Das russische WorldTour-Team Katusha hat gestern in Koblenz seinen Kader für die Saison 2014 präsentiert. Der Ort der Präsentation war dabei mit bedacht gewählt. In den Hallen des Fahrradherstellers Canyon, der das Team als Ausrüster unterstützt, wurde das fünfjährige Jubiläum des Russian Global Cycling Projects gefeiert.
Den Beginn der Präsentation machte ein Rückblick aus. Per Video wurden die anwesenden Gäste und Fans nicht nur mit dem Image der Mannschaft vertraut gemacht, sondern erhielten auch einen Eindruck von den wichtigsten Momenten des Jahres 2013.
Nach der Videopräsentation erhielt zunächst der Präsident des russischen Radsportverbandes und Betreiber des Teams Katusha, Igor Makarov, das Wort. „Das Team ist hat sich in den vergangenen Jahren zu einem der wichtigsten im Profiradsport entwickelt“, so Makarov, der später hinzufügte: „Wir haben es geschafft, mit dieser Mannschaft aus einem Fahrer die Nummer eins der Welt zu machen. Und das mehrfach.“ Gemeint war damit der Spanier Joaquin Rodriguez.
Der Gewinner der WorldTour-Wertung spielte auch in den Überlegungen von Canyon-Chef Roman Arnold eine wichtige Rolle. „Es war schon bitter, dass er im vergangenen Jahr so knapp am WM-Sieg vorbei geschrammt ist. Dass er danach aber erneut die Nummer eins der Welt wurde, zeigt seinen Charakter und verdeutlicht auch unsere Motivation: Pure Cycling.“ Arnold spielte damit aber nicht nur auf Rodriguez an, sondern auch auf das Team Movistar, welches seit diesem Jahr ebenfalls auf Rädern aus Koblenz unterwegs ist. Auf die Frage, inwiefern sich dieses Engagement ergänze, sagte er: „Wir sind mit unserer Marke eine der Führenden in Europa. Für mich persönlich hat das Engagement im Radsport auch etwas mit der Leidenschaft für den Sport zu tun. Deswegen unterstützen wir beide Teams.“
Im weiteren Verlauf des Abends spielte Movistar jedoch keine weitere Rolle. Vielmehr erhielt jeder Fahrer des Teams Katusha eine persönliche Vorstellung. Angefangen bei Fahrern wie dem Letten Gatis Smukulis, über den Deutschen Rüdiger Selig, den Österreicher Marco Haller, den Italiener Luca Paolini, Alexander Kristoff aus Norwegen bis hin zu Rodriguez. Letzter betonte mehrfach, wie wohl er sich im Team fühle und dass er sich auf die kommenden beiden Jahre im rot-weißen Outfit freue.
Die Ziele des Teams sind klar umrissen. Rodriguez wird sich neben einigen Klassikern wie dem Fleché Wallone und der Lombardei-Rundfahrt vor allem auf den Giro d’Italia und die Vuelta konzentrieren. Die Klassiker-Fraktion um den erfahrenen Paolini wird die Eintagesrennen dick im Kalender anstreichen.
Oberste Priorität hat dabei die Verteidigung der Spitzenposition von Rodriguez in der WorldTour. „Back to Number One“ lautete bereits im vergangenen Jahr die Mission, die der kleine Spanier mit dem Team und dem Ausrüster Canyon vehement verfolgt und zu 100 Prozent erfüllt hat. Nach seinem Erfolg in 2012, bewies der drahtige Katalane auch 2013 bei den bedeutendsten Rennen der WorldTour seine Überlegenheit und sicherte sich nach einer spannenden Saison mit dem Sieg der Lombardei-Rundfahrt erneut die Spitzenposition. Beflügelt vom Erfolg und dem Team-Kampfgeist der letzten Jahre steht 2014 die Vollendung des Triples ganz oben auf der Liste.
// Das Aufgebot 2014
Maxim Belkov, Pavel Brutt, Giampaolo Caruso, Sergei Chernetckii, Vladimir Gusev, Marco Haller, Petr Ignatenko, Mikhail Ignatyev, Vladimir Isaychev, Pavel Kochetkov, Alexander Kolobnev, Dmitriy Kozonchuk, Alexander Kristoff, Aliaksandr Kuchynski, Viacheslav Kuznetsov, Alberto Losada, Daniel Moreno, Luca Paolini, Aleksandr Porsev, Joaquim Rodriguez, Alexander Rybakov, Rüdiger Selig, Egor Silin, Gatis Smukulis, Simon Spilak, Iurii Trofimov, Aleksey Tsatevich, Angel Vicioso, Eduard Vorganov, Anton Vorobyev