Radsport: Auf die heutige 11. Etappe der Tour de France hatten Fahrer wie Fans wohl gleichermaßen gewartet: Mit dem Aspin und dem Tourmalet standen gleich zwei legendäre Gipfel auf dem Programm. Am Ende gewinnt Rafal Majka (Tinkoff-Saxo), die Favoriten schenken sich nichts und Emanuel Buchmann (Bora-Argon 18) überrascht.
Es gab wie zu erwarten war heute viel Bewegung im Peloton. Immer wieder glückten Attacken, um wenige Kilometer später doch wieder gestellt zu werden, Lücken rissen das Feld in mehrere Teile und fanden sich wieder zusammen. Es war viel geboten vor der wahrlich traumhaften Kulisse in den Pyrenäen. Die erste Entscheidung des Tages fiel bereits nach 56,5km in Pouzac, wo der erste Zwischensprint anstand. Matteo Trentin von Etixx-QuickStep sicherte sich die volle Punktzahl, Peter Sagan (Tinkoff-Saxo) wurde Zweiter, der Mann in Grün, André Greipel, lediglich Siebter. Damit wandert das Trikot für den Führenden in der Punktewertung wieder vom Rostocker zurück zu Peter Sagan.
Am 12km langen und 6,4% steilen Anstieg hinauf zum Gipfel des Col d’Aspin schlug dann die Stunde des Daniel Martin (Cannondale-Garmin). Mit einer unglaublichen Kraft schloss er allein zur inzwischen weit davongeeilten, fünfköpfigen Spitzengruppe auf, in der auch der Deutsche Emanuel Buchmann (Bora-Argon 18) fuhr und sicherte sich als Sahnehäubchen auch noch den Sieg in der Bergwertung an der Spitze. Große Leistung des Iren. So gut es für Emanuel Buchmann an der Spitze lief, so bitter war der Tag für seinen Bora-Argon 18-Kapitän Dominik Nerz. Bereits gestern hatte der 25-jährige Probleme und klagte über Magenprobleme – heute war endgültig Schluss für ihn und er gab auf. Schade!
Gleich nach der Abfahrt vom Aspin wartet mit dem Tourmalet einer der wohl berühmtesten Anstiege in der Geschichte der Tour de France. Für alle, die sich fragen, was die Favoriten heute so getrieben haben – Froome, Contador, Quintana und Nibali ließen es über die meiste Zeit ruhig angehen. Immer wieder gab es jedoch kurze Attacken – vor allem von Sky in Person von Richie Porte – doch diese waren nicht mehr als ein Säbelrasseln. Kurz wagte am Tourmalet auch der im Gesamtklassement inzwischen weit abgeschlagene Titelverteidiger Nibali einen kurzen Ausrissversuch, der aber ebenfalls von der starken Sky-Mannschaft im Keim erstickt wurde.
Im ersten Drittel des Anstiegs zum Tourmalet war es dann Rafal Majka, der die Chance in der Spitzengruppe ergriff und sich von seinen Mitstreitern absetzen konnte. Es gab ein kurzes Aufbäumen und einige Versuche, die Lücke zu schließen, doch der 25-jährige Pole war zu stark. Er sicherte sich am Gipfel die 25 Punkte in der Bergwertung und stürzte sich in die Abfahrt. Absolut souverän fuhr der Tinkoff-Saxo-Profi, der erst im vergangenen Jahr bei der Tour debütiert und direkt die Bergwertung gewonnen hatte, den Sieg in der Folge nach Hause. Zweiter wurde ein richtig starker Daniel Martin, der sich seinerseits im Schlussanstieg noch von der Verfolgergruppe absetzen konnte. Eine unglaublich starke Leistung zeigte Emanuel Buchmann, der als Dritter über die Linie fuhr, nur 1 Minute 23 Sekunden nach Tagessieger Majka.
Während Froome, Contador, Quintana und van Garderen zeitgleich in einer Gruppe über die Linie kamen, verlor Vincenzo Nibali trotz aufopferungsvoller Hilfe seiner Astana-Kollegen wieder einige Sekunden im eigentlich eher harmlosen Schlussanstieg nach Cauterets. Es ist einfach nicht die Tour des Italieners.
Endresultat Etappe 11 Tour de France 2015
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1.,Rafal Majka,Tinkoff-Saxo,05:02:01
2.,Daniel Martin,Cannondale-Garmin,00:01:00
3.,Emanuel Buchmann,Bora-Argon 18,00:01:23
4.,Serge Pauwels,MTN-Qhubeka,00:02:08
5.,Thomas Voeckler,Cofidis,00:03:34
6.,Julien Simon,Europcar,
7.,Bauke Mollema,Trek,00:05:11
8.,Alejandro Valverde,Movistar,00:05:19
9.,Chris Froome,Sky,00:05:21
10.,Alberto Contador,Tinkoff-Saxo,
11.,Nairo Quintana,Movistar,
12.,Samuel Sanchez,BMC,
13.,Tejay van Garderen,BMC,
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