Test: Der KTM Revelator ist der Mittelklasse-Renner der österreichischen Radschmiede. Der Rahmen ist identisch mit dem des Top-Modells und auch der Unterschied zwischen Dura-Ace und Ultegra Di2 ist inzwischen selbst für Profis kaum spürbar und mehr ein Image-Ding.
Fakten-Check
[tab:Übersicht]
Gewicht: 7,4kg
Rahmenmaterial: Carbon
Bremssystem: Felge, mechanisch
[tab:Geometrie]
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Größe, 49,52,55,57,59
Oberrohr Waagrecht,509mm,529mm,550mm,561mm,572mm
Sitzrohrlänge,490mm,520mm,550mm,570mm,590mm
Sitzwinkel,74,74,73.5,72.5,72.5
Lenkwinkel,72,72.5,72.5,73,73
Steuerrohrlänge,130mm,145mm,160mm,175mm,200mm
Kettenstrebenlänge,405mm,405mm,405mm,405mm,405mm
Radstand,960mm,976mm,992mm,989mm,1001mm
Stack,535mm,551mm,565mm,580mm,601mm
Reach,366mm,381mm,393mm,389mm,394mm
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[tab:Ausstattung]
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Bauteil, Modell
Gabel, KTM F-7 Carbon
Laufräder, DT Swiss R23 Spline
Reifen, Conti Grand-Prix 4000
Bremse, Shimano Ultegra 6800
Schaltwerk, Shimano Ultegra 6870 Di2
Umwerfer, Shimano Ultegra 6870 Di2
Schalthebel, Shimano Ultegra 6870 Di2
Kurbel, Shimano Ultegra 6800 52-36
Kassette, Shimano Ultegra 6800 11-25
Vorbau, KTM Team 3D -7°
Lenker, KTM Team
Sattelstütze, KTM Team 3D 300/27.2
Sattel, Selle Italia SLS Flow
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Bereits beim öffnen des Kartons leuchtet das typische Orange hervor, das man instinktiv von jedem KTM-Renner erwartet. Es gibt dem Rad das Erscheinungsbild, das es verdient: giftig, markant und angriffslustig!
Ausstattung und Praxis
Der KTM Revelator aus dem oberösterreichischen Innviertel knapp 900 km weiter nördlich, im flachsten Teil Deutschlands zu testen ist schon ein ziemlicher Widerspruch … umso mehr freue ich mich zum ersten Mal auf solch einem Alpenrenner Platz zu nehmen. Ein paar Zentimeter Spacer nach oben, über den Vorbau gesetzt und schon passt der Revelator ohne viel Gebastel schön angenehm. Und es zeigt sich mir schon auf den ersten Kilometern, dass der 7,4 kg leichte Renner nicht nur was für die Berge ist, sondern auch auf kilometerlangen und windanfälligen Alleen dem norddeutschen Januarwetter zu trotzen hilft. Leichtläufig schneidet sich das KTM durch den Wind. Mit den Contiental Grand Prix 4000 S hat der Revelator so ziemlich das Beste an Reifen spendiert bekommen, was man in dieser Klasse erwarten kann. Klar, für die Fahrten durch die endlose Heide wären aerodynamische Laufräder manchmal noch schöner gewesen, aber da sind der Fantasie des Radbesitzers für die Zukunft keine Grenzen gesetzt.
Irgendwo muss man ja auch noch was verbessern können, denn die neue Ultegra Di2 11-fach lässt eigentlich keine Wünsche mehr übrig. Mit ihren präzisen Schaltvorgängen in jeder Situation, hält sie auch mit ihrem großen Bruder, der Dura Ace Gruppe, auf jeden Fall mit!
Bemerkenswert ist die ungewöhnliche Abstufung der vorderen Kettenblätter: 52 und 36 Zähne – Shimano macht’s möglich – sind eine tolle Wahl, sehr professionell. Kombiniert mit einer 11/25er Kassette hinten, könnte der Revelator so jederzeit im World-Tour-Peloton mitfahren.
Design
Wer glaubt an Liebe auf den ersten Blick? Ich, seit ich diesen Radkarton geöffnet habe, auf jeden Fall.
Der KTM Revelator war noch nicht mal aus dem Karton raus, da leuchtete es mir schon entgegen, dieses bemerkenswerte Orange setzt sich vom restlichen schlichten, matten Schwarz und Grau herrlich ab und bildet einen schönen Kontrast. Dazu passend ist das Lenkerband in zwei Farben gewickelt und nimmt das Farbkonzept von Orange-Schwarz genau so auf, wie der Selle Italia Sattel.
Alles in allem ist dieses Rad von oben bis unten optisch sehr stimmig – man schreibt das bei solchen Anlässen so leichtfertig, und auch wenn es abgedroschen klingt, das Auge fährt einfach mit.
Fazit
Ich weiß, es gibt da draußen viele, die bei KTM zu allererst an weltbekannte Motorräder denken, doch Dank reinrassiger Rennräder wie dem KTM Revelator Elite Di2 wird der Tag kommen, an dem die Mehrheit der Leute auf der Straße, wenn sie KTM hören, an einen bemerkenswerten Fahrrad-Hersteller denken. Ob in puncto Design oder Ausstattung, der Revelator überzeugt mich in allen Belangen. Nicht mal die, für ein 3.000-Euro-Rad etwas einfachen Laufräder können das Gesamtbild stören. Vor allem für uns hier im Norden ist ein KTM auf den Straßen durchaus ein seltener Anblick. Wer also das Besondere sucht und sich auch in den Bergen zu Hause fühlen will, der sollte einen Blick auf das KTM Revelator Elite werfen.
Produkthighlights
- Allrounder überzeugt am Anstieg und im Flachen
- durchdachtes und aufwändiges Design
- Ausstattung ist gut aufeinander abgestimmt
- gut überlegte Übersetzungsbandbreite mit 52/36
Preis und Web
- 2.999,00 €
- www.ktm-bikes.at