Test: Für mich gehört ein Knieschoner, gleich nach dem Helm, zum wichtigsten Protektor wenn es mit dem Bike ins ruppige Gelände geht. Deshalb bin ich jede Saison erneut auf der Suche nach dem optimalen Schutz hierfür. Die Wahl des diesjährigen Begleiters fiel dabei auf den Leatt 3DF Hybrid Knee Guard. Lässiges Design und die Kombination aus flexiblem Schaum in Verbindung mit einer Hartschale im Schienbeinbereich haben mich neugierig gemacht und schließlich dazu geführt, dass die Schoner im Postkasten gelandet sind.
Ungewollter Weise kamen die Schoner bereits in der Vorsaison bei einem Enduro Urlaub in Ligurien zum Einsatz. Meine leichten Enduro Schoner hatte ich Zuhause vergessen und so musste ich auf die vermeintlich abfahrtsorientierten Leatt 3DF zurückgreifen, die ich eigentlich für den Bikepark vorgesehen hatte. Doch dann bereits die Überraschung. Die doch eher robusten und etwas klobig wirkenden 3DF Hybrid passen mir wie angegossen und selbst auf langen Uphills sowie Tagestouren hatte ich nicht das Bedürfnis die Schoner auszuziehen.
Der Schoner sitzen perfekt und ich muss kein einziges Mal daran zupfen oder zerren um ihn wieder an seine Ausgangsposition zu bringen. Durch den Hartschalenbereich, der etwas weiter als gewöhnlich unter das Knie reicht, kann man mit dem unteren Strap den Schoner regelrecht am Schienbein festzurren. Bei den meisten Schonern, die ich bisher hatte, musste der Knieschoner eher mit dem oberen Strap am Oberschenkel befestigt werden, da die unteren Straps zumeist zu eng am Knie sind und ein Festschnallen hier unangenehm ist. Hierbei hatte ich jedoch immer das Problem, dass der Knieschoner dann nach unten rutscht. Auch der Kniekehlenbereich ist bei dem Leatt 3DF extrem elastisch und sehr komfortabel, wodurch ich kein unangenehmes Einschneiden zu beklagen hatte.
Seit dem ersten Einsatz in Ligurien befindet sich der 3DF deshalb sowohl im Bikepark als auch bei Enduro Touren immer in meiner Sporttasche. Da der Schoner für mich persönlich optimal passt sehe ich keinen Grund mehr bei Touren auf einen optimalen Schutz zu verzichten.
Leatt 3DF Hybrid Knee Guard: Top Performance mit kleinem Wermutstropfen
Bei der Trail Trophy in Latsch kam es dann schlussendlich zur Feuertaufe des Leatt 3DF Hybrid Knee Guard. Auf dem Weg vom Shuttle zur Stage passierte es. Bei einem Sprung riss der Trigger meiner Sattelstütze ein Loch in meine Short und ich war somit im Lenker gefangen. Bei der Landung konnte ich nur noch wenige Meter in dieser doch eher ungewöhnlicher Fahrposition ausharren, bevor es mich bei Highspeed die Böschung hinab schleuderte. Dass der Schoner einiges an Arbeit hatte, konnte ich an den blauen Flecken oberhalb und unterhalb des Schoners erkennen. Dem Knie selbst war jedoch kaum etwas anzusehen. Der 3DF ist auch bei diesem Sturz an Ort und Stelle geblieben und hat den Sturz im Gegensatz zu mir ohne große Schäden weggesteckt.
Meine einzige negative Erfahrung mit dem Schoner hatte ich bei einem Sturz mit langer Hose. Durch den Hartschalenschoner im Schienbeinbereich kommt es dazu, dass der Stoff der Hose um einiges schneller reißt als bei einem flexiblen Schaum. Der Sturz war nicht dramatisch, doch durch das lange Schlittern über das Schienbein war die Hose danach im Bereich der Hartschale völlig zerrissen.