Radsport: John Degenkolb äußerte sich im Rahmen der zur Zeit stattfindenden Straßen-WM in Richmond gegenüber der Sport Bild zu den jüngsten teils schweren Stürzen im Peloton. Er spart dabei nicht an Kritik an den Kollegen, nimmt aber auch Veranstalter und die Fahrer der Begleitfahrzeuge in die Pflicht.
Es ist leider eines der Dauerbrenner-Themen in den vergangenen Monaten. Zuletzt hatte es bei der Tour de France und auch bei der Vuelta immer wieder teils schwere Stürze mit vielen verletzten Fahrern gegeben. Natürlich sind Teams, Veranstalter und Fahrer gleichermaßen auf Spurensuche und daran interessiert, die Gründe hierfür lieber gestern als heute zu beseitigen. Zuletzt traf die Kritik vor allem die Veranstalter und die Fahrer der Begleitfahrzeuge, zumal diese auch einige Stürze verursachten. In einem Interview mit der Sport Bild nimmt John Degenkolb nun auch seine Kollegen in die Pflicht und kritisiert das teils rücksichtslose Fahrverhalten im Peloton.
Degenkolb sagte, dass „die Fahrer auch selbst Schuld daran sind. Viele fahren ohne Rücksicht auf Verluste und gehen höchstes Risiko, sobald sie eine Siegchance wittern […] Manchmal denkt man, Radprofis sind ein Haufen lauter Irrer.“ In der Tat ist dies eine Entwicklung, die in den letzten Jahren sicherlich zu beobachten war – es wird unter den Fahrern mit immer härteren Bandagen gekämpft, bei teils extrem hohen Geschwindigkeiten und schwierigen Bedingungen. Auch zu den Zwischenfällen mit den Begleitfahrzeugen hat der 26-jährige eine Meinung und fordert, man müsse „die Motorradfahrer besser schulen.“ Zuletzt hatte sich unter anderem BMC-Chef Jim Ochowicz in einem offenen Brief an die UCI in ähnlicher Art und Weise geäußert.
Wir hoffen, dass die Straßen-WM ohne schlimmere Stürze zu Ende geht und drücken John Degenkolb natürlich die Daumen.