Markt / Test: Ab Montag, 15. Mai gibt es bei Aldi Süd bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr wieder einige nützliche Angebote rund ums Rad. Dieses Mal dreht sich alles um Fahrradbekleidung – Trikots, Hosen, Jacken, Handschuhe und mehr. Wir konnten einige der Produkte bereits vor Verkaufsstart ergattern und verraten euch, wofür sich der Gang zum Discounter lohnt und wofür eher nicht.
Kurztest: crane Radlershirt
Preis: 7,99€
Wie in jedem Jahr hat Aldi wieder ein Produkt mit dem Namen „Radlershirt“ im Programm. Hier mag sich der Vielfahrer durchaus zurecht fragen, wo denn der Unterschied zu einem Trikot liegt. Die Antwort: Es gibt keinen. Das Radlershirt ist ein günstiges Trikot mit durchgehendem Frontreißverschluss. Klar darf man zum Preis von unter 10€ nun keine Premium-Qualität erwarten, doch die Eckdaten sind nicht so schlecht: Das Material ist recht angenehm auf der Haut, unter den Armen ist ein Mesh-Material eingesetzt, um die Atmungsaktivität zu verbessern. Ein Silikonbesatz am Rücken verhindert das Hochrutschen der verlängerten Rückenpartie. Ein schönes Detail ist der Reflektor auf der Mitte des Rückens.
Die Verarbeitungsqualität des crane Radlershirts ist dem Preis entsprechend eher unterdurchschnittlich. Grobe Nähte und einige lose Fäden waren zu erwarten, sind aber zumindest zu Beginn noch kein allzu großes Problem. Unangenehm sind dagegen die sehr groben Armabschlüsse mit dicken, innenliegenden Nähten, die auf langen Fahrten sicherlich unangenehm scheuern und drücken. Die Passform ist hingegen durchaus okay, auch wenn das Radlershirt tendenziell etwas groß ausfällt.
Fazit: Für sportive Freizeitfahrten sicherlich keine verkehrte Wahl – zumal der Preis trotz der Verarbeitungsmängel voll in Ordnung geht. Für ernsthaftes Training oder gar Wettkampf ist das Radlershirt aber nicht unbedingt erste Wahl.
Kurztest: crane Radlershorts mit Innenslip
Preis: 12,99€
Ein weiterer Klassiker ist die Radlershort mit Innenslip von crane. Für unter 15€ gibt’s hier tatsächlich eine Short (für Damen und Herren) mit einem passenden Innenslip inklusive Sitzpolster. Die Short selbst besteht aus einem recht dünnen, stretchigen Material, das sich jedoch ganz angenehm auf der Haut anfühlt. Die Passform ist in Ordnung, aber eher konservativ und fällt tendenziell etwas groß aus. Unschön sind die außenliegenden Nähte, die wegen der dunklen Farbe zwar erst auf den zweiten Blick auffallen, der Short aber ein wenig „Unterhosenlook“ verleihen. Eine Tasche auf Höhe des rechten Oberschenkels bietet geradeso genügend Platz für die nötigsten Utensilien.
Der Innenslip kommt mit einem Sitzpolster von Dolomiti (Details hier) und macht durchaus einen recht vernünftigen Eindruck. Das Sitzpolster ist definitiv besser als die in der Vergangenheit oft eingesetzten reinen Schaumstoff-Pads. Silikonabschlüsse an den Oberschenkeln verbessern den Sitz und machen auch einen durchaus langlebigen Eindruck. Doch wie schon beim Shirt muss man beim Komfort Abstriche machen, gerade auf langen Fahrten: Zum einen liegt die Schnürung des Bunds auf der Innenseite und reibt auf Dauer ebenso auf der Haut, wie die erneut recht großen Nähte an den Beinabschlüssen.
Fazit: Die crane Radlershort mit Innenslip ist eine günstige Fahrradhose für kurze und mittlere Distanzen. Wer keinen gesteigerten Wert auf coole Optik legt und keine Ganztagestouren damit fahren möchte, kann hier durchaus zuschlagen.
Kurztest: crane Radlerhose mit Sitzpolster
Preis: 8,99€
Die Radlerhose von crane erinnert stark an den Innenslip, der bei der eben besprochenen Shorts dabei ist. Optisch ein wenig gefälliger, aber wie immer in der Vergangenheit ohne Träger und mit Schnürbund – also eher ein Fall für Freizeitfahrer. Ein schönes Detail ist der Reflektor auf Oberschenkelhöhe. Das Sitzpolster kommt wie beim Innenslip aus Italien von Dolomiti (Details hier). Zwar hat man bei den Beinabschlüssen an Silikonbündchen gedacht, aber die dicken Nähte auf der Innenseite reiben schon nach einigen Minuten auf der Haut.
Fazit: Die crane Radlerhose kommt zwar mit einem ordentlichen Sitzpolster und einigen cleveren Details, aber durch den Verzicht auf Träger und die Komfort-Schwächen richtet sie sich eher an Freizeitradler.
Kurztest: crane Rad-Regenjacke
Preis: 9,99€
Das Material der Rad-Regenjacke von crane fühlt sich im ersten Moment durchaus hochwertig an und lässt kaum vermuten, dass die Jacke weniger als 10€ kostet. Die Jacke ist insgesamt schön leicht und lässt sich auch klein zusammenfalten. Schön sind die komplett verschweißten Nähte und der versiegelte Reißverschluss – das bieten teilweise selbst deutlich teurere Jacken nicht.
Klar sieht man bei genauerer Betrachtung einige in dieser Preisklasse nicht allzu überraschenden Verarbeitungsschwächen wie einige lose Fäden und unschön verklebte Nähte. Den Kurztest im Regen übersteht die Jacke jedoch problemlos und hält das Innere trocken. Die Kapuze ist verstellbar und durchaus helmkompatibel. Bei Schnitt, Passform und weiteren Features muss man sich jedoch fragen, ob die Jacke für den Einsatz auf dem Rad wirklich die richtige Wahl ist: Der Rücken ist nicht verlängert und die Jacke fällt insgesamt eher weit als lang aus – nicht optimal für die Sitzposition auf dem Fahrrad. Die Armabschlüsse mit nicht regulierbaren Gummizügen sind recht weit und Regen und Wind können hier durchaus nach Innen gelangen. Ebenso verzichtet man komplett auf Reflektoren und Belüftungsöffnungen – schade!
Fazit: Die crane Rad-Regenjacke macht bei Material, Verarbeitung und den Features für den aufgerufenen Preis von 9,99€ einen durchaus guten Eindruck. Leider ist sie insgesamt nur bedingt als Fahrradjacke nutzbar.
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Alle Aldi-Süd Fahrradangebote ab 15. Mai 2017