Radsport: Was für ein Krimi im Düsseldorfer Stadrat am heutigen Abend. Dort wurde heute über die Bewerbung und die eventuelle Finanzierung eines Grand Départ in Düsseldorf 2017 abgestimmt. Nach einer hochemotionalen, mehrstündigen Debatte stimmten die Ratsmitglieder für die Bewerbung: Mit 40 zu 39 Stimmen!
So spannend kann also eine Stadtratssitzung sein. Nach unzähligen Redebeiträgen, Diskussionen und Argumenten stand um 21:13 Uhr heute Abend fest: Düsseldorf wird sich für den Grand Départ 2017 bewerben. Der Antrag wurde mit lediglich einer Stimme Mehrheit angenommen.
Die mehrstündige Debatte im Düsseldorfer Stadtrat wurde teils mit viel Leidenschaft und Emotion geführt. Während der Tenor bei den Befürwortern, vor allem Oberbürgermeister Thomas Geisel und der SPD Fraktion klar war: „Es gibt überhaupt keinen Grund, diese einmalige Chance nicht zu ergreifen,“ führten die Tourgegner aus den Reihen der CDU und FDP immer wieder das hohe finanzielle Risiko als Ablehnungsgrund an. Zu unklar seien eventuelle Sponsorenverträge, zu wenig Zeit sei für eine genaue Kalkulation gewesen.
Natürlich kam auch das Thema Doping zur Debatte, wo die diskutierenden Politiker allerdings nur selten mit Wissen über die Sachlage glänzen konnten. Humoristisches Highlight war die Vertreterin der FDP, die erzählte, Lance (sie sprach den Namen französisch aus) Armstrong sei in diesem Jahr eines der großen Marketing-Zugpferde der Tour de France gewesen. Diese Ansicht dürfte die Politikerin wohl exklusiv haben.
Wie dem auch sei: Düsseldorf dürfte damit in der Pole-Position um den Grand Départ 2017 sein – es hängt jetzt noch an der ASO und Prudhomme – letzterer hatte aber wiederholt zum Ausdruck gebracht, dass er die Tour gerne wieder in Deutschland sehen würde. Das sehen wir ebenso!