Markt: Das Merida Ninety-Six und das One-Twenty sind zwei alte bekannte aus dem MTB-Segment des taiwanesischen Herstellers. 2016 gibt es bei beiden Modellen einige Neuigkeiten, das Racefully Ninety-Six bekommt einen neu entwickelten Rahmen, während es das One-Twenty fortan auch in Carbon und 29″ geben wird.
Merida Ninety-Six 2016: Dauerbrenner in neuem Gewand
Das Merida Ninety-Six hat seinen Namen von den 96mm Federweg im Heck und ist ein alter Bekannter im Portfolio der Taiwanesen. 2007 war das Geburtsjahr des Cross-Country Fullys, bis es schließlich 2012 vorerst vom damaligen Nachfolger Ninety-Nine abgelöst wurde. Das Ninety-Nine war eine komplette Neuentwicklung – neue Kinematik, neue Dämpferposition, alles abgestimmt auf die damals aufkommenden 2-fach Antriebe. 2014 wurde aus dem Ninety-Nine das Big Ninety-Nine mit 29″ Laufrädern, das auch 2016 noch im Programm bleiben wird. Doch ebenso feiert das altehrwürdige Ninety-Six eine Wiedergeburt: Die für 2016 größte Neuerung ist sicherlich das Size Specific Wheeling: Die Laufradgröße wächst in Abhängigkeit zur Rahmengröße – bei mittleren Größen hat nach wie vor der Kunde die Wahl. Konkret heißt das, dass die Rahmengröße S immer mit 27,5″ Laufrädern kommt, L und XL hingegen immer mit 29″. In Größe M bleibt es dem Käufer überlassen, ob er lieber 27,5″ oder 29″ Laufräder fährt – erhältlich ist das Bike für beide Laufradgrößen. Neu beim Ninety-Six 2016 ist außerdem die Kinematik, die auf die auch im Profibereich mittlerweile zum Standard gewordenen 1-fach Antriebe optimiert wurde.
Die leichteste Variante des Ninety-Six Rahmens bringt ohne Dämpfer weniger als 1800g auf die Waage und gehört damit zu den leichtesten am Markt erhältlichen vollgefederten Cross Country Rahmen. Die Entwicklung fand in enger Zusammenarbeit mit dem Multivan Merida-Team statt und besonders auffällig ist natürlich die neue (alte) Dämpferposition unter dem Oberrohr. Diese hat den Vorteil, das die Lager- und Drehpunkte bei allen Größen an derselben Stelle sitzen. So verändert sich die sportlich-straffe Kinematik nicht durch unterschiedliche Rahmengrößen. Darauf hat man bei Merida ohnehin großen Wert gelegt: Jede Rahmengröße soll dieselbe Charakteristik aufweisen. Dazu gehört nicht nur die Hinterbaukinematik, sondern die gesamte Geometrie. Bei vielen anderen Herstellern wachsen bzw. schrumpfen in unterschiedlichen Größen nur ein, zwei Werte des Rahmens – beim neuen Ninety-Six ändern sich fast alle Rohrlängen, damit sich der Rahmen auch garantiert wie ein Ninety-Six anfühlt – ob in Größe S oder XL.
Die ab nächster Saison erhältliche Rennfeile wird mit drei unterschiedlichen Carbonrahmen und einer kostengünstigen Aluminium-Variante erhältlich sein. Wieso gleich drei unterschiedliche Carbonrahmen mag sich der eine oder andere sicherlich fragen. Nun, das Topmodell kommt mit dem Verbundstoff „CF 5“, der noch einmal deutlich leichter (und teurer) sein soll als der darunter angesiedelte „CF 3“, der eine Klasse darunter verwendet wird. Auch ein Modell mit Hauptrahmen aus Carbon und Hinterbau aus Aluminium wird es geben – ebenso wie auch ein reines Aluminiummodell. Wie bei den Laufradgrößen hat man also die Wahl.
Merida One-Twenty 2016: Leichter und größer
Das beliebte Tourenfully im Programm von Merida, das One-Twenty erhält keine ganz so grundlegenden Änderungen wie das Ninety-Six, doch gibt es durchaus einige nennenswerte Updates. Ganz neu ist beipsielsweise das One-Twenty Carbon mit Hauptrahmen aus Carbon und Hinterbau aus Alu. Wie das Ninety-Six gibt es auch für das One-Twenty ab 2016 Size-specific-wheeling – erstmals kommt das Bike in großen Größen also auch mit 29″ Laufrädern. Last but not least hat man sich bei Merida bezüglich der Ausstattung Gedanken gemacht.
Mit dem neuen Hauptrahmen aus Carbon soll das Gewicht um ein knappes halbes Kilo sinken, ohne den Preis in astronomische Höhen zu treiben – auch deshalb hat man sich gegen einen Hinterbau aus Kohlefaser entschieden – zu hoch wären die Kosten gewesen bei vergleichsweise geringer Gewichtsersparnis. Dank Size Specific Wheeling haben die Kunden ab 2016 beim One-Twenty in den Größen M und L die Wahl zwischen 27,5″ oder 29″ Laufrädern. Größe S kommt ausschließlich in 27,5″, XL entsprechend mit 29″ Bereifung.
Spannend sind auch die beiden Ausstattungsvarianten des One-Twenty Carbon, die den Allround-Charakter des Rahmens unterstreichen. Während das etwas günstigere Modell One-Twenty Carbon 7.7000 mit einem 2-fach Antrieb, etwas längerem Vorbau und schmalem Lenker daherkommt und damit eher gemäßigte Tourenfahrer anspricht, verpasst Merida dem Topmodell 7.8000 eine Teleskop Sattelstütze und einen 1-fach Antrieb aus dem Hause SRAM und dreht die Schraube deutlich Richtung Trailsetup.