Radsport: Greg van Avermaet (BMC Racing) hat den Auftakt in die Klassikersaison beim Omloop Het Nieuwsblad gewonnen. Der Belgier setzte sich in einem reduzierten Sprint gegen Straßenweltmeister Peter Sagan (Tinkoff) und Lokalmatador Tiesj Benoot (Lotto Soudal) durch. Tony Martin stürzt und beendet das Rennen weit abgeschlagen.
Strahlender Sonnenschein, Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und mit Zuschauern gesäumte Straßenränder: Der Rahmen für den Auftakt in die Klassikersaison war vor dem Start beim heutigen Omloop Het Nieuwsblad wie aus dem Radsport-Bilderbuch. Nicht ganz in das traumhafte Bild wollten die morgendlichen Motor-Dopingkontrollen der UCI passen – doch nach den jüngsten Ereignissen sind solche Checks wohl zur Notwendigkeit geworden. Alle 199 Räder bekamen grünes Licht der Kontrolleure und es konnte losgehen.
Bike motor check at @OmloopHNB. A good thing! #OHN pic.twitter.com/rNHjHNeSSq
— LottoNLJumbo Cycling (@LottoJumbo_road) 27. Februar 2016
Wie bereits zu erwarten gewesen war, bildete sich ziemlich kurz nach dem Start bereits eine Fluchtgruppe. Das recht traditionelle Klassiker-Profil des Omloop bietet durchaus Siegchancen für starke Ausreißer. In der zwölfköpfigen Ausreißergruppe fuhren unter anderem auch Alexis Gougeard (AG2R), Julien Morice (Direct Energie) und Zakkari Dempster (Bora-Argon 18). Rasch wuchs der Vorsprung auf das Peloton auf mehr als fünf Minuten an. Verfolgungsarbeit leisteten vor allem die Profis von Etixx – Quick-Step, die übrigens Teams ließen es zu beginn noch ausgesprochen ruhig angehen.
Doch als sich Ausreißer und Peloton dem bis zu 17% steilen und für Attacken wie gemachten Kruisberg näherten, war es vorbei mit der Ruhe. Immer wieder stürzten kleiner Gruppen von Fahrern – für Dennis van Winden (LottoNL-Jumbo) war das Rennen nach einem solchen Sturz beendet. Der steile Kruisberg hatte die Führungsgruppe stark dezimiert und den Vorsprung der verbleibenden Ausreißer auf weniger als zwei Minuten zusammenschmelzen lassen. Sky-Profi Luke Row nutzte diesen Moment und attackierte aus dem Feld heraus – Greg van Avermaet und Tiesj Benoot klemmten sich an das Hinterrad des Briten und das Trio schloss zur Spitzengruppe auf. Kurze Zeit später gelang auch Peter Sagan mit einer starken Soloattacke der Sprung zu den Führenden.
Im Peloton herrschte in der Folge viel Hektik und die Folge waren zahlreiche Stürze, bei denen es unter anderem auch Tony Martin (Etixx – Quick-Step) und Philippe Gilbert (BMC) erwischte – zwar konnten beide weiterfahren, aber die Chancen auf den Tagessieg waren für beide nach der kräftezehrenden Aufholjagd dahin. Die Gruppe an der Spitze wurde immer kleiner, van Avermaet, Sagan und Benoot schlugen ein teils mörderisches Tempo an, dem nur noch Gougeard und Row folgen konnten. Auch das Hauptfeld schaffte es nicht mehr, die Lücke zu schließen und so kam es im Finale zum Kräftemessen zwischen van Avermaet, Sagan und Benoot, das der BMC-Fahrer deutlich vor Sagan für sich entschied.
Fahrer | Land | Team | Zeit | |
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1. | Greg van Avermaet | Belgien | BMC | 04:54:12 |
2. | Peter Sagan | Slowakei | Tinkoff | |
3. | Tiesj Benoot | Belgien | Lotto Soudal | |
4. | Luke Rowe | Großbritannien | Team Sky | |
5. | Alexis Gougeard | Frankreich | AG2R La Mondiale | 00:00:05 |
6. | Jens Debusschere | Belgien | Lotto Soundal | 00:00:09 |
7. | Adrien Petit | Frankreich | Direct Energie | |
8. | Edward Theuns | Belgien | Trek-Segafredo | |
9. | Jasper Stuyven | Belgien | Trek-Segafredo | |
10. | Matthieu Ladagnous | Frankreich | FDJ |
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