Das Revelator bildet nun schon seit einiger Zeit die Speerspitze der Rennradkollektion des österreichischen Fahrradherstellers KTM. Das Revelator Master gehört dabei neben dem Revelator Prestige und dem Revelator Prime zu den Topmodellen der Serie. Betrachtet man die Ausstattung und die Geometrie, so bleiben sich die Mattighofener auch in diesem Jahr treu.
Ausstattung
Mit dem Revelator Master zeigen sie, dass ein gut ausgestattetes KTM nicht immer Orange sein muss. So verfügt das mit blauen Akzenten versehene Rad beispielsweise über einen konisch zulaufenden Steuerkopf und eine relativ massive Gabel, die Basis für präzise Lenkmanöver. Ähnlich steif ist auch der Tretlagerbereich gearbeitet, der überdies ein Pressfit-Innenlager aufweist. Die mit 405 Millimetern recht kurzen Kettenstreben garantieren einen satten Antritt und schnelle Tempowechsel. Doch nicht nur in diesen Bereichen spiegelt sich der spritzige Charakter des Rades wieder. Wirft man einen Blick auf die übrige Rahmengeometrie, so wird deutlich, dass das Rad vor allem hohe Geschwindigkeiten liebt. Für den Komfort sorgen dabei die recht niedrig ansetzenden Stützstreben.
Die Sitzpositition ist sportlich, wenngleich wir uns unser Testrad etwas kleiner gewünscht hätten. Der bereits satten Agilität wäre dies sicherlich zuträglich gewesen. Und über diese verfügt das Revelator Master zweifelsohne.
Im Einsatz zeigte sich das knapp sieben Kilogramm schwere Rad auf der Höhe der Zeit. Die Dura-Ace 9000 von Shimano ist derzeit schlichtweg die Referenz in Hinblick auf mechanische Schaltwerke. Kurze Hebelwege, relativ geringe Handkräfte und eine sehr hohe Schaltpräzision lassen jede Ausfahrt zu einem Genuss werden. Dass sich demgegenüber auch die Bremsen nicht lumpen lassen, braucht wohl kaum Erwähnung zu finden. Ein schönes Detail hinsichtlich der mechanischen Gruppe ist, dass KTM alle Züge innenverlegt. Das Revelator Master erhält so einen sehr aufgeräumten Charakter.
Die Übersetzung an unserem Testrad war so gewählt, wie man es von einem allroundtauglichen Renner erwartet. So waren an der Kurbel Blätter mit einem Übersetzungsverhältnis von 50 zu 36 Zähnen montiert. Die Kassette war vielseitig von 11 auf 28 Zähne gespreizt. Touren in den Bergen stellen damit kein Problem dar, im Flachland ebenso wenig. Sollte man es dennoch eher klassisch mögen, lassen sich die Blätter problemlos umrüsten.
Einen soliden Eindruck hinterlassen auch Mavics Ksyrium Elite S23. Hier verbaut KTM die silberne Variante, welche dem Rad nicht nur optisch steht, sondern auch gut in das Gesamtkonzept des 3.699 teuren Rades passt. Rennen kann man damit ebenso gut fahren, wie auch das Training absolvieren. Da Mavic seine Laufradsätze als System ausliefert, leuchtet der Bezug mit den Yksion Pro Griplink vorn und den Yksion Pro Powerlink hinten ein. Unter trockenen Bedingungen braucht man sich mit dieser Kombination keine großen Sorgen zu machen. Sollte man das Rad jedoch auch im Regen bewegen, ist ein Nachrüsten mit anderen Gummis ratsam.
Das ansonsten stimmige Bild rundet die hauseigene Lenker-Vorbau-Kombination optisch ab. Allerdings dürfte der 44 Zentimeter breite, kompakte Lenker nicht alle Fahrer ansprechen. Das zweifarbig gewickelte Lenkerband ist da eher etwas für’s Auge und Gefühl.
Fazit
Das Revelator Master ist ein Rad für ambitionierte Fahrer. Es ist ein Rad, mit dem man vom Fleck weg Gas geben möchte. Während unseres Testeinsatzes hat es sich weitgehend von seiner besten Seite gezeigt, was neben den Rahmeneigenschaften auch auf die wertige Ausstattung zurückzuführen ist. Das Rad lädt schlichtweg zum Kilometerfressen ein und mag dabei steile Passagen genauso wie schnelle Ortsschildsprints. Lediglich bei der Größenwahl sollte man etwas schauen und die individuellen Bedürfnisse im Blick behalten.
Produkthighlights
- wertige Ausstattung, Reifen und Lenkerbreite bieten aber Optimierungspotential
- sehr gute Verarbeitung und Fahreigenschaften, kleinere Größe macht es sicherlich noch agiler
- stimmiges Preis-Leistungs-Verhältnis
Preis und Web
- 3.699,00 Euro
- www.ktm-bikes.at