Radsport: Die siebte Etappe des Giro d’Italia sah erneut eine Sprintankunft. Allerdings hatte es diese in sich. Verwinkelte Straßen, enge Kurven und Nervosität an der Spitze des Feldes. Davon unbeeindruckt zeigte sich Nacer Bouhanni (FDJ.fr). Er setzte sich vor Giacomo Nizzolo (Trek) und Luka Mezgec (Giant Shimano) durch.
Die 211 Kilometer lange Etappe von Frosinone nach Foligno wurde zuvor von einer fünfköpfigen Spitzengruppe geprägt, in der sich erneut der Fuldaer Björn Thurau (Europcar) befand. Der 25-jährige fuhr ein beherztes Rennen und versuchte im Finale mehrfach, seine Mitstreiter zu Tempoarbeit aufzufordern. Dies hatte einen guten Grund. Knapp dreißig Kilometer vor dem Ziel betrug der Vorsprung auf das Feld, in dem die Sprinterteams das Tempo bestimmten, noch knapp vier Minuten. Sechs Kilometer vor dem Ziel war die Einheit der Gruppe jedoch endgültig beendet. Zwei Kilometer vor dem Ziel wurde die Gruppe schließlich gestellt.
Danach machte vor allem Giant-Shimano das Tempo. In Abwesenheit Kittels sollte Mezgec für einen weiteren Tageserfolg sorgen. Doch Bouhanni, der keinen Helfer mehr zur Seite hatte, heftete sich clever an das Hinterrad des Slowenen. Auf den letzten Metern ließ er ihm schließlich keine Chance. Er timte seinen Antritt perfekt und konnte damit auch den stark aufkommenden Nizzolo in Schach halten.
In der Gesamtwertung gab es keine Änderungen. Hier führt weiterhin Michael Matthews (Orica-GreenEdge). Spätestens morgen dürfte es aber schwer für ihn werden. Auf der Etappe, die Marco Pantani ehren möchte, werden gleich mehrfach Berge angefahren, die der vor zehn Jahren verstorbene zu seinem Trainingsrevier zählte. Gut möglich, dass dann Cadel Evans (BMC) die Maglia Rosa übernehmen wird. Nicht mehr in den Kampf um einen Tagessieg noch auf einen vorderen Platz in der Gesamtwertung eingreifen wird der Spanier Joaquin Rodriguez (Katusha) Er zog sich bei dem schweren Sturz im Finale der gestrigen Etappe Rippenbrüche zu und beendete das Rennen vorzeitig.