Radsport: Am kommenden Sonntag startet in San Diego die diesjährige Tour of California (zur Vorschau). Mit am Start ist unter anderem auch John Degenkolb (Giant-Alpecin) der sich im sonnigen Westen der USA nach mehrmonatiger Verletzungspause wieder langsam an seine Wettkampfform herantasten möchte. Das Ziel bleibt nach wie vor die Tour de France.
Der üble Trainingsunfall im Januar brachte John Degenkolb um die Klassikersaison und wirbelte die Saisonplanung des Giant-Alpecin Profis ordentlich durcheinander. Nach langwieriger Reha und Formaufbau feierte der 27-jährige am 1. Mai beim Heimrennen Rund um den Finanzplatz sein Wettkampfcomeback, auch wenn er dort nach einigen Stunden die Segel streichen musste und das Ziel nicht erreichte. Wichtig war für Degenkolb bei seiner Renn-Rückkehr vor allem die mentale Komponente: „[…] für den Kopf war es gut, endlich wieder eine Startnummer zu tragen.“ Am Sonntag wartet nun mit der Tour of California eine ganz andere Herausforderung: Acht teils schwere Etappen und ein gut besetztes Fahrerfeld werden ein erster Prüfstein zurück auf dem Weg zum Wettkampflevel.
Dege zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass er rechtzeitig zum Start der Tour de France in knapp zwei Monaten in Form sein wird. „Ich liege komplett im Plan,“ versichert der letztjährige Roubaix-Sieger, der bereits 2014 einmal in Kalifornien an den Start gegangen war. Damals reichte es für zwei Podiumsplätze und einen dritten Rang in der Punktewertung. Konkrete Ziele für dieses Jahr hat sich Degenkolb aber nicht gesetzt: „Es geht jetzt darum, viele Rennkilometer in die Beine zu bekommen und wieder Rennhärte aufzubauen […] Das geht nicht im Training, sondern nur auf dem hohen Niveau eines Radrennens.“
Seine primäre Aufgabe wird es sein, Teamkollegen und Kapitän Laurens Ten Dam im Kampf um die Gesamtwertung zu unterstützen. Ein bisschen wehmütig ist Degenkolb jedoch schon, dass er sich wohl noch nicht mit seinen großen Konkurrenten Sagan, Kristoff und Cavendish messen können wird, auch wenn er ein derartiges Szenario nicht ganz ausschließen möchte: „Sollten auf der einen oder anderen Etappe die Beine stimmen, werde ich es natürlich probieren.“