Radsport: Gestern Vormittag machte die niederländische Polizeigewerkschaft mit einer Pressemeldung auf sich aufmerksam. Um für bessere Arbeitsbedingungen zu protestieren, werden Polizeibeamte das Peloton der Tour de France sowohl beim Grand Départ in Utrecht, als auch während der zweiten Etappe in Rotterdam zum Stillstand bringen.
Ziel der Protestaktion ist eine Lohnerhöhung von 3,3%, verbesserte Überstundenregelungen und diverse Bonuszahlungen. Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Gerrit van de Kamp, sagt dazu: „Wir wollen der Welt zeigen, was hier in den Niederlanden mit der Polizei passiert.“ Geplant ist unter anderem, die knapp 14km lange Strecke für das Einzelzeitfahren zum Tourauftakt in Utrecht eine Stunde vor dem geplanten Start mit Fahrrädern abzufahren. Das würde den Zeitplan der Tourorganisatoren ordentlich durcheinanderwirbeln.
Weiterhin soll tags darauf die vom Peloton zu passierende Erasmusbrücke in Rotterdam abgesperrt werden, um die Fahrzeuge der Werbekarawane intensiv zu kontrollieren. So würde natürlich auch das Peloton zum Stopp kommen. Zu diesem Zeitpunkt wären bereits 80km der insgesamt 166km absolviert und würde Ausreißern so wohl einen Strich durch die Rechnung machen. Die Gewerkschaft ließ außerdem verlauten, dass man auf eine eventuelle Streckenänderung entsprechend reagieren werde, um die Kontrolle wie geplant durchführen zu können.
Noch gibt es keine offiziellen Statements von der Tourorganisation ASO oder der niederländischen Regierung. Es bleibt also spannend. Sollte es tatsächlich soweit kommen, wäre die Geschichte der Tour um ein kurioses Kapitel reicher.