Radsport: Rudy Molard (Groupama-FDJ) heißt der Sieger der sechsten Etappe von Paris-Nizza 2018. Der 28-jährige Franzose nutzte seine Chance im extrem schweren Finish und fuhr vor der 10-köpfigen Favoritengruppe als erster über die Linie. Auf den Plätzen Zwei und Drei folgen Tim Wellens (Lotto Soudal) und Julian Alaphilippe (Quick-Step Floors), die dank einiger Bonussekunden etwas Boden auf den Gesamtführenden Luis Leon Sanchez (Astana) gutmachten, der als vierter ins Ziel kam.
Die sechste Etappe von Paris-Nizza hielt was das Profil im Vorfeld versprach. Es war ein extrem harter Renntag für wahrscheinlich alle Fahrer im Peloton und der extrem steile Schlussanstieg brachte den einen oder anderen Fahrer an seine Grenze und darüber hinaus. Am Ende hatte sich die Spitze auf 10 Fahrer ausgedünnt, darunter auch die Top-Platzierten in der Gesamtwertung; lediglich Wout Poels (Team Sky) fehlte. Dieser war in der teils extrem schnellen Abfahrt auf feuchter Straße knapp 20km vor dem Ziel zu Fall gekommen. Schier unendlich lange blieb er auf dem Asphalt liegen, schien aber bei Bewusstsein zu sein. Näheres zum Gesundheitszustand ist derzeit nicht bekannt.
Nachdem in dieser Abfahrt Simon Yates mit viel Risiko eine Lücke reißen konnte, wurde er im steilen Schlussanstieg, der Côte de la Colle sur Loup (1,8km / 10%), schnell gestellt. Hier belauerten sich die Favoriten auf’s Gesamtklassement und niemand war bereit, volles Risiko zu gehen. Diese Chance ergriff Rudy Molard, der sich unter die Topfahrer „gemogelt“ hatte und attackierte wenige hundert Meter vor der Ziellinie. Die Verfolger schauten sich kurz an, da Molard in der Gesamtwertung jedoch keine große Rolle spielt, beschloss man, den Franzosen ziehen zu lassen, der so zu seinem zweiten Profisieg überhaupt fuhr. Im Ziel schlug er die Hände vor’s Gesicht und es floss sicherlich die eine oder andere Freudenträne.
In der Gesamtwertung änderte sich nicht viel. Tim Wellens holte sich als zweiter sechs, Julian Alaphilippe als dritter vier Bonussekunden. Der Quick-Step Profi liegt damit nun 22 Sekunden hinter Luis Leon Sanchez, der Gelb erfolgreich verteidigen konnte.