Radsport: Bereits zum dritten Mal in Folge fand die 4X Weltmeisterschaft im österreichischen Leogang statt. Auf der 450 Meter langen Strecke kämpften Fahrer aus über zehn Nationen um das heiß begehrte Regenbogentrikot. Steffi Marth holte dabei das erste Edelmetall für die deutschen 4X Frauen.
Als große Favoriten gingen dabei der Tscheche Tomas Slavik und die Britin Katy Curd ins Rennen. Doch auch die deutsche 4x Equipe wollte bei dem Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mitsprechen. Mit Steffi Marth hatte man bei den Frauen ein heißes Eisen im Feuer. Sie bewies mit einem hervorragenden zweiten Platz in der Qualifikation ihre Podiumsambition.
Doch auch Aiko Göhler und Benedikt Last zeigten sich auf der anspruchsvollen Strecke selbstsicher und fuhren in die Top10. Tomas Slavik holte indes den Qualisieg vor seinem Landsmann und wohl größten WM-Konkurrenten Michael Mechura.
Samstag Nachmittag säumten knapp 2000 Zuschauer die Ränge des Bikeparks Leogang und freuten sich auf spannende Zweikämpfe. Sowohl Steffi Marth als auch Aiko Göhler fuhren mit gekonnten Manövern in die jeweiligen großen Finalläufe.
Marth erwischte im Finale einen guten Start und konnte ihre Konkurrentinnen bereits in der ersten Kurve unter Druck setzen. Am Ende musste sie sich jedoch der Niederländerin Anneke Beerten und der neuen Weltmeisterin Katy Curd geschlagen geben. Nichtsdestotrotz feierte sie mit ihrer Bronze-Medaille ihren bisher größten Erfolg und sicherte den deutschen Frauen somit das erste Edelmetall seit Beginn des 4X-Sports.
„Nüchtern betrachtet war eine Medaille drin, doch man weiß nie was im Rennen passiert. Dass ich am Ende tatsächlich auf dem Podium stand, war der Hammer. Ein so geiles Gefühl“, so Marth nach der Siegerehrung.
Aiko Göhler hatte mit Tomas Slavik, Michael Mechura und dem Schweizer Simon Waldburger ein schwieriges Rennen vor sich, jedoch keines in dem er nicht um den Sieg mitfahren könnte. Göhler ist bekannt für seine überraschenden und riskanten Überholmanöver und so blickten alle auf die erste Kurve. Nach einem guten Start berührte er jedoch Mechuras Hinterrad und kam zu Sturz. Slavik wurde seiner Favoritenrolle gerecht und sicherte sich seinen langersehnten zweiten WM-Titel vor Mechura und Waldburger.
„Der Einzug ins Finale ist unglaublich, damit hätte ich nicht gerechnet aber ich hatte überraschend gute Starts. Im Finale ging es dann um Alles. Ich habe mich in der ersten Kurve etwas zurückgehalten. Mechura hat einen harten Linkshaken geschlagen und mir dabei das Vorderrad weggefahren, woraufhin ich gestürzt bin. Super ärgerlich aber da konnte ich nichts machen – that’s racing.“ – Aiko Göhler
Fotos: Sebastian Schieck