Test: Um den französischen Hersteller Time ist es in den vergangenen Jahren etwas ruhig geworden. Mit einer neuen Modellpalette wollen die Tüftler aus dem Nachbarland nun jedoch wieder angreifen. Für Rennverliebte schicken die Franzosen das Sklyon ins Rennen, welches wir uns im Rahmen der Eurobike einmal genauer ansehen konnten.
Unser Testmodell in Rahmenhöhe 54 brachte es auf ein von der UCI zulässiges Renngewicht von knapp 6,8 Kilogramm. Die Ausstattung war solide. Die Lenkzentrale bestand aus einem hauseigenen, 42 Zentimeter breiten Ergodrive RTM-Lenker und einem 120 Millimeter langen Monolink Ulteam RTM-Vorbau. Die Sattelstütze stammte ebenso von den Franzosen.
Hinzu kamen eine kompakt gestufte Rotor 3D+-Kurbelgarnitur, die Time mit einer mechanischen Shimano Ultegra 6800 kombinierte. Hinsichtlich der Laufräder griffen die Franzosen auf die robusten Ksyrium SLS von Mavic zurück, die mit Yks-Reifen bestückt waren.
„Shaped by the air“, lautet der Slogan, mit dem Time das Skylon bewirbt. Betrachtet man die Rahmenform ist dies durchaus einleuchtend. Vor allem, da sich Time in dieser Hinsicht neu erfindet. Zeichnete die Rahmen der Franzosen bisher eine zweiteilige Konstruktion aus, so finden sich hier klare Carbonformen, die nach dem hauseigenen RTM-Verfahren gefertigt sind. Dabei werden die Rohre miteinander zu einem Stück verwebt. Ein besonders hübsches Detail ist dabei die designmäßige Anpassung des Gabelkopfes in das Unterrohr. Sowohl Rahmen als auch Gabel sollen durch das Verfahren über bessere aerodynamische Eigenschaften verfügen.
Markant ist der Rahmen neben der Gabelmündung auch im Bereich des Sitzrohres. Dieses ist um das hintere Laufrad herum gezogen und soll dem Rad auch optisch einen windschnittigen Touch verleihen. Die Stützstreben setzen relativ niedrig an, wodurch der Rahmen etwas an Komfort gewinnt. Die Kettenstreben sind asymmetrisch gearbeitet. Laut Time soll dadurch bei Antritten weniger Kraft verloren gehen.
In der Theorie klingt das Konzept Times stimmig, zumal die Geometrie des Skylon auch eher sportlich als relaxt ist. Der erste Eindruck konnte jedoch nicht vollkommen überzeugen. Zwar arbeitete die Ultegra 6800 einwandfrei. Die Kette glitt knackig über die Ritzel der mit 11 auf 28 Zähnen vielseitig abgestuften Kassette. Auch etwas engere Kurven ließen sich aufgrund der sportlichen Sitzposition und des kurzen Radstandes sicher und schnell meistern.
Wer nun jedoch meint, dass er mit dem Skylon einen Sprintkönig unter den Hintern bekommt, der irrt. In unserem Einsatz zeigte sich das Rad alles andere als antrittsfreundlich. Das steife Tretlager und die relativ kurzen Streben wirkten im Verhältnis zur eher komfortablen Front unausgeglichen. Mehrfach verlor das Rad so bei harten Antritten den Kontakt zum Boden. Fahrfreude sieht in dieser Hinsicht anders aus.
Fazit
Mit dem Skylon beschreitet Time einen neuen, durchaus interessanten Weg und schafft ein Rad, dass nicht nur optisch ein Hingucker ist. In Sachen Fahrfreude dämpfte jedoch das Verhalten bei Sprints die Stimmung des ansonsten gut geratenen Franzosen.
Produkthighlights
- solide Ausstattung
- sportliche Geometrie
- Wendigkeit
Preis und Web
- keine Angabe
- www.time-sport.com