Radsport: Die Jury der Tour de France hat Gianni Moscon (Sky) nach der 15. Etappe nach Carcassonne von der Rundfahrt ausgeschlossen. In einem Statement wurde die Disqualifikation mit einem gewalttätigen Angriff begründet. Wie Videoaufnahmen zeigen, schlug der Sky-Profi einem gegnerischen Fahrer ins Gesicht.
Gianni Moscon schlägt Elie Gesbert ins Gesicht
Zum ersten Mal hat bei der Tour de France der neu installierte Videobeweis gegriffen. Auf der 15. Etappe von Millau nach Carcassonne hat Gianni Moscon – wie die Fernsehbilder beweisen – einem gegnerischen Fahrer ins Gesicht geschlagen. Direkt zu Beginn des Rennens kam es wegen der zahlreichen Attacken zu Positionskämpfen im Peloton. Aus noch nicht geklärten Gründen hat Elie Gesbert (Fortuneo-Samsic) einen Schlag von Gianni Moscon abbekommen. Nach dem Teilstück wurden von der Jury die Beweise gesichtet. Daraufhin hat man den Italiener aus der Tour de France ausgeschlossen.
Sky entschuldigt sich
Bei der Disqualifikation von Gianni Moscon beruft sich die Jury der Tour de France auf den Artikel 12.1040.30.1 im Regelbuch des Radsportweltverbands UCI. Darin steht geschrieben, dass ein Fahrer aufgrund gewalttätigen Verhaltens von der Rundfahrt ausgeschlossen werden darf. Das Team Sky hat sich direkt nach der Bekanntgabe zum Fall geäußert und sich beim betroffenen Elie Gesbert, sowie seinem Team Fortuneo-Samsic entschuldigt.
Sky-Teammanager Dave Brailsford:
„Wir unterstützen und akzeptieren die Entscheidung der Jury, Gianni Moscon aus der Tour de France auszuschließen. Gianni ist tief enttäuscht über sein eigenes Verhalten und er weiß, dass er sich, sein Team und das Rennen im Stich gelassen hat. Wir werden diesen Vorfall mit ihm nach Beendigung der Tour besprechen und dann entscheiden, ob weitere Schritte zu unternehmen sind. Ich möchte sowohl Elie Gesbert, wie auch der Mannschaft Fortuneo-Samsic meine ehrliche Entschuldigung für dieses inakzeptable Verhalten anbieten.“
Gianni Moscon exclu du #TDF2018 après avoir frappé un coureur Fortuneo ! pic.twitter.com/JzwOi5l8To
— Tout Le Sport (@toutlesport) 22. Juli 2018
Gianni Moscon – schon wieder Gianni Moscon
Zweifelsohne handelt es sich bei Gianni Moscon um einen ausgezeichneten Fahrer. Doch der 24-Jährige hat sich in der Vergangenheit leider nicht nur wegen seiner sportlichen Fähigkeiten einen Namen im Radsport gemacht. Gianni Moscon ist nämlich auch in Sachen Gewalt kein unbeschriebenes Blatt. Im April des vergangenen Jahres soll er den dunkelhäutigen Fahrer Kevin Reza (FDJ) rassistisch beleidigt haben. Nachdem Sebastien Reichenbach (FDJ) dies offiziell gemeldet hat, soll Moscon den Schweizer beim Eintagesrennen Tre Valli Varesine mit voller Absicht vom Rad gestoßen haben. Auf Grund seiner Verletzungen hat Reichenbach Moscon anschließend angezeigt. Die UCI hat Moscon – aus Mangel an Beweisen – mittlerweile freigesprochen. Auch bei der WM in Bergen sorgte er für Negativschlagzeilen. Nachdem er sich vom Teamfahrzeug ziehen ließ, wurde er disqualifiziert. Aus all diesen Vorfällen gelernt hat er anscheinend bis heute nichts, obwohl er sich am späten Sonntagabend in einer entschuldigenden Videobotschaft zu Wort meldete.
A message from @GianniMoscon: pic.twitter.com/pzYVjygHgQ
— Team Sky (@TeamSky) 22. Juli 2018