Der Name Assos ist der griechischen Mythologie entlehnt und bedeutet soviel wie „die Erste“, verdeutlicht damit also die Firmenmaxime innovativer und qualitativer Marktführer im Bereich Fahrradbekleidung zu sein. Und in Sachen Bib-Shorts darf dies wohl ungefragt gelten. Hier gehört Assos zweifelsohne zu den Referenzen. Aus diesem Grund konnten es sich die Schweizer auch leisten, nach der Entwicklung der S5 knapp sechs Jahre an der neuesten Hosenkollektion zu arbeiten. Diese wurde nun in Lugano unter dem Motto „Game Changer“ vorgestellt.
Insgesamt haben die Entwickler um R&D Director Omar Visentin und den erfahrenen Ex-Profi Daniele Nardello vier Modelle geschaffen, die preislich einerseits interessant, andererseits sehr stolz sind. An Know-How mangelt es ihnen jedoch allen nicht.
//T.Neopro
Die T.Neopro ist mit 139,00 Euro die kostengünstigste Hose der neuen Kollektion. Sie verfügt über einen sogenannten „Regular Fit“, ist also lockerer geschnitten, als eine rennorientierte Hose. Im Vergleich zur S5 weist sie weniger Nähte auf. Dadurch konnte, laut Assos, nicht nur das Gewicht reduziert werden, sondern auch Reibungspunkte konnten so eliminiert werden. Die T.Neopro soll dadurch langlebiger sein, als bisherige Modelle der Schweizer. Dazu sollen auch die verwendeten Materialien beitragen. Assos greift hier auf zwei vollkommen neue Materialien zurück, deren Vorzüge sich in einer höheren Elastizität, einer verstärkten Kompression sowie besseren Abriebeigenschaften äußern.
Das Besondere an der neuen Hose ist das aus drei Lagen gefertigte Polster. Dieses ist in der Mitte nicht mit der Hose vernäht. „Golden Gate“, nennt Assos diese Lösung, die für eine verminderte Reibung im Schrittbereich Sorge tragen soll. Dieser ist zudem so gearbeitet, dass die Bahnen in diesem Bereich V-förmig miteinander vernäht sind. Dies hat auch mit der besonderen Polsterform zu tun, schließlich ist dieses an der Front so geformt, dass den Genitalien mehr Raum geboten wird. Der Rückenbereich ist aus Mesh gefertigt, der in einem in Ypsilon-Form gehaltenen Trägeransatz mündet. Daraus resultiert ein angenehmes Tragegefühl, welches im Einsatz mehr Bewegungsfreiheit bietet.
//T.Equipe
Die T.Equipe ist das Upgrade der T.Neopro. Sie ist ähnlich geschnitten, verfügt jedoch über ein fünflagiges Polster, an dessen Front das sogenannte „KukuPenthouse“ eingearbeitet ist. Assos verarbeitet zudem Materialien, die die Sonne reflektieren und dadurch auch im Sommer ein kühlendes Gefühl vermitteln sollen. Die „Race Fit“ geschnittene Hose richtet sich vor allem an sportive Fahrer, welche neben dem Polster auch die Elastizität und Kompression der T.Equipe zu schätzen wissen – und dafür bereit sind 179,00 Euro auszugeben.
//T.Cento
Das dritte Modell der neuen Kollektion ist die T-Cento. Im Vergleich zu den drei anderen Modellen, fällt hier besonders das ebenso aus fünf Lagen gefertigte Polster auf. Im Gegensatz zu dem der T.Equipe ist es jedoch wesentlich dicker – ganze 25 Prozent, um genau zu sein. Auch der lockerere Schnitt der Hose verdeutlicht, dass dieses Modell die „Granfondo-Hose“ der Schweizer ist. Damit auch bei langen Fahrten der Komfort und die Qualität gewahrt werden, verbaut Assos hier einen robusten Spandex-Polyesther-Mix. Die T.Cento fällt mit 239,00 Euro ins Gewicht.
//T.Campionisimo
Die T.Campionissimo ist das Top-Modell der neuen Kollektion. Ohne Zweifel ist sie die neue „Race-Hose“ aus dem Hause Assos. Von allen vier Hosen verfügt sie über das dünnste Polster und richtet sich somit also vor allem an Vielfahrer. Alle fünf Bahnen des Polsters, an dessen Front das „KuKuPenthouse“ farbig abgesetzt ist, sind, wie bei den übrigen Modellen auch, handgearbeitet. Gleicht die Hose im Schnitt auf den ersten Blick der T.Equipe, so sind hier jedoch Materialien verbaut, die noch mehr Elastizität und Kompression bieten. Auch der Rücken ist etwas anders gearbeitet. Erstmals in seiner Geschichte verwendet Assos hier auch gewebte Stoffe, welche den stolzen Preis von 339,00 Euro erklären.
Alle vier Modelle der S7-Kollektion entsprechen den Vorgaben der UCI, können also auch in Lizenzrennen ohne Bedenken getragen werden. Sollte eine Hose innerhalb des ersten Monats nach dem Kauf zu Schaden kommen, erstattet Assos diese. Zusatzkosten entstehen Kunden in diesem Fall nicht.
Im Rahmen der Präsentation der vier neuen Hosen hatten wir die Möglichkeit, zusammen mit dem Assos-Modell Andrea Zamboni sowie Daniele Nardello und Fahrern des Assos-Werksteams, die T.Equipe auf einer anspruchsvollen Runde rund um Lugano zu testen. Wer um die topografischen Beschaffenheiten der Region weiß, ist sich darüber im Klaren, dass ständige Rhythmuswechsel nicht nur einen selbst, sondern auch das Material fordern. Für die T.Equipe stellte dies jedenfalls kein Problem dar. Vom ersten Moment an, zeigte sich die Hose komfortabel und trotz ihres „Race“-Schnitts bequem. Am meisten Eindruck hinterließ jedoch das Polster. Wer den Einsatz seiner S5 liebt, wird das neue Polster „vergöttern“. Allen anderen sei gesagt: Dem ersten Eindruck nach, kann es sich ohne Scheu mit den besten Polstern messen, die es derzeit am Markt gibt.