Radsport: Der in diesem Jahr vom Pech verfolgte und dazu formschwache Australier Richie Porte vom Team Sky zieht einen Schlussstrich unter den diesjährigen Giro. Auf abgeschlagener Position verkündete er am gestrigen, zweiten Ruhetag seinen Ausstieg von der Italien-Rundfahrt. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen.
Resigniert äußerte sich der 30-jährige auf der Webseite seines Teams zum Ausstieg: „Der Giro war mein großes Ziel in dieser Saison. Ich habe unglaublich hart gearbeitet und hatte immer dieses eine Ziel vor Augen. Mit dem Plattfuß und der Zeitstrafe hatte ich eine Menge Pech, doch letztendlich war es der Sturz am Freitag, der das Rennen für mich beendet hat. Ich bin auf mein Knie und meine Hüfte gefallen – ich konnte am Samstag nur unter großen Schmerzen das Zeitfahren absolvieren und auch gestern [Sonntag] war es nicht besser. Ich wollte es unbedingt noch einmal versuchen, aber das Ärzteteam hat mir geraten, nicht mehr anzutreten.“
Ob Porte auch in einer aussichtsreicheren Position aufgegeben hätte, steht in den Sternen, doch spätestens nach seinem 27-minütigen Rückstand auf Contador und Aru bei der Bergetappe am Sonntag, ist der Giro bezüglich seiner persönlichen Ambitionen ohnehin beendet. Seine Verletzung ließe es jedoch auch nicht mehr zu, seine starken Teamkollegen Leopold Konig und Elia Viviani zu unterstützen. Jetzt will der Australier zuerst eine kleine Auszeit nehmen, seine Verletzungen auskurieren und dann wieder an seiner Form arbeiten. Auch mental muss er sich von den vergangenen zwei Wochen erholen, wie er im Interview mit cyclingnews.com zugibt: „Das ist Radsport. Unerbittlich. Anstatt kämpferisch in die finale Woche zu gehen, bin ich jetzt auf dem Heimweg. Es ist mental eine seltsame Sache, so motiviert in ein Rennen zu gehen, einen guten Start und erwischen und dann ein paar Tage später die Heimreise anzutreten. Ich werde mich wohl bald wieder auf mein Rad setzen müssen, aber es wird nicht einfach, die Sache nagt an einem.“ Doch er versucht in die Zukunft zu blicken – mit einem neuen Ziel: Der Tour de France.