Start stehen wird.