Giro d´Italia: Rückschlag für Richie Porte vom Team Sky im Kampf um das Maglia Rosa des Giro d´Italia. Die Rennjury brummte ihm zwei Minuten Zeitstrafe auf. Im Internet kochten die Gemüter hoch.
Porte – bis dato Dritter der Gesamtwertung mit 22 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Contador – hatte etwa 10 Kilometer vor dem Ziel einen Defekt am Vorderrad. Der Australier Simon Clarke (Orica Green-Edge) hielt ebenfalls, gab seinem Landsmann sein Vorderrad und schob ihn noch an. Gemeinsam mit vier Team Sky-Kollegen sowie einem weiteren Orica-Green Edge Fahrer – möglicherweise Michael Matthews -, jagte Porte dem Peloton hinterher, konnte einen Zeitverlust aber nicht mehr verhindern. Im Ziel hatte er 47 Sekunden auf seine größten Kontrahenten im Kampf um das Rosa Trikot verloren.
Doch damit nicht genug: Am Abend gab die Jury bekannt, dass Porte und Clarke jeweils mit 200 Schweizer Franken Geldstrafe sowie zwei Minuten Zeitstrafe belegt wurden, weil laut Reglement gegenseitige Hilfen nur Fahrern aus ein und demselben Team gestattet seien. Porte rangiert nun mit 3 Minuten und 9 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Contador auf Gesamtrang 12.
Pikant an der Sache: Nur wenige Stunden zuvor war auf der offiziellen Facebook-Seite des Giro d´Italia die Unterstützung über Teamgrenzen hinweg als Zeichen für „den besten Sport in der Welt“ gefeiert worden. Im Internet kochten die Gemüter hoch. Hitzig wurde über die Entscheidung der Rennkommissäre diskutiert. Durch solche Regularien würde der Begriff des Fair Play mit Füßen getreten, hieß es in einem Kommentar. Darüber hinaus wurde spekuliert, ob die Fahrer bei der morgigen Etappe durch Team-übergreifendes Vorderrad-tauschen ihre Solidarität mit Porte und Clarke zum Ausdruck bringen könnten, um so den alten Zeitabstand wieder herzustellen. Sicher ist: Diese Entscheidung wird heftig angefeindet werden.